Windkraftzonen in Heek Planungen für noch mehr Flächen laufen

Windkraftzonen in Heek: Planungen für noch mehr Flächen laufen
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Dass die Erneuerbaren Energien ausgebaut werden müssen, steht außer Frage. Weg von fossilen Energieträgern und damit auch weg vom russischen Gas hin zu einer grünen Energieversorgung ist das Motto.

Am 30. August hat die Landesregierung Eckpunkte zur Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP) für den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschlossen. Ziel ist auch die schnelle Umsetzung des Wind-an-Land-Gesetzes, das Bundestag und Bundesrat im Juli verabschiedet haben.

Ehrgeiziges Ziel

Klingt etwas komplex, nimmt aber unmittelbaren Einfluss auf die Gemeinde Heek. Das Wind-an-Land-Gesetz tritt am 1. Februar 2023 in Kraft. Damit, so der Plan der Bundesregierung, soll die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien bis 2030 verdoppelt werden.

Folglich braucht es mehr Flächen, auf denen Windkraftanlagen (WKA) errichtet werden dürfen. Bis 2032 sollen darum auch in NRW zwei Prozent der Landesfläche für WKA ausgewiesen werden. Auch PV-Freiflächenanlagen sollen maßvoll erweitert werden.

Konkret zu Heek: Aktuell gibt es im Gemeindegebiet fünf sogenannte Windkraftzonen. Also jene Bereiche, in denen WKA vorrangig errichtet werden dürfen. Die vom Landesbetrieb IT.NRW veröffentlichten Zahlen aus 2021 zeigen: 26 WKA stehen in diesen Zonen.

3801 Windkraftanlagen gibt es in verschiedenen Ausführungen in NRW. Im Kreis Borken sind es 322 Anlagen. Heek liegt mit seinen 26 Anlagen kreisweit im oberen Drittel. Spitzenreiter ist Schöppingen mit 44 WKA.

26 WKA in Heek

Rechnet man die 26 Heeker Windkraftanlagen für eine Vergleichbarkeit der Kommunen auf 100.000 Einwohner um, heißt das, dass es 301,3 WKA geben würde. Das ist sogar Platz drei im Kreis.

Mit Blick auf die grüne Stromproduktion alles gute Zahlen, doch für die hochgesteckten Ziele der Bundesregierung reicht das nicht aus. Da der Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht in der Stadt, sondern auf dem Land erfolgt, braucht es folglich noch mehr Windkraftzonen.

Aktuell läuft darum auf Landesebene die Änderung des Landesentwicklungsplans (LEP NRW). Kurz gesagt regelt der LEP, wie die Flächen genutzt und die verschiedenen Ansprüche der Akteure miteinander vereinbar sind. Damit einhergehend wird auch der Regionalplan geändert.

Heißt für Heek: Zukünftig werden mehr Windkraftzone innerhalb des Gemeindegebietes möglich sein, denn ohne ausreichende Flächenkulissen im ländlichen Raum wird das Wind-an-Land-Gesetz scheitern.

Aktuell bereitet das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie als Landesplanungsbehörde die Änderung des LEP vor. Die Kommunen mussten darum also ihre beabsichtigten oder bereits eingeleiteten WKA-Planungen bis Ende Oktober melden.

Beteiligungsverfahren kommt

Im Heeker Fall lief das über die Bezirksregierung. Dabei mussten noch keine konkreten Standorte gemeldet werden, sondern lediglich jene Bereiche, in denen weitere WKA denkbar/möglich wären.

Sind alle Rückmeldungen der Kommunen in den Änderungsentwurf des LEP eingearbeitet, geht es in das Beteiligungsverfahren. Im Frühjahr 2023 soll das der Fall sein. Im ersten Halbjahr 2024 soll dann die Änderung des LEP von der Landesregierung beschlossen werden.

Ziele vor Ort umsetzen

Welche weiteren Flächen für WKA in Heek ausgemacht sind, wurde bisher noch nicht öffentlich kommuniziert. Und bis die Umsetzung, sprich der Bau von Anlagen in neu ausgewiesenen Windkraftzonen, erfolgt, werden auch noch etliche Monate ins Land ziehen.

Aber eines zeigt das komplexe Verfahren: Auserkorene Ziele von Bundes- und Landesregierung werden auch ganz konkret in Heek in die Tat umgesetzt. Die Flächen der Gemeinde tragen also in Zukunft noch mehr zur eingeläuteten Energiewende bei.

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