Bürgermeister-Kandidatin Monika Verspohl weist auf das geplante Gewerbegebiet Ondrup hin, in dem die neue Feuerwache Herbern entstehen soll.

© Jörg Heckenkamp

Monika Verspohl: „Die Bürger sollen stolz auf ihre Gemeinde Ascheberg sein“

rnBürgermeisterwahl in Ascheberg

Zwei Kandidaten möchten die Nachfolge von Bert Risthaus als Bürgermeister von Ascheberg antreten. Neben dem Favoriten Thomas Stohldreier auch SPD-Kandidatin Monika Verspohl. Sie ist optimistisch.

Herbern

, 09.09.2020, 16:00 Uhr

Hallo Frau Verspohl, Sie wohnen in Coesfeld, arbeiten in Haltern am See. Wie kamen Sie auf die Idee, als Bürgermeisterin für Ascheberg zu kandieren?

Da ist Johannes Waldmann drauf gekommen, der ehemalige Ascheberger Ortsvereins-Vorsitzende der SPD.

Wie war das genau?

Wir kennen uns aus dem SPD-Unterbezirk. Anfang des Jahres hat er mich dann gefragt, ob ich als Bürgermeister-Kandidatin für die SPD ins Rennen gehen würde.

Was haben Sie geantwortet?

Dass ich mir das gut vorstellen könnte, aber erst noch einen Blick in die Gemeinde werfen wollte.

Das haben Sie dann getan?

Ja, ich habe mit einigen Leuten gesprochen und war dann schnell überzeugt. Ascheberg kannte ich schon von vorherigen Besuchen, und mir hat die Offenheit und Ehrlichkeit der Leute hier von Anfang an gefallen. Außerdem ist mir wichtig, dass es eine große Schnittmenge zwischen meinen Vorstellungen und denen der Partei vor Ort in Ascheberg gibt.

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Bürgermeister-Kandidatin Monika Verspohl

Die scheint’s zu geben, sonst wären Sie nicht angetreten?

Genau, wir stimmen in vielen Feldern überein.

Wo passt es nicht?

Ich möchte nicht von ‚nicht passen‘ sprechen. Sondern eher von unterschiedlichen Schwerpunkten.

Ein Beispiel bitte.

Für mich steht besonders das Thema Aufenthaltsqualität im Fokus. Das ist bei der SPD hier vor Ort auch Teil des Programms, aber eben weniger zentral.

Können Sie das mit einem Beispiel veranschaulichen?

Ich setze mich für einen Mehrgenerationenpark ein. Außerdem kann Ascheberg als Ortsteil noch mehr Grünflächen vertragen. In Herbern und Davensberg sieht es damit schon ganz gut aus. Man soll sich einfach wohlfühlen im Heimatort.

Das ist eines Ihrer Hauptziele, falls sie Bürgermeisterin werden?

Ja, genau. Ich möchte, dass die Leute stolz sind auf ihre Gemeinde, nach dem Motto „Ach, Münster, aber ich lebe in Ascheberg!“

Bürgermeister-Kandidatin Monika Verspohl an einem Wahlplakat ihrer Partei vor dem geplanten Gewerbegebiet Ondrup.

Bürgermeister-Kandidatin Monika Verspohl an einem Wahlplakat ihrer Partei vor dem geplanten Gewerbegebiet Ondrup. © Jörg Heckenkamp

Was fehlt Ihrer Meinung nach?

Wie gesagt, ich wünsche mir mehr Grünflächen. Außerdem sind Einzelhandel und Gastronomie von Corona gebeutelt. Ebenso die schönen Veranstaltungen in Ascheberg wie zum Beispiel die Kirmes und die Italienische Nacht. Da kann man jetzt wenig machen, aber man muss das alles schnell wieder hochfahren, sobald das Infektionsgeschehen es erlaubt.

Ihre Vision für Herbern?

Nachdem die Feuerwehr in Ascheberg eine sehr schöne neue Wache bekommen hat, muss es auch für die Wehr in Herbern ein neues Zuhause geben. Daher unterstütze ich die Pläne, auf der Freifläche an der Lindenstraße eine neue Wache zu bauen.

Dort soll auch Gewerbe auf der grünen Wiese entstehen, was sagen Sie dazu?

Auch dafür stimme ich. Mein Standpunkt ist: Wenn es den Unternehmen gut geht, geht es auch der Gemeinde gut. Wir dürfen nicht zulassen, dass andere Gemeinde uns Firmen abwerben.

Wie schätzen Sie Ihre Chancen am Sonntag ein?

Mein Mitbewerber ist der Favorit und wird von der größten Partei unterstützt. Aber ich habe in vielen Gesprächen viel Zustimmung bekommen. Es wäre eine Überraschung, wenn ich gewählt würde, aber ich bin optimistisch.

Würden Sie und ihr Mann nach Ascheberg ziehen im Falle eines Wahlsieges?

Ja, ich habe mich tatsächlich schon nach Wohnungen umgeschaut. Aber das ist nicht ganz einfach. Auch ein weiteres Thema: Wohnungspolitik.

  • Monika Verspohl, 41 Jahre alt, stammt aus Hückeswagen.
  • Sie ist verheiratet, hat keine Kinder.
  • Die Kandidatin lebt in Coesfeld und arbeitet als PR-Managerin in einer Werbeagentur in Haltern am See.
  • Sie war schon als junge Frau ehrenamtlich engagiert und ist seit acht Jahren Mitglied der SPD.
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