Westerwinkel Apotheke in Herbern Trotz Impfzertifikat wird nicht geimpft

Westerwinkel Apotheke impft trotz Zertifikat nicht
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Gerade aktuell, wo die Corona-Zahlen wieder steigen und auch die Grippe immer mehr um sich greift, wird das Thema Impfen wieder überall heiß diskutiert. Auch in Apotheken ist es möglich, sich Impfen zu lassen. Jedoch nicht in allen. Susanne Wienzek von der Westerwinkel Apotheke in Herbern erklärt, warum sie in ihrer Apotheke kein Impfangebot stellt.

Der Grund dafür ist relativ simpel. Denn für die Apothekerin lohnt es sich einfach nicht. „Wir könnten hier impfen, tun es aber nicht. Das macht in einem Dorf wie Herbern einfach keinen Sinn. Die Ärzte hier vor Ort haben das so gut im Griff“, sagt die Apothekerin. Obwohl sie dazu berechtigt wäre, nimmt sie diese Möglichkeit nicht wahr. „Wir haben für die Westerwinkel Apotheke ein Impfzertifikat, aber es lohnt sich hier einfach nicht“, führt Wienzek aus.

Ascheberger Apotheke möchte impfen

In der Ascheberger Bären-Apotheke sieht die Situation ein wenig anders aus. Denn dort soll in Zukunft ein Impfangebot für die Grippeschutzimpfung entstehen. „Wir impfen aktuell noch nicht, aber wir bereiten uns darauf vor, dass das in Zukunft bei uns möglich ist“, erzählt Laura Höcke, die Chefin der Bären-Apotheke. Zu den Vorbereitungen gehören auch „sehr umfangreiche Fortbildungskurse“ und daher sei ein genauer Zeitpunkt des möglichen Impf-Starts noch nicht abzusehen.

Allerdings sei das Thema etwas kompliziertere und müsse in zwei Aspekte unterteilt werden. „Bei der Corona-Schutzimpfung, die seit Mitte diesen Jahres auch in Apotheken möglich ist, sieht es so aus, dass man unter anderem einen zusätzlichen Raum zum Impfen benötigt. Da wir hier in unseren Räumen auch Coronatests durchführen, ist dieser Raum nicht gegen“, erklärt die Apothekerin.

Anders ist es dabei für die Grippeschutzimpfung. Wobei auch hier einige Hürden zu nehmen seien. Denn die Apotheken dürfen keine Erstimpfung gegen die Grippeviren durchführen, sondern nur eine Auffrischung, „wenn bereits ein Schutz besteht.“ Anders als bei der Corona-Schutzimpfung sei es in diesem Fall jedoch logistisch einfacher, da man einzelne Spritzen zur Impfung erhält. Bei den bisherigen Corona-Impfstoffen seien es immer sechs Dosen auf einmal, die auch alle nur eine begrenzte Haltbarkeit haben.

Doch das große Problem bei der Grippeschutzimpfung in Apotheken sind laut Höcke aktuell die Schulungen. „Es gibt für die Grippeschutzimpfungen nochmals separate Schulungen. Diese sind allerdings momentan restlos ausgebucht“, erklärt sie. Daher sei es ihr in ihrer Apotheke momentan noch nicht möglich zu impfen. Seit diesem Herbst diesen Jahres dürfen auch Apotheken eine Grippeschutzimpfung verabreichen.

Laura Höcke bereitet ihre Bären-Apotheke auf mögliche Grippeschutzimpfungen vor.
Laura Höcke bereitet ihre Bären-Apotheke auf mögliche Grippeschutzimpfungen vor. © Bären-Apotheke (Archiv)

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