
© (A) Jörg Heckenkamp
Ein Jahr nach Unfallfahrt von Herbern: LKA wertet Spuren des Unfallautos aus
Laterne umgefahren
Unfallfahrer, die sich trotz Fahndung mit Hubschrauber aus dem Staub machten, eine Laterne, die wochenlang neben der Straße lag: Nun gibt es von der Staatsanwaltschaft Neuigkeiten in dem Fall.
Es war eine Szene wie aus einem Action-Film: In der Samstagnacht vom 25. Juli 2020 auf den Sonntag ist ein Autofahrer mit vermutlich einem Beifahrer auf der Bernhardstraße nach links von der Fahrbahn abgekommen und gegen eine Straßenlaterne geprallt. Anwohner beobachteten dann mindestens zwei Personen, die das Auto stehen ließen und Richtung Herberner Friedhof flüchteten.
Trotz Fahndung inklusive Hubschrauber blieb die Suche nach den Unfallfahrern damals ergebnislos. Auch wenn der Fahrzeughalter, ein damals 23 Jahre alter Mann aus Recklinghausen, ausfindig gemacht werden konnte. Der gab damals an, ihm sei sein Autoschlüssel in einem Park in Oer-Erkenschwick gestohlen worden.
Fast ein Jahr nach dem Unfall gibt es noch immer keinen Tatverdächtigen und die Ermittlungen in dem Fall dauern immer noch an. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Zum einen sei bei der kriminaltechnischen Untersuchung des Fahrzeugs Spurenmaterial gesichert worden. „Diese Spurenträger werden gegenwärtig durch das Landeskriminalamt untersucht“, so Martin Botzenhardt, Oberstaatsanwalt aus Münster.
„Bei dieser Untersuchung soll zum einen festgestellt werden, ob bei der Spurensicherung überhaupt auswertfähiges DNA-Material im Fahrzeug gesichert werden konnte“, so Botzenhardt weiter. In einem zweiten Schritt werde dann das eventuell festgestellte DNA-Material auch mit möglicherweise bereits in der Datenbank des LKA NRW gespeicherten Daten abgeglichen. „Dieser gesamte Auswerteprozess nimmt erfahrungsgemäß viel Zeit in Anspruch. Mit einem Ergebnis dürfte nicht innerhalb der nächsten sechs Monate zu rechnen sein.“
Gebürtige Münsterländerin, seit April 2018 Redakteurin bei den Ruhr Nachrichten, von 2016 bis 2018 Volontärin bei Lensing Media. Studierte Sprachwissenschaften, Politik und Journalistik an der TU Dortmund und Entwicklungspolitik an der Philipps-Universität Marburg. Zuletzt arbeitete sie beim Online-Magazin Digital Development Debates.
