Gummistiefel, Batterien, Arbeitshandschuhe - diese Dinge brachte der Schwiegersohn von Petar Jakovljevic am Dienstag von Herbern nach Iversheim im Katastrophengebiet.

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Herbern Parat sammelt Spenden für Betroffene der Flut-Katastrophe

rnUnwetter-Katastrophe

Iversheim ist ein nördlicher Stadtteil von Bad Münstereifel. Auch hier haben die Unwetter der vergangenen Woche ihre Spuren hinterlassen. Herbern Parat sammelt Spenden für die Betroffenen.

Herbern

, 24.07.2021, 07:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Herbern Parat, ein Zusammenschluss von Gewerbetreibenden in Herbern, sammelt Sachspenden für die Betroffenen der Flut-Katastrophe im Süden NRWs. Ein Teil der Verwandtschaft des Schwiegersohnes von Mitglied Petar Jakovljevic wohnt in Iversheim. Der Stadtteil von Bad Münstereifel ist ebenfalls schwer von den Unwettern getroffen worden.

„Am vergangenen Wochenende waren wir da und haben Generatoren und Lebensmittel vorbeigebracht", erzählt Jakovljevic. Vor Ort habe man Kontakt mit der freiwilligen Feuerwehr geschlossen. „Wir haben gefragt, was gebraucht wird. Und das waren Stiefel, Arbeitshandschuhe und -hosen und ganz einfach trockene Socken."

Dienstag wurden erste Spenden aus Herbern nach Iversheim gebracht

Kurzerhand kontaktierte Jakovljevic Herbern Parat. „Viele Gewerbetreibende und andere Herberner haben Sachen gespendet, die wir Dienstag dann schon dorthin bringen konnten." Ein ungünstiger Zeitpunkt, wie sich im Nachhinein herausstellte. „Mein Schwiegersohn wurde von der Polizei gestoppt, und nicht durchgelassen. Wahrscheinlich auch, weil an dem Tag die Bundeskanzlerin vor Ort war und dadurch die Sicherheitsvorkehrungen nochmal erhöht wurden." Außerdem kämen auch immer mehr Schaulustige und Plünderer ins Katastrophengebiet. Letztendlich eskortierte ihn dann die Feuerwehr zur Sammelstelle im Dorf.

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Nun will Herbern Parat auch weiter helfen. „Wir wollen aber nicht sinnlos irgendwas sammeln, sondern wir fragen, was aktuell besonders gebraucht wird", so der Physiotherapeut. Und deswegen sammelt man jetzt wiederum Arbeitshosen, -handschuhe, Arbeitsschuhe, Batterien und Werkzeug. „Am besten alles, was ohne Strom funktioniert." Denn das könne nicht genutzt werden, wegen der fehlenden Stromversorgung. Stattdessen helfen zum Beispiel Hammer, Zangen, Sägen und Brechstangen.

Spenden können in Physiotherapie-Praxis abgegeben werden

Auch Arbeitsschutzbrillen, Augentropfen und Staubschutzmasken werden benötigt. Wer spenden möchte, kann sich an Petar Jakovljevic wenden. Entweder telefonisch unter 02599/1600 (der Anrufbeantworter wird regelmäßig abgehört) oder direkt persönlich In den Geistgärten 16.

Derzeit sei geplant, am Sonntag nochmal nach Iversheim zu fahren. Das könnte sich allerdings verschieben. „Das hängt auch vom Wetter ab, da wieder Regen angekündigt ist. Deshalb wird es eventuell auch erst Dienstag."

Der Physiotherapeut weist darauf hin, dass es auch Dinge gibt, die in Iversheim nicht mehr gebraucht werden. „Bitte keine Schaufeln und Besen, damit können wir mittlerweile die Straße pflastern", zitiert Jakovljevic die Leute vor Ort. Auch normale Bekleidung werde nicht mehr gebraucht.