
© Bernd Schäfer
Einhaltung der Corona-Regeln werden in Heek kontrolliert – bei Missachtung droht Bußgeld
Coronavirus
Bars und Kneipen müssen geschlossen bleiben. Spielplätze sind gesperrt. Für Restaurants gelten scharfe Vorschriften. Das Einhalten der Corona-Regeln wird darum in Heek streng kontrolliert.
Das neuartige Coronavirus hat das öffentliche Leben praktisch lahmgelegt. Bis auf einige Ausnahmen wie zum Beispiel Supermärkte, Apotheken, Banken und Tankstellen müssen alle Geschäfte im Kreis Borken schließen. Übernachtungsangebote zu touristischen Zwecken sind verboten. Auch Spiel- und Bolzplätze dürfen ab sofort nicht mehr genutzt werden. Die Einhaltung dieser Corona-Regeln soll in Heek gezielt kontrolliert werden.
Am Donnerstag (19. März) waren Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer und Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff im gesamten Gemeindegebiet unterwegs, um sich davon zu überzeugen, wie es in Sachen Schutzmaßnahmen und Hygiene in den Verbrauchermärkten aussieht. Zudem sind die Spielplätze in der Gemeinde vorsorglich mit Flatterband abgesperrt.
Die Kontrollen werden gezielt erfolgen
Auch in den kommenden Tagen und Wochen werden die Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes sowie eine Politesse gezielt die Einhaltung der Corona-Regeln überprüfen. Das kündigte Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff im Gespräch mit der Redaktion an. „Die Lage ist sehr ernst.“
Und bei Missachtung der Regeln? Was ist, wenn sich beispielsweise Kinder trotz Absperrung und Verbot auf dem Spielplatz tummeln? „Wir setzen da erst mal auf den Dialog“, so der Bürgermeister. Aufklärung sei besser als direkt zu sanktionieren. Wobei ein Bußgeld nach aktueller Gesetzeslage durchaus im Rahmen des Möglichen liegt. Und wie üblich haften Eltern für Kinder.
Ein erstes Zwischenfazit fällt durchwachsen aus
Davon abgesehen fällt das erste Zwischenfazit der Kontrollen vom Donnerstag durchwachsen aus. „Die Einzelhändler ziehen mit, das ist schon mal positiv. An allem anderen arbeiten wir“, so der Bürgermeister. Heißt: Die Läden, die laut Allgemeinverfügung geschlossen haben müssen, haben es auch. Und die Hygienemaßnahmen in den Verbrauchermärkten sind angelaufen. So tragen die Mitarbeiter beispielsweise Handschuhe.
Es ist etwas anderes, das Franz-Josef Weilinghoff beunruhigt. „Die Leute nehmen die Sache nicht ernst genug, gerade beim Einkauf. Das muss sich dringend ändern.“ Dabei geht es um den Zweit-Meter-Abstand. An den Kassen werde dieser nicht immer eingehalten. „Wenn man sieht, dass ein Markt gut besucht ist, sollte man später wiederkommen, wenn es leerer ist. Die Läden haben lange genug geöffnet“, rät der Bürgermeister.
Wird es Einlasskontrollen geben?
Und darüberhinaus werde bereits über Bodenmarkierungen in den Verbrauchermärkten – die den Zwei-Meter-Abstand markieren – sowie Einlasskontrollen nachgedacht. Dann käme jeweils nur eine begrenzte Anzahl von Personen gleichzeitig in das entsprechende Geschäft. In Münster ist das beispielsweise in ausgewählten (Verbraucher-) Märkten bereits der Fall.
Übrigens: Die Postenbörse im Ortsteil Heek ist geschlossen. Die Weinhandlung Beugelink hingegen nicht. „Wir bieten ja auch Nudeln, Pesto und Säfte an“, erklärt Rita Beugeling. Außerdem habe man einen „kontaktlosen“ Lieferservice eingerichtet, der bereits sehr gut angenommen würde. „Das sind die Dinge bei uns, die zum täglichen Bedarf gehören“, so die Inhaberin.
Noch ist die Situation in Heek händelbar
Wie streng die Kontrollen und Maßnahmen in der Dinkelgemeinde in den kommenden Tagen und Wochen noch werden, hat jeder auch ein Stück weit selbst in der Hand. „Ich appelliere an alle in der Gemeinde, sich an die gemachten Vorgaben dringend zu halten“, so Franz-Josef Weilinghoff.
Denn bislang (Stand 20. März) hat die Gemeinde lediglich einen offiziell bestätigten Infektionsfall. „Wir wissen, wer die Person ist und stehen mit ihr und den Angehörigen in regelmäßigem Kontakt“, berichtet der Bürgermeister. Die Person befindet sich in häuslicher Quarantäne. „Noch ist das hier zu handhaben. Ich hoffe inständig, dass es das auch weiterhin bleibt.“
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