Die Autobahn A1 gleicht aktuell einer großen Baustelle mit mal mehr, mal weniger Einschränkungen für die Autofahrer auf den unterschiedlichen Streckenabschnitten. Grund dafür ist der sechsspurige Ausbau der A1. Doch was wird da eigentlich genau gemacht? Wir haben die wichtigsten Fragen zum Umbau beantwortet.
Was ist der übergeordnete Plan?
Langfristig ist der Plan der Autobahn GmbH, die A1 zwischen Osnabrück und dem Kamener Kreuz komplett sechsstreifig auszubauen. Seit Spätsommer vergangenen Jahres läuft der Ausbau zwischen Münster-Hiltrup und Ascheberg. Dieser soll im Jahr 2027 fertiggestellt werden und kostet rund 93 Millionen Euro.
Welche Maßnahmen erfolgen neben dem Ausbau?
Im Verlauf der aktuell im Bau befindlichen 9,5 Kilometer langen Ausbaustrecke müssen insgesamt zehn Brücken über oder im Verlauf der Autobahn neu gebaut werden. Weitere fünf Brücken werden instandgesetzt oder teilweise neu gebaut. Für den Abriss der Brücken, die über die Autobahn führen, und für das Einheben von Fertigteilen für eine neue Brücke muss die A1 jeweils für ein Wochenende voll gesperrt werden. Die Brücken an der Amelsbürener Straße und am Bönenweg sind in den vergangenen Monaten bereits ersetzt worden. Vom 11. bis 14. August erfolgt die nächste Vollsperrung aufgrund des Abrisses der Brücke an der Ottmarsbocholter Straße.
Welche Einschränkungen gibt es für die Autofahrenden?
Neben den Vollsperrungen sind aufgrund des Ausbaus der A1 Baustellenverkehrsführungen eingerichtet, die pro Fahrtrichtung zweispurig sind. Zudem werden mehrere Brücken im Verlauf der Autobahn (auf denen die Fahrbahn der Autobahn liegt) abgebrochen und neugebaut. Da diese Brücken aus zwei Teilbauwerken bestehen, läuft immer über eine Brückenhälfte der Verkehr, während auf der anderen Seite gebaut wird. Deshalb werden die verengten Fahrspuren je nach Baufeld nach außen, innen oder sogar auf die andere Richtungsfahrbahn umgeleitet. Es gilt zudem eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 80 km/h.
Gibt es Vorkehrungen für Anwohner, die von einem möglichen erhöhten Lärmpegel durch den Ausbau betroffen sind?
Ja, die gibt es. Im Rahmen des Ausbaus wird auf Höhe der Ortschaft Davensberg eine 660 Meter lange und 3,50 Meter hohe Lärmschutzwand auf der Westseite der Autobahn gebaut. Davon sollen künftig die dortigen Anwohner profitieren. Auch in Herbern wünschen sich die Anwohner einen Lärmschutzwall, bekommen diesen Stand jetzt aber nicht.
Wie sehen die kommenden Schritte aus?
Die weiteren Ausbauabschnitte südlich von Ascheberg befinden sich derzeit noch im Planfeststellungsverfahren. Die Planungen sind auf den Projektseiten für den Abschnitt zwischen Ascheberg und Hamm-Bockum/Werne und den Abschnitt zwischen Hamm-Bockum/Werne und dem Kamener Kreuz zu verfolgen.
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