Autobahn-Ausbau

Die A1 bei Ascheberg bekommt mehr Parkplätze

Die Parkplatz-Situation an der A1 zwischen Ascheberg und Hamm/Bockum-Werne soll sich in den kommenden Jahren spürbar verbessern. Zwei Herberner Parkplätze müssen dafür jedoch aufgegeben werden - in der übernächsten Woche haben Bürger, Gelegenheit Anregungen und Kritik zu den Plänen zu äußern.

ASCHEBERG

, 06.04.2016 / Lesedauer: 3 min

Sandra Ernst fängt um 6 Uhr morgens mit der Arbeit an – im Autobahnrestaurant auf dem Rastplatz In der Mersch. „Ich finde dann oft selbst gar keinen Parkplatz“, sagt die Nordkirchenerin. Die Brummifahrer, die ihre Lenkpausen einhalten müssten, würden jeden freien Zentimeter in Beschlag nehmen. Die Situation soll sich in den nächsten Jahren spürbar verbessern. Doch dafür werden auch zwei Herberner Parkplätze aufgegeben.

Anregungen und Kritik

Von Ascheberg bis Hamm/Bockum-Werne: 11,4 Kilometer lang ist der mittlere der drei derzeit geplanten Bauabschnitte für den sechsspurigen A1-Ausbau. Er ist in der Planung bereits am weitesten vorangeschritten. In der übernächsten Woche haben Bürger Gelegenheit, die Planunterlagen einzusehen und Anregungen und Kritik zu dem 74,3-Millionen-Euro-Projekt zu äußern. Zur Diskussion steht dann auch das neue Parkplatzkonzept.

„Wir brauchen gerade für LKW mehr und bessere Parkangebote an der Autobahn“, sagt Josef Brinkhaus vom Landesbetrieb Straßen NRW auf RN-Anfrage. Die beiden bewirtschafteten Parkplätze – darunter auch In der Mersch, wo Sandra Ernst arbeitet – werden dafür ordentlich wachsen.

Rastplätze werden gestrichen

Wo jetzt nur Stellplätze in überschaubarer Zahl sind – Brinkhaus konnte die genaue Zahl nicht sagen – , werden es künftig jeweils deutlich über 100 sein, darunter allein 50 LKW-Parkplätze In der Mersch und 61 im Eichengrund in der entgegengesetzten Fahrtrichtung. Die beiden Rastplätze Westerwinkel und Hasenkämpe auf Herberner Gebiet werden dafür ersatzlos gestrichen. Sie weiter zu betreiben, bedeute zu hohe Unterhaltungskosten, so Brinkhaus.

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Nicht nur die Brummifahrer auf den beiden zu erweiternden Rastflächen bekommen Schallschutz: jeweils um die vier Meter hohe Wände, die etwa 500 Meter lang sind. „Wir planen für den Schutz der Herberner Bürger Wälle in der Höhe von 8,35 und 11,20 Metern“, sagt Brinkhaus. In Ascheberg seien Aufschüttungen von 5,60 bis 12 Meter Höhe vorgesehen.

Fertigstellung nicht absehbar

Wann alles fertig sein wird, kann heute niemand sagen. „Das hängt auch von den Einwendungen der Bürger ab“, sagt der Behördensprecher. Sandra Ernst kann es nicht schnell genug gehen, „damit alle einen Parkplatz finden“. 

9,5 Kilometer lang ist der Bauabschnitt zwischen der Kanalbrücke Amelsbüren und der Ausfahrt Ascheberg.Die Kosten für diesen Abschnitt belaufen sich auf rund 58,5 Millionen Euro, wie der Landesbetrieb Straßen NRW vermutet.In der zweiten Jahreshälfte 2016 wird es spannend. Die Unterlagen werden offengelegt. Dann haben Anwohner Gelegenheit zu Anregungen und Widersprüchen – so wie schon zwischen Mitte April und Mitte Mai für den Bereich Hamm/Bockum-Werne und 2017 für den Bereich Ham/Bockum-Werne und Kamener Kreuz.Zehn neue Bauwerke – zumeist Brücken über Wirtschaftswege – sind nötig. Fünf muss der Landesbetrieb Straßen NRW noch anpassen.Lärmschutz:  Auf einer Strecke von 2,2 Kilometern ist Flüsterasphalt geplant – etwa auf der Höhe zwischen Frieport und Rinkeroder Weg. Außerdem ist eine 660 Meter lange und 3,50 Meter hohe Lärmschutzwand im Bereich einer Siedlung am Schwenkwaldweg vorgesehen.74 000 Fahrzeuge fahren pro Tag über diesen Abschnitt. Jedes fünfte davon ist ein LKW. Diese Angaben liegen für alle drei Bauabschnitte in ähnlicher Größenordnung.Vier Rastanlagen gibt es auf diesem Abschnitt. Alle vier – Weißes Venn, Davert, Hohe Heide und Kurze Geist – will der Landesberieb Straßen NRW abbauen lassen. „Dafür schaffen wir im weiteren Bereich mehr Kapazitäten“, so Josef Brinkhaus, Sprecher des Landesbetriebs.Opa ist die Abkürzung für offenporigen Asphalt: Flüsterasphalt. Er gilt als teurer und anfälliger als normaler Belag. In Nienberge hatten Anwohner erfolglos für seine Verwendung gekämpft.
Zeitplan Der Abschnitt zwischen Ascheberg und Hamm/Bockum-Werne ist von den drei derzeit geplanten Bauabschnitten am weistesten.Vom 18. April an liegen die Planfeststellungsunterlagen bis zum 17. Mai im Ascheberger Rathaus, Dieningstraße 7, aus.Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW geben am 28. April, 8 bis 12.30 und 13.30 bis 16 Uhr, und am 3. Mai, 8 bis 12.30 sowie 13.30 bis 17 Uhr, im Rathaus Auskunft.