Szenen wie aus einem Actionfilm haben sich in der Bauerschaft Averbeck abgespielt. Eine abrupt aus dem Ruder gelaufene Verkehrskontrolle nahe der A30 war Auslöser des Ganzen, bei dem auch zwei Bundespolizisten verletzt wurden.
Die nachfolgende Schilderung der Geschehnisse beruht auf den Angaben der Kreispolizeibehörde Borken, nachdem die Redaktion anonyme Hinweise auf den Vorfall erhalten und bei der Ermittlungsbehörde nachgehakt hat.
Nacht zum 6. Januar
Es ist die Nacht zu Freitag (6. Januar). Irgendwann zwischen 0 und 1 Uhr. Bundespolizisten wollen routinemäßig einen Pkw auf der A30 kontrollieren. Die Polizeibeamten leiten den Fahrer dafür an der Abfahrt Gildehaus von der Autobahn auf die Baumwollstraße ab. Alles scheint normal.
Doch dann tritt der Fahrer des Pkw unvermittelt auf das Gas und flüchtet. Die Beamten nehmen unverzüglich die Verfolgung auf. Die Flucht führt über etliche Kilometer bis in die Bauerschaft Averbeck.
Polizei fährt auf
Dort, auf der Legdener Straße, tritt der Fahrer des Fluchtwagens auf die Bremse, verringert das Tempo schlagartig. Warum, ist unklar. Jedenfalls fährt das Einsatzfahrzeug der Bundespolizei leicht auf. Infolgedessen kracht es dann in zwei Eichen auf einer angrenzenden Hofeinfahrt.

Der Flüchtige zeigt sich davon unbeeindruckt und schafft es, über verwinkelte Wege des Hofes zu entkommen. Wenig später sind weitere Polizeifahrzeuge vor Ort eingetroffen. Als Unterstützung für die Kollegen und zur Unfallaufnahme. Das Blaulicht ist in der Dunkelheit weit zu sehen, wie Fotos belegen, die der Redaktion vorliegen.
Die zwei in den Auffahrunfall verwickelten Bundespolizisten haben Glück im Unglück. „Sie haben leichte Verletzungen davongetragen“, so Kreis-Polizeisprecher Frank Rentmeister. Zur Kontrolle werden sie mit einem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.
Fluchtwagen gemietet
Parallel läuft die Fahndung nach dem Fluchtwagen an. Dieser kann schließlich auf einem Acker in der Nähe von der Polizei sichergestellt werden. Die Insassen sind mutmaßlich zu Fuß weitergeflüchtet.
Bei dem Fahrzeug handelt es sich um einen Mietwagen. Die entsprechenden Ermittlungen der Polizei brachten jedoch keinen Erfolg. Gut möglich, dass der Fahrer den Wagen unter Vorlage falscher Papiere gemietet hatte.

Doch dessen nicht genug. Noch in der Nacht der Vorkommnisse meldet sich eine Zeugin bei der Polizei. Sie gibt an, eine ihr unbekannte Frau von Schöppingen aus zum Legdener Bahnhof gefahren zu haben. Dies sei ihr im Nachgang komisch vorgekommen.
Polizeibeamte rücken zum Bahnhof aus. „Die Kollegen konnten die besagte Frau dort auch noch antreffen“, berichtet der Polizei-Sprecher. Und tatsächlich: Diese war die Beifahrerin des besagten Fluchtwagens. Aber gegenüber der Polizei gibt die Frau an, den Fahrer selbst nicht zu kennen.
Hintergründe völlig offen
Was dahintersteckt, ist völlig offen. Denkbar wäre etwa eine spontane Verabredung über ein Onlineportal. Möglichkeiten gibt es viele. Fakt ist: Der Fahrer selbst konnte bislang von der Polizei nicht ermittelt werden.
Entsprechend kann die Polizei auch noch keine Angaben dazu machen, was diesen veranlasst haben könnte, die Flucht vor den Bundespolizeibeamten zu ergreifen. Die Ermittlungen dauern an.
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