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Neuer Rekord der Sportvereine: Heek knackt die 60-Prozent-Marke
Treue Vereinsmitglieder
Mit 60,27 Prozent hat die Gemeinde Heek einen neuen Rekord im organisierten Vereinssport aufgestellt. Woran das liegt? Darüber sprach die die Redaktion mit den Vorsitzenden der Vereine.
Für Vereine sind die Zeiten schwierig: schwindende Mitgliederzahlen, laufende Kosten und weniger Einnahmen. In Heek scheint das anders zu sein. Hier wurde trotz aller Schwierigkeiten ein Zuwachs registriert.
Die Gemeinde konnte in der Bestandserhebung für das Jahr 2021 die „60-Prozent-Marke“ in puncto Organisationsgrad im organisierten Vereinssport durchbrechen. Mit einem neuen Rekord: 60,27 Prozent. Damit liegt die Kommune im Kreis Borken 2021 an erster Stelle.
Heeker sind sportbegeistert
„Die Heeker sind sportbegeistert“, erklärt sich Andreas Oellerich, Vorsitzender des SV Heek, das gute Ergebnis. Er selbst merkt: „Wir haben ein stetiges Wachstum im Verein“. Der SV Heek hat nach derzeitigem Stand etwa 2205 Mitglieder. Die meisten Mitglieder sind dem Verein treu geblieben.
Nicht ohne Grund: Im Ort findet sich ein vielfältiges, sportliches Angebot: Über Fußball, Teakwondo bis hin zum Reha-Sport, der nach wie vor online angeboten wird. Viele Menschen in Heek sind in gleich mehreren Vereinen aktiv. Hier wird deutlich: Heek lebt durch seine Vereine und den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder.
Mannschaftssport lebt durch die Gemeinschaft
Mannschafts- und Vereinssport lebt in vielerlei Hinsicht vor allem durch die Gemeinschaft und das Team. Solange der Inzidenzwert über 100 liegt, können weder Jugendliche noch Erwachsene zusammen trainieren: „Im Fußball entspricht das nicht dem Sportsgeist des Spiels, allein zu trainieren“, erläutert Andreas Oellerich weiter.
Ähnlich sieht es im Verein RW Nienborg aus, wie Vorsitzender Martin Mensing bestätigt. Mit einem leichten Rückgang von 13 Mitgliedern ist der RW Nienborg mit 1289 nach wie vor mitgliederstark.
Wenn einige Mitglieder wegbrechen, sei das für den RW Nienborg eine normale Entwicklung, erklärt der Sportler. „Sicherlich hätten wir ohne Corona sogar Zuwachs bekommen. Aber im Fußball- und Breitensport sind wir gerade zur Untätigkeit verdammt“, betont er. Niemand darf gemeinsam trainieren. Der Sportplatz bleibt leer. Keine guten Voraussetzungen, um neue Mitglieder zu gewinnen. Folglich stagniert der Zuwachs.
Vereine sind gut organisiert
Trotz Corona seien die Mitgliedszahlen aber seit mehreren Jahren gleichbleibend stabil: „Wir haben mit 15 Fußballmannschaften und 22 Breitensportgruppen ein breites Angebot“, sagt Mensing weiter. Jetzt heißt es: Geduldig sein. „Leider müssen wir noch warten, bis es weitergehen kann.“
Ebenso wie der SV Heek hatte auch der RW Nienborg jede Lockerung mitgenommen, die im vergangenen Jahr möglich war. Für die ehrenamtlichen Helfer des Vereins waren die Hygiene- und Schutzbestimmungen Neuland. Doch der Aufwand lohnt sich: „Was erlaubt ist, machen wir“, meint Martin Mensing.
Heeker sind beim Stadtradeln mit dabei
Im Verein steht er als Vorsitzender dafür gerade, dass alle Auflagen erfüllt werden. Viele Heeker machen beim Stadtradeln mit, um sportlich aktiv zu bleiben. Das sei erlaubt und corona-konform. So organisieren sich die Vereine sehr gut und sind vielleicht auch deshalb an der Spitze der Organisationsstruktur von 60,27 Prozent.
Auch wenn gerade wenig bis nichts erlaubt ist, so bleiben die Mitglieder teils über Social-Media, teils telefonisch in Kontakt. Kein Verein wird in Heek vergessen: Hier gibt es die Sportvereine SV Heek, RW Nienborg, SC Ahle, den Heeker Tennisclub, den Reit-Fahrverein Heek-Nienborg sowie die Angelsportvereine ASV Dinkeltreue Heek und den Angelverein Nienborg ebenso wie den Schachclub.
Sie lassen sich von einem Virus nicht unterkriegen: „Wir sind sehr dankbar, dass uns unsere Mitglieder die Treue halten und nicht abspringen“, sind sich Andreas Oellerich und Martin Mensing einig. Dank der Einnahmen durch die Mitglieder und ihren Einsatz bleiben die Vereine stark und sind hier gut aufgestellt.