
Das geplante Repowering einer Windenergieanlage auf Gronauer Gebiet betrifft auch die Gemeinde Heek. © picture alliance / dpa
Windpark Gronau: Repowering lässt sogar Heeks Kassen klingen
Regenerative Energie
Drei Windenergieanlagen auf Gronauer Gebiet sollen einer neuen, leistungsstärkeren Anlage weichen. Dieses Vorhaben betrifft auch die Gemeinde Heek. Und könnte die Kasse klingeln lassen.
Die Bedeutung von erneuerbaren Energien wie Wind, Sonne, Wasserkraft oder Biomasse dürfte seit dem Gas-Lieferstopp Russlands auch in den letzten Köpfen angekommen sein. Der Ausbau dieser ist für die Energiewende elementar. Dazu gehört auch das so genannte Repowering.
Dies ist natürlich auch bei Windenergieanlagen (WEA) möglich. Alte Windkraftanlagen werden durch leistungsfähigere Anlagen ersetzt. So steigt die Stromerzeugung von Windparks mit weniger Windkraftanlagen als zuvor. So etwas ist jetzt auf Gronauer Gebiet geplant. Und doch betrifft es Heek.
Amprion-Leitungskorridor im Weg
Klingt vielleicht komisch, ist aber ganz einfach erklärbar. Die Eurowind energy Gmbh mit Sitz in Hamburg betreibt im Gronauer Windpark vier Anlagen. Aktuell wird zusammen mit den Stadtwerken Gronau, einem weiteren WEA-Betreiber im Windpark und Amprion an einer Lösung getüftelt.
Problem: Für die geplante neue Windenergieanlage – durch diese sollen drei andere vor Ort ersetzt werden – müssen viele Dinge beachtet werden. So auch der Mindestabstand zu anderen Anlagen sowie der Amprion-Leitungskorridor (A-Nord) nach dem derzeitigen Planungsstand.

Unterhalb des roten Striches fängt das Heeker Gemeindegebiet an. Grau ist die Amprion-Trasse dargestellt. Der kleine blaue Kreis zeigt, dass die WEA dort nicht stehen kann. Der kleine rote Kreis soll es werden. Der mittlere rote Kreis zeigt an. dass der Rotor auf Heeker Gemeindegebiet drehen würde. Der große rote Kreis zeigt die Mindestabstände zu anderen WEA an. © Eurowind Energy
Genau an dieser Stelle wird jetzt die Gemeinde Heek tangiert. Denn der Standort der neuen Anlage sieht in der derzeitigen Planung vor, dass diese am äußersten Rand des Flächennutzungsplanes der Stadt Gronau steht.
Da eine Windenergieanlage aber große Rotoren hat, würden diese zwangsläufig über Heeker Gemeindegebiet hinausragen und sich dort drehen. Das nennt sich „Rotor-out“-Platzierung. Etwas, das laut Kreis grundsätzlich möglich ist. Natürlich nur, wenn die betroffene Kommune dem zustimmt.
Gemeindekasse soll klingeln
Und obwohl die Gemeinde Heek selbst in diesem großflächigen Areal auf seiner Seite (weitere) Windenergieanlagen plant, wollten weder Verwaltung noch Lokalpolitik im jüngsten Bauausschuss den Spielverderber spielen. Für das Vorhaben der Eurowind energy gab es grünes Licht.
Wichtig: Noch ist der exakte Standort nicht in Stein gemeißelt. Leichte Verschiebungen könnten noch möglich sein. Ebenso ist offiziell noch nicht klar, welcher WEA-Typ dort errichtet werden soll. Je leistungsfähiger dieser aber ist, desto mehr klingelt die Heeker Gemeindekasse.
Denn laut Verwaltung soll es möglich sein, durch die „Rotor-out“-Platzierung an der EEG-Umlage dieser Anlage beteiligt zu werden. Immerhin 0,2 Cent/kWh seien da möglich. Auf das Jahr gesehen etwas, das sich durchaus rechnen kann.
Zudem sollen laut Bauamtsleiter Herbert Gausling die eigenen WEA-Planungen – Stichwort Mindestabstand – durch die angedachte Anlage auf Gronauer Gebiet nicht beeinträchtig sein.
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