Gewässer-Zuschuss für Angelvereine „Warum sollten wir anders behandelt werden?“

Gewässer-Zuschuss für Angelvereine: Grünes Licht für Antrag
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Zusammen kommen sie auf etwa 700 Mitglieder. Sie tun viel für die Kinder und Jugendlichen aus der Gemeinde. Und sie engagieren sich für den Gewässerschutz. Es geht also nicht um Fußball-, sondern um die beiden örtlichen Angelvereine, die nun einen lang gehegten Wunsch erfüllt bekommen.

„Ich bin froh, dass der Antrag jetzt durch ist“, sagt Christian Schubert, Vorsitzender des AV Nienborg, im Gespräch mit der Redaktion. Mit seinem Schreiben an die Gemeinde hatte er den Stein ins Rollen gebracht. Der Sport- und Kulturausschuss hat kürzlich dem Rat seine Zustimmung übermittelt.

Zuschuss für Angelgewässer

Im Schreiben, das an Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff adressiert ist, beantragt Christian Schubert im Namen beider Angelvereine einen jährlichen Zuschuss über 1600 Euro pro gepachtetem Angelgewässer in die kommunale Sportförderrichtlinie zu integrieren und so zu gewähren.

Hintergrund: Für einen Sport- oder Tennenplatz sowie einen Reitplatz oder aber eine Reithalle gewährt die Gemeinde über die Richtlinie betreffenden Vereinen ebenfalls einen Zuschuss.

Die Angelvereine setzen jedes Jahr auf eigene Kosten Fische in den Gewässern aus. Doch es geht nicht nur um das Angeln im Anschluss. Die Gewässerpflege ist ein ebenso wichtiger Punkt.
Die Angelvereine setzen jedes Jahr auf eigene Kosten Fische in den Gewässern aus. Doch es geht nicht nur um das Angeln im Anschluss. Die Gewässerpflege ist ein ebenso wichtiger Punkt. © AV Nienborg

„Wie betrieben einen erheblichen und kostspieligen Aufwand bei unseren Gewässern“, erklärt der Vorsitzende. Stichwort Hege und Pflege. Denn längst gehe es nicht nur darum, Fische einzusetzen oder diese dann zu angeln. Das sei zu kurz gedacht. Es sei ein ganzheitlicher Ansatz.

Entsprechend sei eine Unterstützung finanzieller Art pro Angelgewässer angemessen. „Warum sollten wir anderes behandelt werden, als die übrigen Vereine in der Gemeinde?“, macht Christian Schubert deutlich.

7500 Euro Zuschuss

Zwar sah die CDU-Fraktion den beantragten Zuschuss als „willkürlich gewählt“, aber letztlich stimmten aller vier Fraktionen (CDU/SPD/FDP/DB) zu, 1500 Euro für fünf Angelgewässer zu gewähren, bis die aktuelle Sportförderrichtlinie überarbeitet ist.

Macht also erst mal insgesamt 7500 Euro Zuschuss pro Jahr. Zu den gepachteten Gewässern gehören zum Beispiel der Strönfeldsee, der Bült-Baggersee oder die Dinkel. Christian Schubert betont dabei, dass der Betrag von 1500 Euro pro Gewässer keine aus der Luft gegriffene Zahl sei.

Unter anderem die Dinkel gehört zu den Vereinsgewässern. Auf diesem Bild setzt AV-Gewässerwart Rainer Borgert mit der Quappe im Mai 2021 eine ganz besondere Fischart im Fluss aus.
Unter anderem die Dinkel gehört zu den Vereinsgewässern. Auf diesem Bild setzt AV-Gewässerwart Rainer Borgert mit der Quappe im Mai 2021 eine ganz besondere Fischart in dem Fluss aus. © Till Goerke

Man habe alle Kosten und Einnahmen durchkalkuliert und sei dann bei diesem Betrag herausgekommen. „Es ist jener, den wir für angemessen halten.“ Dass es jetzt 100 Euro weniger als beantragt sind, sei zu verschmerzen.

Der Vorsitzende richtet den Blick lieber nach vorne. Stichwort angestrebte Überarbeitung der Sportförderrichtlinie. Die Arbeitsgruppe „Sport“ soll diese noch in diesem Jahr „grundlegend prüfen“ und ggfs. anpassen.

„Ich erwarte, dass uns die Politik weiter unterstützt, dass der Passus mit dem Zuschuss fest darin verankert wird“, hat Christian Schubert klare Vorstellungen, was die anstehende Überarbeitung betrifft.

Viel vor in 2023

Schaut man auf das, was die Vereine – neben Schülerexkursionen, Jugendzeltlager und Erhalt des Naturlehrpfades – 2023 vorhaben, wird deutlich: Es kommt einiges an Aufwand und Kosten auf sie zu.

Zwei Beispiele zur Veranschaulichung: In der Dinkel sollen Holzstämme eingearbeitet werden. Die Bezirksregierung habe dafür bereits grünes Licht gegeben. Die Stämme sollen Strukturen schaffen und zugleich durch Verstrudelung zur natürlichen Entsandung des Flusses beitragen.

Im Strönfeldsee sollen schwimmende Rörichtinseln eingelassen werden. Sie sollen den Fischen einen natürlichen Schutzraum vor Kormoranen bieten. Die für derartige Projekte anfallenden Kosten können zumindest in diesem Jahr über den gewährten Zuschuss mitfinanziert werden.

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