
© Bernd Schäfer
Nasse Kirchenbänke: Ludgerus-Kirchendach umfassend erneuert
Sanierungsmaßnahmen
Wenn es in Heek zuletzt richtig geschüttet hat, dann wurden auch die Kirchenbänke in St. Ludgerus gerne mal nass. Schuld war das undichte Kirchendach. Etwas, das jetzt der Vergangenheit angehört.
Dass bei einem Sturm mal die eine oder andere Dachziegel ihren Platz verlässt, ist an sich nichts Ungewöhnliches – sie wird ersetzt, und alles ist gut. Zuletzt war das auf dem Anbau der Ludgerus-Kirche jedoch nicht mehr so einfach. Es musste etwas passieren.
„Wenn eine Dachziegel herunterfiel, kamen die drumherum gleich mit“, erzählt Pfarrer Josef Leyer im Gespräch mit der Redaktion. Denn: Gut 50 Jahre nach dem Anbau des Seitenschiffs hatte der Zahn der Zeit ordentlich an der Dachkonstruktion genagt. Pfarrer Leyer erklärt, warum.
Regenwasser konnte nicht schnell ablaufen
Auf dem nur sehr flach geneigten Schleppdach könne Regenwasser nicht schnell ablaufen. Erschwerend komme hinzu, dass das Schiff auf der Nordseite der Kirche liegt und deshalb kaum etwas von der Sonne abbekomme, die das Wasser verdunsten lassen würde. Selbst der Wind konnte nicht helfen, beim Bau des Dachs Ende der 1960er-Jahre wurden noch keine Lüftungsziegel eingesetzt.
So konnte die Feuchtigkeit jahrzehntelang tief in die Konstruktion eindringen, oder sogar durch sie hindurch: „Nach starken Regenfällen wurden Kirchenbänke und Sitzpolsterauflagen nass. Es gibt Wasserflecken auf dem Marmorboden“, beschreibt Josef Leyer.
Wasser bahnte sich den Weg in die Kirche
Die Ursache war zuletzt nur noch schwer – wenn überhaupt – zu finden. Durch Haarrisse in den Ziegeln und Schäden an den Bitumenbahnen der Unterdeckung suchte sich das Wasser seinen Weg in den Innenraum der Kirche – aber der war meist nicht der direkte und blieb entsprechend verborgen.
Seit einiger Zeit sind nun schon Mitarbeiter der Firma Opperbeck Bedachungstechnik dabei, Ziegel, Verlattung und Isolierung zu erneuern. Im ersten Schritt wurden die alten Ziegel vorsichtig abgenommen und gute Exemplare eingelagert. „Die über 50 Jahre alten Dachziegel von der Firma Laumann werden seit 15 Jahren nicht mehr produziert und sind auf dem Markt auch nicht mehr zu bekommen“, erklärt Pfarrer Leyer.
Mit den jetzt geretteten Ziegeln können künftig Schäden im gegenüberliegenden Seitenschiff repariert werden. Die Sanierungsmaßnahme kostet insgesamt rund 25.000 Euro, von denen das Bistum Münster 20.000 Euro übernimmt. Die verbleibenden 5000 Euro werden aus der allgemeinen Rücklage der Pfarrei Heilig Kreuz bezahlt.