
Die Kinder aus den Bauerschaften Ahle und Averbeck werden mit einem Bus zur Kita gefahren. Die Kosten dafür steigen aktuell stark an. (Symbolbild). © Archiv
Kita-Bus für Ahle und Averbeck: Eltern senden finanziellen Hilferuf
Kinderbetreuung in Heek
Je nach Lage im Außenbereich ist der Weg zur Kita in Heek nicht um die Ecke. Darum gibt es für Ahle und Averbeck einen Kita-Bus. Doch die Kosten steigen. Das sorgt für Sorgenfalten bei den Eltern.
Das neue Kita-Jahr ist angelaufen. Auch für 23 Kinder aus den Bauerschaften Ahle und Averbeck. Damit sie zu ihren Kitas kommen, wird ein Kindergartenbus eingesetzt. Die Gemeinde Heek beteiligt sich auf freiwilliger Basis an den Kosten. Doch das reicht nicht mehr.
Die Interessengemeinschaft der Kindergartenkinder Ahle-Averbeck schlägt Alarm. Die stark gestiegenen Energiekosten und die anstehende Erhöhung des Mindestlohns im Oktober 2022 führten zu „erheblichen Kostensteigerungen“.
Eltern-Eigenanteil wurde bereits erhöht
Kosten, die von den Eltern trotz der bereits erfolgten monatlichen Erhöhung um 20 Euro – Stichwort Eigenanteil – nur bedingt aufgefangen werden könnten. Mit einem Schreiben an die Verwaltung bitten die Eltern um weitere finanzielle Unterstützung. Doch so mal eben wird das nichts.
Denn eine solche Entscheidung fällt nicht einfach die Verwaltung. Es ist eine politische Frage. Aus Verwaltungssicht gilt zwar der Grundsatz der Sparsamkeit, aber die Politik könnte es ändern. Könnte. Denn in der jüngsten Sonderratssitzung gab es für das Anliegen der Eltern (noch) kein grünes Licht.
Zu den Zahlen: Mit rund 16.000 Euro unterstützt die Gemeinde die Interessensgemeinschaft aus Ahle und Averbeck. Das Gesamtjahresbudget für diesen Bereich liegt in der Gemeinde bei 25.000 Euro. Wohlgemerkt für alle Bauerschaften, die auf einen Bustransport setzen (wollen).

Die Kinder aus Ahle und Averbeck werden mit einem Bus zur Kita gefahren. Die Kosten dafür steigen aktuell stark an. © Karikatur Schwarze-Blanke
Bisher hat das verbleibende Budget niemand beansprucht. 9.000 Euro waren im Haushalt 2022 zwar für die Beförderung der Kindergartenkinder aus den Nienborger Bauerschaften vorgesehen, doch die Idee hat sich zerschlagen. Das Geld wurde nicht abgerufen.
Geld in Nienborg nicht abgerufen
Insofern bitten die Eltern aus Averbeck und Ahle darum, das verbleibende Budget für den Kitabus in ihren Bauerschaften nutzen zu dürfen. Das aktuelle Defizit belaufe sich auch knapp 11.600 Euro. Idealerweise würde die Gemeinde die noch verfügbaren 9000 Euro auf eben jenen Betrag aufstocken.
Wichtig: Das Thema als solches ist nicht neu. Und: Es gibt keine gesetzliche Verpflichtung der Gemeinde überhaupt in dieser Sache zu unterstützen. Es ist eine rein freiwillige Leistung. Eine, die mit Bedacht erfolgen müsse, wie die Lokalpolitik anmahnte.
Nicht, dass es für das Ansinnen der betroffenen Eltern kein Verständnis gab, aber es geht bei dieser Entscheidung um mehr. „Machen wir das jetzt hier, kann das Kinder bekommen“, verdeutlichte DB-Fraktionsvorsitzender Bernhard Holtkamp.
Viele offene Fragen
Es gibt eben weit mehr als nur die Bauerschaften Ahle und Averbeck. Was, wenn auch sie in Zukunft Geld beanspruchen wollen? Wird dann einfach das Gesamtbudget aufgestockt? Oder wieder in Ahle und Averbeck gekürzt?
Alles ungeklärte Fragen. „Wir sehen da noch Beratungsbedarf“, stellte Hermann-Josef Schepers, Fraktionsvorsitzender der SPD, klar. Man wolle etwas Grundsätzliches schaffen, das Gültigkeit für alle Bauerschaften habe.
Nun also ist die Verwaltung gefordert, sich Gedanken zu machen und das Thema dann in den Haupt- und Finanzausschuss zu bringen. Am Ende wird der Rat entscheiden, wohin die Reise geht. Da die kommende Ratssitzung erst Mitte September ist, wird es also keine schnelle Entscheidung geben.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
