Alfred Heying ist der Leiter des Heeker Bauhofs. Er koordiniert die vielfältigen Einsätze seines Teams und ist auch selbst ständig im Sinne der Bürger unterwegs, auch nach Feierabend oder sogar nachts.

Alfred Heying ist der Leiter des Heeker Bauhofs. Er koordiniert die vielfältigen Einsätze seines Teams und ist auch selbst ständig im Sinne der Bürger unterwegs, auch nach Feierabend oder sogar nachts. © Sven Asmuss

Heeker Bauhof: Wilde Müllkippen, 170 Mülleimer und 3500 Bäume

rnJede Menge Aufgaben

Vielseitig und flexibel müssen die Mitarbeiter am Heeker Bauhof sein. Allesamt haben Ausbildungen im Handwerk, sind Maurer, Gärtner oder Schreiner. Doch müssen sie viel mehr können.

Heek

, 11.07.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 3 min

Acht Mitarbeiter sind am Bauhof der Gemeinde Heek beschäftigt. Sie kümmern sich um verschiedenste Aufgaben. „Unsere Arbeit hat sich in den letzten Jahren sehr verändert", berichtet Alfred Heying, der das Team leitet und sich als Bindeglied zwischen Bauhofteam und Verwaltung sieht. Vor allem durch die erste Flüchtlingswelle 2015 habe sich der Aufgabenbereich deutlich erweitert.

„Damals haben drei von unseren Leuten eine Woche lang Betten zusammengeschraubt", erinnert sich Heying. "Das war ganz wichtig, dass das passiert ist. Aber andererseits bleibt bei diesen Aufgaben auch woanders etwas liegen", macht Heying deutlich, dass das Aufgabenspektrum viel breiter geworden ist.

Während des Gesprächs mit der Redaktion wird immer wieder deutlich, dass es viele Kleinigkeiten sind, die dann dazu führen, dass andere Tätigkeiten verschoben werden müssen. "Ich will mich gar nicht beschweren. Man muss seine Arbeit eben so aufteilen, dass das, was wirklich wichtig ist, auch gemacht wird und der Rest aufgeschoben wird", so Alfred Heying.

In den warmen Wochen sind zum Beispiel zwei Mitarbeiter mindestens zweimal pro Woche damit beschäftigt, unzählige Pflanzen im Gemeindegebiet zu wässern. "Das fängt bei den Blumenpyramiden auf dem Marktplatz an, geht über zahlreiche von der Gemeinde eingesäte Blühwiesen und endet bei 115 Bäumen, die wir in der letzten Saison zwischen Oktober und März eingepflanzt wurden", listet Alfred Heying auf.

Die Blumenpyramiden werden zu bestimmten Festen und Terminen, zum Beispiel Schützenfesten, auch schon mal an anderen Stellen in der Gemeinde aufgestellt. Auch das ist eine Aufgabe für den Gemeindebauhof, ebenso wie die Pflege von 5,8 Kilometern Hecke. "Zwei Mal pro Jahr gehen wir da ran", so Heying. Zur Orientierung: 5,8 Kilometer Luftlinie, vom Heeker Marktplatz gerechnet, enden an der Stadtgrenze zu Ahaus.

170 Mülleimer werden einmal wöchentlich geleert

Einmal wöchentlich sind die Mülleimer auf den Spiel- und Bolzplätzen sowie in den Außenbereichen zur Leerung an der Reihe. "53 Mülltonnen stehen auf den insgesamt 22 Spiel- und Bolzplätzen der Gemeinde", hat Alfred Heying viele Zahlen griffbereit. "Dazu kommen noch 117 Mülltonnen an Sitzbänken oder an den 17 Schutzhütten für Radfahrer im Außenbereich."

Apropos Sitzbänke. 250 gibt es davon im gesamten Gemeindegebiet. Im Frühjahr werden alle kontrolliert und gereinigt, gegebenenfalls auch frisch gestrichen oder repariert. "Das dauert ungefähr drei Wochen, bis wir alles erledigt haben", weiß Alfred Heying.

Jetzt lesen

Bei der "Müllrunde" werden auch noch die 15 Hundekotbeutelspender und die vier öffentlichen Behälter für Alt-Batterien kontrolliert und, je nachdem, geleert oder neu befüllt.

Der Müll ist es, der dem Bauhof seit Beginn der Coronapandemie mehr zu schaffen macht. "Wilde Müllkippen haben massiv zugenommen. Mindestens einmal wöchentlich müssen wir ausrücken und die Dinge, die jemand einfach in die Umwelt geworfen hat, einsammeln und anschließend fachgerecht entsorgen", ärgert sich der Bauhofleiter.

Die Entsorgung bei einem Heeker Entsorger ist kostenpflichtig und wird von der Gemeinde getragen. "Das sind Steuergelder, die bestimmt an anderen Stellen sinnvoller einzusetzen wären", appelliert Alfred Heying an die Heeker, ihren Müll nicht einfach in der Natur abzuladen. Auch hier geht viel Zeit verloren, die an anderen Stellen benötigt wird.

Bürger unterstützen mit Mängelmeldungen

Viele Einsätze bekommt das Bauhofteam über das Beschwerdeformular auf der gemeindlichen Homepage. "Insbesondere am Wochenende, wenn viele Leute in der Natur unterwegs sind, fallen Dinge auf. Das merken wir dann immer am Montagmorgen, wenn das E-Mail-Postfach mit diesen Meldungen gefüllt ist", ist Alfred Heying froh über die Unterstützung aus der Bevölkerung.

Zuständig ist der Bauhof auch für Fundtiere. Wenn in der Gemeinde ein Haustier aufgegriffen wird, wird es zunächst 24 Stunden am Bauhof gehalten. "Dazu gibt es ein Posting auf Facebook. Damit haben wir viel Erfolg", so Alfred Heying.

Wenn sich nach 24 Stunden kein Besitzer gemeldet hat, bringt der Bauhofleiter das Tier ins Tierheim nach Ahaus. Auch das ist Zeit, die verloren geht.

Jetzt lesen

Alfred Heying kümmert sich auch persönlich um die Baumkontrolle. Insgesamt 3500 Bäume werden zwei Mal pro Jahr kontrolliert, einmal im belaubten Zustand, einmal im unbelaubten. "Da kommen ganz schon Kilometer zusammen. Man kann das ja auch nicht mit dem Auto machen, weil man dann die Kronen der Bäume gar nicht sieht", so Heying.

Zum 1. August wird erstmals ein Auszubildender seinen Dienst am Heeker Bauhof antreten. "Das wird spannend und interessant. Er wird zum Straßenwärter ausgebildet, das erfolgt in Kooperation mit dem Kreis Borken. Wir freuen uns schon auf weitere Unterstützung", so Alfred Heying.