
© Markus Gehring
Meteler Straße: Tempo-30-Idee verkennt einfach die Realität
Meinung
Auf der Meteler Straße sollen Raser unterwegs sein. Eltern sorgen sich um ihre Kinder auf dem Weg zur Schule. Zahlen belegen das nicht. Dennoch forciert die Politik Tempo 30. Unverständlich, findet unser Autor.
Gefühlt wird vor der eigenen Haustür oder auf dem Schulweg des eigenen Kindes fast immer zu schnell gefahren. Da gehört der Bleifuß praktisch schon zum imaginären Standard. Doch Gefühl und Realität dürfen – bei aller nachvollziehbaren Sorge – nicht vermischt werden.
Das gilt auch für die Situation auf der Meteler Straße in Nienborg. Dort sorgen sich Eltern und Lokalpolitik wegen vermeintlicher Raser um die Sicherheit der Kinder auf ihrem Schulweg.
Kaum Verstöße, kein Unfallschwerpunkt
Doch laut Messung gibt es kaum Tempoverstöße. Und wenn, dann nur im minimalen Bereich oder zu nächtlicher Stunde. Auch ist die Straße kein Unfallschwerpunkt. Das belegt die Verkehrsunfall-Bilanz.
Warum also dort Tempo 30 forcieren? Wegen eines Gefühls? Das kann es nicht sein. Sonst beruhen (politische) Entscheidungen in diesem Land doch auch auf belastbaren Fakten. Zumindest wird das gerne so kommuniziert.
Ein Gefühl gewinnt die Oberhand
Jetzt untermauern die Fakten kein Tempo 30 und doch muss sich die Verwaltung auf Druck aus der Lokalpolitik weiter mit dem Thema beschäftigen. Ein Gefühl gewinnt die Oberhand über die zahlentechnische Realität. Nicht nachvollziehbar.
Davon ab: Viel wichtiger ist es doch, Kinder immer wieder auf potenzielle Gefahren im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und sie so zu sensibilisieren. Und für Autofahrer gilt: Rücksicht nehmen. Beides schützt besser als ein Schild.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
