Kind hat angeblich tödlichen Unfall verursacht: Betrüger bringen Senior um viel Geld
Betrugsmasche in Ascheberg
Ein Kind der Familie soll für einen tödlichen Unfall verantwortlich sein, deshalb seien mehrere 10.000 Euro nötig. Mit dieser Masche haben Betrüger mehrere Senioren in Ascheberg kontaktiert.

In Ascheberg ist ein Senior um einen mittleren fünfstelligen Betrag gebracht worden. © Symbolbild Maik Goering
Mit einer besonders makabren Masche ist es Betrügern in Ascheberg gelungen, einen Senioren um einen mittleren fünfstelligen Eurobetrag zu bringen. Das teilt die zuständige Polizei in Coesfeld am Donnerstag (11. November) mit. Demnach hatten Betrüger in vier Fällen in Ascheberg versucht, Angehörige zur Übergabe von Geld zu bewegen, indem sie ihnen erzählten, dass ein Kind der Familie einen tödlichen Unfall verursacht habe.
In zwei Fällen erkannten die Angerufenen die „Masche“ und legten direkt auf, bzw. fragten bei Angehörigen nach. In einem Fall konnte ein Bankmitarbeiter die Übergabe eines fünfstelligen Betrages verhindern. Hier war eine Seniorin bei ihrem Geldinstitut erschienen und wollte sich einen fünfstelligen Betrag auszahlen lassen. Auf Nachfrage erklärte sie, dass ihre Enkeltochter einen Unfall verursacht haben soll und sie deshalb das Geld für eine Kaution benötige. Es kam nicht zur Auszahlung des Geldes und die Seniorin erstattet Anzeige bei der Polizei.
Betrüger hielten den ganzen Tag Kontakt zum Geschädigten
In einem weiteren Fall ist es zur Auszahlung eines fünfstelligen Betrages gekommen. Hier hatte ein Senior bei der Bank angegeben, dass er das Geld für eine Anschaffung benötige. Den ersten Anruf erhielt der Senior gegen 12 Uhr. Bis zur Übergabe des Geldes um 17.45 Uhr nahmen unterschiedliche Anrufer über den Zeitraum immer wieder Kontakt zum Geschädigten auf. Hierbei telefonierte er angeblich mit einem Mitarbeiter der Staatsanwaltschaft Ingolstadt, einer Frau Fischer von der Polizei und einem Herrn Friedrich von der Staatsanwaltschaft Dortmund.
Das Geld sollte er zu einer vereinbarten Zeit an einen Boten der Staatsanwaltschaft übergeben. Die Übergabe fand an einem Autohaus an der Davensberger Straße statt. Nach der Übergabe flüchtete der Bote zu Fuß in Richtung B58/Davensberg. Personenbeschreibung: ca. 25-27 Jahre alt, dunkle kurze Haare, braune Augen, bekleidet mit einer braun-karierten Jacke. Zeugen werden gebeten sich bei der Polizei in Lüdinghausen zu melden, Tel. 02591/7930. In welcher Zeitspanne die Taten genau stattgefunden haben, dazu war die Polizei am Donnerstagabend nicht mehr zu erreichen.
Die Polizei bittet noch einmal darum, generell kein Geld oder auch Schmuck, an fremde Personen zu übergeben. Amtliche Stellen fordern auf keinen Fall eine kurzfristige Übergabe von Bargeld als Kaution nach Straftaten. Seien sie generell misstrauisch, wenn sie von fremden Personen angerufen und zur Übergabe von Geld aufgefordert werden. Beenden sie solche Telefonate und fragen bei Angehörigen nach oder verständigen sie in einem neuen Telefonat die Polizei.