Es ist amtlich. Die KFD Nienborg, die es bereits seit über 100 Jahren gibt, hat Fakten geschaffen und tritt aus dem Diözesanverband Münster aus. Das Votum dazu fiel eindeutig aus und ist vor allem auf zwei zentrale Gründe zurückzuführen. Weitergehen sollen es trotzdem. Wenn auch anderes.
Die Nägel mit Köpfen wurden auf der jüngst einberufenen, außerordentlichen Generalversammlung (17. April) gemacht. Das Votum der 49 anwesenden Frauen war eindeutig, aber nicht einstimmig. Mehr als Zweidrittel stimmten für den Austritt, wie die KFD mitteilt. Durch den Abend führte Pastoralreferentin Mechthild Sicking.
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Stein des Anstoßes: Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (KFD) erhöht ihren Jahresmitgliedsbeitrag ab 2024 von 25 Euro auf 40 Euro. Im Bistum Münster verbleiben davon aber nur 9 Euro auf der Ortsebene. Ein Bruchteil also. „Das Verhältnis stimmt da einfach nicht“, sagt die Vorsitzende der Nienborger KFD, Maria Denis, im Gespräch mit der Redaktion.
Im Bistum Münster ist die KFD Nienborg nicht die erste Ortsgruppe, die dieses Spielchen nicht mitspielen will. So hat etwa auch die KFD Ortsgruppe Eggerode kürzlich den Verbandsaustritt beschlossen.
Für den KFD-Bundesverband ist die Erhöhung hingegen unerlässlich. Die Beitragsanpassung sei notwendig, damit der Verband in Zeiten allgemein steigender Preise „überlebensfähig“ bleibe. Doch genau dieser Schritt sorgt eben auf Ortsebene für Unmut. So wie in Nienborg.
Allerdings kommt bei der Nienborger KFD auch noch etwas anderes zum Tragen. „Wir haben leider ein großes Nachwuchsproblem“, berichtet Maria Denis. Viele Mitglieder seien um die 70 Jahre oder älter. „Die Zeiten haben sich eben geändert. Heute haben jüngere Frauen andere Schwerpunkte.“
Es soll weitergehen
Doch trotz des beschlossenen Verbandsaustrittes und des Nachwuchsmangels denkt die Nienborger KFD nicht an das Aufhören. Es soll weitergehen. „Wir planen, als interne Ortsgruppe weiterzubestehen“, so Maria Denis. Aktuell werde für diese Gruppe noch ein passender Name gesucht.
Listen lägen bereits aus. In diese könne sich jede der 146 Frauen eintragen, um zu signalisieren, weiter dabei sein zu wollen. „Erste Unterschriften haben wir bereits“, sagt Maria Denis. Ob auch jene Frauen mitmachen, die gegen den Verbandsaustritt gestimmt haben, wird sich zeigen müssen.
Neulinge sind willkommen in der Ortsgruppe. Eine Mitgliedschaft in der (Katholischen) Kirche ist nicht notwendig. „Wir haben das ohnehin nie streng gesehen“, so die KFD-Vorsitzende. Es gehe um das Gemeinschaftsgefühl und die gemeinsamen Aktivitäten. Nicht mehr und nicht weniger.
Aktuell steht aber erstmal noch jede Menge bürokratische Arbeit an. Die offizielle Kündigung muss raus. Dass es in Zukunft weitergehen wird, davon ist Maria Denis überzeugt. „Bei einer Tasse Kaffee geht doch alles“, sagt sie mit einem Lachen.
Hinweis: In einer ersten Version war von 7,50 Euro die Rede, die auf Ortsebene verbleiben. Tatsächlich sind es aber 9 Euro. Wir haben die entsprechende Textstelle korrigiert.
Wer in der internen Ortsgruppe mitwirken möchte, kann über Maria Denis (Tel. 02568/2239) Kontakt zu den Frauen aufnehmen.
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