Ascheberg verteilt so viele Knöllchen wie noch nie 27.000 Euro für die Gemeindekasse

Rekordjahr 2023: Ascheberg verteilt so viele Knöllchen wie noch nie
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Wer kennt es nicht: Man ist in dem Glauben, dass der Parkschein bestimmt für eine halbe Stunde reicht, denn länger braucht es nicht, um schnell zwei oder drei Dinge im Ort zu erledigen. Dann werden aus 30 doch 45 Minuten. Und schon klemmt hinter dem Wischer der Windschutzscheibe des Autos eine Verwarnung. Verkehrsordnungswidrigkeit nennt sich das, der Volksmund sagt Knöllchen. Damit hat die Gemeinde Ascheberg im vergangenen Jahr etwa 27.000 Euro eingenommen.

Rund 1300 Knöllchen wurden 2023 verteilt. Ein Jahr zuvor waren es etwa 850, 2021 um die 1000 Strafzettel. Damit ist 2023 ein Rekordjahr. Das bedeutet im Umkehrschluss trotzdem nicht, dass in Ascheberg deutlich mehr Verkehrsteilnehmer Regeln ignorieren. „Die Entwicklungen der Knöllchenzahl in der gesamten Gemeinde Ascheberg lässt sich erklären durch die Umstände der Corona-Pandemie sowie Anpassungen beziehungsweise Erhöhungen der Verwarn- und Bußgelder und personelle Verstärkung unseres Außendienstes“, sagt Pressesprecher Sascha Klaverkamp auf Nachfrage.

Ein Hinweisschild gibt die maximale Parkdauer an.
Das Überschreiten der Parkzeit zählt zu den häufigsten Gründen, ein Knöllchen zu kassieren. © picture alliance / Oliver Berg/dpa

Parken auf Gehwegen

Besonders auffällig sei, dass die Mitarbeiter auch in Herbern weiterhin häufig widerrechtliches Parken auf Gehwegen feststellen. Dadurch werden Menschen mit Rollator und Rollstuhl sowie Passanten mit Kinderwagen behindert. Auch Kinder müssten dann unter Umständen auf die Straße ausweichen, was wiederum Gefahren mit sich bringe. Wird ein Autofahrer beim Parken auf dem Gehweg erwischt, erhält er ein Verwarnungsgeld von 55 Euro.

„Ansonsten werden klassische Verstöße wie das Linksparken, eine fehlende oder falsch eingestellte Parkscheibe oder auch eine abgelaufene TÜV-Plakette festgestellt und geahndet“, führt Klaverkamp weiter aus. Insgesamt bewertet das Ordnungsamt der Gemeinde die Parksituation als „gut überschaubar“. Sie bewege sich absolut im Rahmen. „Insbesondere bei Veranstaltungen im Gemeindegebiet haben wir uns bislang noch nicht gezwungen gesehen, die Kontrollen an diesen Tagen über den Standard hinaus auszuweiten“, so Klaverkamp.

Autofahrer lernen dazu

Erfreulich sei, dass die Autofahrer nach der Umgestaltung des Eschenplatzes in Ascheberg die Parkregeln mittlerweile akzeptiert haben. Anfangs habe das Ordnungsamt darauf verzichtet, Knöllchen zu schreiben. Es seien zunächst Hinweiszettel ausgegeben worden, die darauf hinwiesen, dass der Platz als öffentlicher Raum mit Blick auf die Einhaltung der Parkregeln überwacht werde. Mittlerweile stellen die Mitarbeiter im Außendienst keine übermäßigen Verstöße mehr fest.

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