
© Till Goerke
Heimatverein Heek kontert scharfe Kritik: „Wir wollen den Schlöffken-Krammarkt erhalten!“
Traditionsveranstaltung
Es geht Schlag auf Schlag in Sachen Schlöffken-Krammarkt. Erst kritisiert Organisator Siegmund Stängel den Heimatverein Heek scharf, jetzt kontert der Vorsitzende Ralf Münstermann die Kritik.
Dass der Schlöffken-Krammarkt in diesem Jahr ein trauriges Bild abgab, steht außer Frage. Wenig Stände, wenig Kundschaft. Markt-Organisator Siegmund Stängel hat für Zweiteres einen Mitschuldigen ausgemacht, den Heimat- und Schützenverein Heek. Etwas, dass dessen Vorsitzender Ralf Münstermann nicht nachvollziehen kann. Doch er holt nicht zum „Gegenangriff“ aus, sondern setzt auf den Dialog.
„Wir vom Heimat- und Schützenverein wollen den Schlöffken-Krammarkt erhalten!“, stellt Münstermann klar. Denn der Markt gehöre ebenso zur Tradition wie das Schlöffkenfest selbst. Es gehe darum, Werte zu erhalten. Den Vorwurf Stängels, der Heimatverein würde sich nicht für die Händler interessieren, kann Ralf Münstermann nicht nachvollziehen. „Vieles liegt ja auch leider gar nicht in unserer Hand.“
Viele Komponenten spielen eine Rolle
Und in diesem Zusammenhang kommen beispielsweise die Komponenten Wetter und Nachfrage auf den Tisch. Denn Fakt ist: Am Schlöffkenmontag (13. Januar) war das Wetter alles andere als schön. Also nicht ideal, um gemütlich eine Runde über einen Markt zu schlendern. Und es stellt sich natürlich die Frage, ob die Heeker überhaupt noch Interesse an solch einem Krammarkt haben. Gemessen an der Zahl der Kundschaft muss die Frage mit einem „nein“ beantwortet werden.
„Und das sind ja Dinge, auf die wir als Heimat- und Schützenverein überhaupt keinen Einfluss haben“, sagt Ralf Münstermann. Auch organisiere der Heimatverein den Krammarkt nicht. Nicht von der Hand zu weisen, dafür ist ja Siegmund Stängel da. Dritte Partei im Bunde ist Gemeinde, die den Marktplatz für den Autoverkehr sperrt.
Ein Gespräch im Vorfeld gab es nicht
Handelt es sich also bloß um ein klassisches Kommunikationsproblem? „Es kommen bei so einer Sache so viele Dinge zusammen“, so der Heimatverein-Vorsitzende. Fakt ist: Ein Gespräch zwischen Siegmund Stängel und dem Vorstand des Heimatvereins gab es im Vorfeld des diesjährigen Schlöffkenfestes nicht.
Deshalb hat sich bereits die Gemeinde in Person von Ordnungsamtsleiterin Doris Reufer bereit erklärt, zwischen den Parteien zu vermitteln. Denn in dieser Sache gehe es nicht um Einzelinteressen, sondern um eine Traditionsveranstaltung, die schon seit Jahrzehnten aus Schlöffken-Krammarkt und Schlöffkenfest besteht. Und auch weiter bestehen soll.
Das Thema „Musik“ bleibt (noch) der Knackpunkt
Bleibt dennoch die Frage, wie die Parteien mit dem Thema Musik umgehen. Denn Siegmund Stängels Kritik richtet sich ja primär gegen den frühen Musikbeginn ab 9 Uhr. Denn dies ziehe potenzielle Kunden weg vom Markt und hinein in den Eppingschen Hof. Eine Verschiebung um zwei Stunden nach hinten würde dem Markt-Organisator schon ausreichen.
„Das Thema ist ja nicht neu“, bezieht Ralf Münstermann Stellung, „aber was sollen wir denn machen, wenn die Hütte voll ist? Einfach auf Musik verzichten?“ Eine kniffelige Situation, keine Frage, denn eine Feier und Musik gehören schon irgendwie zusammen.
Ein runder Tisch ist geplant
Dass es Ralf Münstermann mit dem Erhalt des Schlöffken-Krammarkt dennoch ernst meint, zeigt folgende Aussage: „Wir werden uns im Vorstand noch mal kurzschließen und möchten uns dann mit Herrn Stängel und der Gemeinde an einen Tisch setzen und die Probleme aus der Welt schaffen.“
Das wäre dann wohl der entscheidende Schritt, damit die Traditionsveranstaltung auch in Zukunft als Ganzes erhalten bleibt.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
