„SpieleBoxx“ in der Stiege Marco Blömer (24) ist der Macher mit großen Plänen

„SpieleBoxx“ in der Stiege: Marco Blömer (24) ist der Macher mit Plan
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Dem ein oder anderen dürfte die SpieleBoxx im Stiegenpark am Spielplatz schon aufgefallen sein. Seit rund drei Wochen steht die Box jetzt in der Stiege und wird rege genutzt. Doch wie funktioniert das Ganze und wer steckt dahinter? Wir haben uns mit dem Entwickler getroffen.

Ein Smartphone, die chayns-App samt Account und eine aktive Bluetooth-Verbindung: Mehr braucht es nicht, um in wenigen Sekunden an sein gewünschtes Spiel zu kommen. Egal ob Fußball, Wikingerschach oder Form und Schaufel für den Sandkasten.

Alles Marke Eigenbau

Einfach den QR-Code des gewünschten Spielfaches scannen, Ausleihdauer festlegen, Schloss per Bluetooth-Verbindung öffnen, Spielzeug rausnehmen und loslegen. Sogar von zuhause aus kann eine Reservierung des gewünschten Spielzeugs erfolgen. Ein Test der Redaktion zeigt: Es ist kinderleicht.

Der Mann hinter dieser Idee in der Stiege ist der Heeker Marco Blömer (24). Der Tischler (Innenausbau) hat sich an die Idee, die er vergangenes Jahr in Epe entdeckt hat, herangetraut, investiert und den Heeker Prototypen entwickelt. Alles Marke Eigenbau. Die entsprechenden Softwarekenntnisse für chayns hat er sich selbst beigebracht.

Bald konkrete Geschäftsidee?

Sein Motto: Learning by doing. „Ich wollte es mal ausprobieren. Testen, ob es klappt und wie es angenommen wird“, erzählt der 24-Jährige vor Ort. Wer denkt, die SpieleBoxxen gibt es schon in Serie, der irrt. Auch der Name ist noch nicht patentiert. „Ich habe mit dem Erbauer der Box in Epe Kontakt aufgenommen, mir alles angeschaut und dann selbst eine gebaut.“

Und die Pläne der beiden Männer gehen noch weiter. Sie haben mit den Boxen gemeinsame Ideen. Für Details ist es noch zu früh, aber irgendwann soll alles in eine konkrete Geschäftsidee münden. Denn aktuell verdient der 24-Jährige an der SpieleBoxx keinen Cent, musste aber eine vierstellige Eurosumme investieren.

Die bisherigen Ausleihzahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Die SpieleBoxx in der Stiege kommt bei den Heekern gut an.
Die bisherigen Ausleihzahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Die SpieleBoxx in der Stiege kommt bei den Heekern gut an. © Marco Blömer

„Es war wegen der Lieferengpässe gar nicht so leicht, alle notwendigen Teile zu bekommen“, blickt Marco Blömer zurück. Mit Genehmigung seines Chefs durfte er die Boxx im Betrieb zusammenbauen. Ehe er sie aber zusammen mit seinem Vater am 1. April in der Stiege aufstellen konnte, vergingen jedoch nach der Fertigstellung einige Monate.

„Im Winter hätte es wenig Sinn ergeben“, so der Heeker. Im Februar trat er dann mit seiner Idee an die Gemeinde heran und stieß auf offene Ohren. Ende März erfolgte die Zusage, wenig später stand die SpieleBoxx. „Wir waren mit dem Aufbau gegen 10.30 Uhr fertig“, erinnert sich Marco Blömer. Bereits zwei Stunden später habe es die erste Ausleihe gegeben.

Schon 145 Ausleihen

Das sei schon ein „wirklich cooles Gefühl“ gewesen. Zumal weitere Ausleihen folgen sollten. Dazu muss man wissen, dass Marco Blömer über die Chayns-App über jede Ausleihe informiert wird. Und natürlich so auch sieht, wer was und wann ausgeliehen hat. Ein natürlicher Schutz vor Diebstahl. Schließlich sind die Daten der Ausleiher verifiziert und hinterlegt.

145 Ausleihen (Stand 24. April) hat es bisher gegeben. Binnen gut drei Wochen. „Das ist ehrlich gesagt mehr, als ich selbst erwartet hatte.“ Alleine am Ostermontag seien es 25 Leihen gewesen. Die Peaks seien an den Wochenenden oder Feiertagen. Und natürlich allgemein bei gutem Wetter.

Angesprochen auf das Vandalismus-Risiko – in der Stiege am Spielplatz gab es davon in den vergangenen Jahren so einige Fälle – entgegnet Marco Blömer entspannt: „Davor hat mich zwar so mancher gewarnt, aber bisher ist alles gutgegangen.“

Im Fall der Fälle gingen Schäden auf seine Kosten. Eine Versicherung für die Boxx gegen Vandalismus hat der Heeker nicht. Dies würde sich, so sagt er, einfach nicht rechnen. Erfreulicherweise seien bisher auch keine Spielzeuge abhandengekommen oder kaputt gegangen.

Kein Stromanschluss nötig

Nach dem Rechten schaut Marco Blömer aber natürlich dennoch regelmäßig. Wobei die grundsätzliche Idee schon so ist, dass alles ohne „Personaleinsatz“ laufen soll. Zudem brauch die Boxx keinen Stromanschluss. Lediglich ein Batterietausch steht irgendwann mal an.

Genau das, so Marco Blömer, sei auch der große Vorteil. „Man kann die SpieleBoxx praktisch überall hinstellen, wo es den Bedarf gibt.“ Den Bedarf in der Stiege am Spielplatz hat der 24-Jährige erkannt. Ein solches Angebot in der Stiege fehlte schließlich bisher. Die Ausleihzahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Jetzt soll alles zu einer echten Geschäftsidee reifen.

Mehr Infos unter https://spieleboxx.info/

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