Drei Fragen an die Landratskandidaten

Vor der Wahl am Sonntag

Am Sonntag (13. September) stehen nicht nur in vielen Städten die Bürgermeisterwahlen an, sondern im Kreis Coesfeld wird auch entschieden, wer künftig das Amt des Landrates bekleiden wird. Die Ära von Konrad Püning (CDU), der seit 2004 im Amt ist, endet dann. Zwei Kandidaten, Christian Schulze Pellengahr und Carsten Rampe, wollen Pünings Nachfolge antreten. Wir haben die beiden zu drei zentralen Themen befragt.

ASCHEBERG

von Von Franziska von Heusinger

, 10.09.2015, 14:59 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Kandidat der CDU, Christian Schulze Pellengahr' type='' href='http://www.christian-schulze-pellengahr.de/ (39), arbeitete zunächst als Jurist beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), dann als Sachbereichsleiter beim LWL in Münster. Seit 2009 ist er als Bürgermeister in Velen tätig.

Der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen, Carsten Rampe' type='' href='http://carstenrampe.de/ (42), ist gelernter Groß- und Außenhandelskaufmann. Er arbeitete zunächst bei Westfleisch. Von 2005 bis 2012 leitete er das Büro des damaligen Landtagsabgeordneten André Stinka. Seit 2012 ist er beim NRW-Landesverband der SPD beschäftigt. Er gehört seit 1999 dem Kreistag an, ist seit 2012 Fraktionsvorsitzender.

Was sind Ihre Pläne für Ascheberg und speziell für Herbern? Was wollen Sie voranbringen? Christian Schulze Pellengahr ist der Ausbau des Glasfasernetzes wichtig: „Die Gemeinde hat die erste schwierige Hürde der Nachfragebündelungen erfolgreich gemeistert. Nach dem Innenbereich und den Gewerbegebieten muss dann geprüft werden, wie man den Außenbereich mit einem hochleistungsfähigen Internetzugang versorgen kann.“ Hierbei will er mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft zusammenarbeiten.

Jetzt lesen

Carsten Rampe legt den Schwerpunkt für die Entwicklung der Gemeinde Ascheberg auf die Mobilität: „Gut bezahlte Angebote, von A nach B zu kommen, sind wichtig – gerade für viele Ältere. Als Landrat werde ich Gespräche unter anderem mit der Verkehrsgesellschaft RVM führen, um zu schauen, was wir da verbessern können. Ein weiterer Punkt ist der Kita-Ausbau, der weiter vorangetrieben werden muss“, so der 42-Jährige.

Wie stehen Sie zum Thema Gasbohren, besonders zu den Plänen von Hamm-Gas? Der CDU-Mann ist beim Thema Gasbohren' type='' href='http://www.ruhrnachrichten.de/Fracking+in+Herbern./ der Meinung: „Solange nur eine Möglichkeit besteht, dass für unser Grundwasser eine Gefahr durch Fracking und übrige Gasbohrungen besteht, bin ich gegen die Durchführungen solcher Bohrungen.“ Die Pläne von Hamm-Gas enthalten ihm noch zu viele offene Fragen und Risiken. Der Kreis Coesfeld habe jedoch aufgrund des veralteten Bergrechts wenig Einfluss.

Jetzt lesen

Das Gasbohren lehnt der gemeinsame Kandidat von SPD und Grünen, Carsten Rampe, ab: „Ich persönlich habe schwerwiegende Bedenken gegen eine Gasförderung, ob mit oder ohne Fracking. Es ist keine Bestandsaufnahme bezüglich des jeweiligen Untergrundes in den Bohrungsgebieten vorgesehen.“ Außerdem seien eventuelle Entschädigungen im Fall von Gebäudeschäden im Bergbaurecht nicht genügend geregelt.

Wie stehen Sie zu dem Thema Flüchtlinge? Wie sollte Ascheberg mit diesen umgehen? Beim Thema Flüchtlinge' type='' href='http://www.ruhrnachrichten.de/Fl%FCchtlinge+in+Herbern./ plädiert Schulze Pellengahr für ein Gesamtkonzept, etwa im Rahmen eines Einwanderungsgesetzes: „Wir dürfen die Kreise, Städte und Gemeinden nicht alleine lassen. Hier braucht es Unterstützung durch Land und Bund, die inzwischen angekündigt ist.“ Er lobt das ehrenamtliche Engagement, will aber schnellere Rückführungen, also Abschiebungen, für Menschen vom Westbalkan.

Rampe lobt die Willkommenskultur im Kreis Coesfeld ebenfalls. „Ich bin sehr dankbar, dass sich hier so viele Ehrenamtliche engagieren.“ Besonders wichtig ist ihm, dass der Kreis, wie es bereits anderswo der Fall ist, ebenfalls ein Integrationszentrum bekommt. Außerdem hält er modernere Einwanderungsgesetze für ganz Deutschland für unerlässlich, damit Flüchtlinge vor Ort schneller integriert werden können.