Gerettet: Die Profilschule Ascheberg wird fortgeführt

46 Anmeldungen erreicht

Die Profilschule Ascheberg ist gerettet: Im Anmeldeverfahren wurde die geforderte Anzahl von 46 Kinder für das Schuljahr 2017/18 erreicht. Auf dieser Grundlage haben Bezirksregierung und Schulministerium die Entscheidung getroffen, die Schule, die eigentlich auslaufen sollten, fortzuführen.

ASCHEBERG

22.02.2017, 15:42 Uhr / Lesedauer: 2 min

Damit kann der Schulstandort in Ascheberg erhalten werden, die Profilschule kann zweizügig fortgeführt werden, teilt die Bezirksregierung Münster am Mittwochnachmittag mit. Eigentlich sollte die Profilschule ab dem Sommer auslaufen, da die Anmeldezahlen zum Schuljahr 2016/17 und die Prognosen für die kommenden Jahre rückläufig waren.

Um den Schulstandort Ascheberg zu erhalten, war daher eine Kooperation mit der Gesamtschule aus Nordkirchen geplant. Diese war jedoch am 10. Februar gescheitert - viel zu wenige Eltern hatten ihre Kinder für den Standort Ascheberg angemeldet.

Neues Anmeldeverfahren hat Erfolg

Daraufhin hatte die Profilschule ein eigenes Anmeldeverfahren gestartet - mit Erfolg. Am Mittwoch teilte die Bezirksregierung mit, man habe unmittelbar nach dem Ende des Anmeldeverfahrens die Einzelfallentscheidung getroffen, die Profilschule zweizügig fortzuführen. Im Anmeldeverfahren war demnach die minimale Zielvorgabe von 46 Schülern punktgenau erreicht worden.

Aufgrund dieser Ausnahmeentscheidung, die laut Rittrich „in enger Abstimmung mit dem Landesschulministerium“ getroffen worden war, kann die Schule ab Sommer 2017 zwei neue Eingangsklassen bilden. Eigentlich wäre eine Dreizügigkeit vorgeschrieben gewesen. „Aber Ziel war es jetzt, der Schule eine Chance zu geben und den Schulstandort Ascheberg zu erhalten“, so Sigrun Rittrich auf Anfrage. Und: „Weitere Anmeldungen sind natürlich noch möglich.“

Profilschule rückte wieder in den Fokus

Dass exakt die Minimalvorgabe von 46 Anmeldungen erreicht wurde, wertete Bürgermeister Dr. Bert Risthaus (CDU) am Mittwoch als „gute Nachricht“. Die Profilschule habe eine neue Chance bekommen. „Jetzt muss sie zeigen, was sie kann“, so das Gemeindeoberhaupt im Gespräch mit unserer Redaktion.

Gleichzeitig versicherte er: „Wir werden die Schule unterstützen, wo wir können.“ Das war in der Vergangenheit nicht immer so einfach. Hatte die Verwaltung vor allem in der Anfangsphase vor fünf Jahren Unterstützung geleistet, war schließlich die Schulaufsicht eingeschritten und hatte diese Form der Hilfe verboten. „Für die Zukunft rechne ich aber nicht mehr mit bürokratischen Hürden“, so Risthaus.

„Wir dürfen unsere Schule nach außen vermarkten, und werden das auch tun.“ Wie berichtet hatte der Rat dazu 6650 Euro, die ursprünglich für die gemeinsame Gesamtschule gedacht waren, für das neue „Schulmarketing“ bereitgestellt.

Besondere Rolle für die Zehntklässler

Allerdings liegt die größte Aufgabe nun bei der Schule. „Sie muss kommunizieren“, stellte der Bürgermeister klar. Den abgehenden Zehntklässlern fällt dabei eine besondere Rolle zu: „Sie können auf anderen Schulen oder in der Ausbildung zeigen, was die Schule ihnen beigebracht hat.“ Die Gemeinde will die Absolventen deshalb auf ihrem weiteren Weg begleiten. Christian Ley (SPD), Vorsitzender des Schulausschusses, zeigte sich auf Anfrage „sehr froh, dass die intensive Werbung der Eltern und Schüler am Ende erfolgreich war“. Im Vergleich zu den Ascheberger Anmeldezahlen im vorangegangenen Verfahren an der Gesamtschule sei es vielleicht sogar gelungen, einige Ascheberger zurückzuholen: „Es wurde erreicht, was maximal möglich war.“

Allerdings betonte auch Ley, dass die Profilschule sich nun besser verkaufen müsse. „Eine Zweizügigkeit macht an einer Sekundarschule auf Dauer keinen Sinn“, gab der Politiker die Dreizügigkeit als Ziel für das Schuljahr 2018/19 aus. „Hierzu müsste man vielleicht auch das Verhältnis zu den Grundschulen anders gestalten und dort früher Werbung machen.“ Was der Politik möglich sei, werde sie auch tun, versprach Ley.

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