Es ist noch nicht lange her, da „knallte“ es im Bauausschuss. Auslöser war eine Debatte um den Eppingschen Hof, dessen Sanierung und Erweiterung weiter auf sich warten lässt. Dabei im Fokus: das Bauamt. Stichwort Überlastung. Jetzt sucht die Gemeinde Verstärkung. Ein Eingeständnis?
Mario Strehlow (CDU) stellte in besagter Sitzung klar, dass es doch nicht seien könne, dass man Projekte schieben müsse, weil das Bauamt überlastet sei. Er sehe eine Unterbesetzung. Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff und Bauamtsleiter Herbert Gausling wehrten sich gegen die Vorwürfe, verwiesen auf die Vielzahl der Projekte, die laufen und anstehen.
Stellenausschreibung
Dann tauchte in den Sozialen Medien und auf der Internetseite der Gemeinde (www.heek.de) eine Stellenausschreibung auf. Gesucht wird jetzt ein Mitarbeiter (m/d/w) für die Bauverwaltung. Das Aufgabenprofil ist klar umrissen, liest sich vielfältig.
Als ein plötzliches Eingeständnis einer Überbelastung will der Bürgermeister auf Nachfrage diese Stellenausschreibung aber nicht verstanden wissen. „Die Diskussion haben wir schon länger“, betont er.

Wohlgemerkt enge Kapazitäten mit Blick auf die Vielzahl der Projekte, die in der Gemeinde derzeit laufen, geplant werden und auch noch perspektivisch anstehen. „Wir haben eigentlich zu viele Projekte“, sagt der Bürgermeister.
Die Großbaustelle Kreuzschulen-Turnhalle ist noch nicht abgenommen. Die Arbeiten verzögern sich. Auch wegen Absagen von Baufirmen. In beiden Ortsteilen laufen die Planungen für jeweils ein neues Baugebiet. Zwei – perspektivisch vier – neue Flüchtlingsunterkünfte sollen entstehen, das Rathaus erweitert werden.
Und mit Blick auf den OGS-Anspruch ab 2026 wird sich in Sachen Grundschulen noch einiges tun. Zur Debatte steht auch ein Neubau am zentralen Standort. Hinzu kommen zahlreiche Fördergeldverfahren, Straßensanierungen und und und...
Großes Investitionsvolumen
Alleine diese Auswahl zeigt, dass dem Bauamt um Leiter Herbert Gausling nicht langweilig werden wird. Die Finanzierung steht noch mal auf einem ganz anderen Blatt. Über all den genannten Projekten schwebt ein hoher zweistelliger Millionenbetrag.
„Es ist auch ein Trugschluss, zu denken, mehr Personal löse alle Probleme“, macht Franz-Josef Weilinghoff deutlich. Die Gemeinde sei ein Zahnrad im großen Ganzen und habe nicht auf alles Einfluss. So sei in vielen Fällen der Kreis die Genehmigungsbehörde. Oder aber die Bezirksregierung mische mit.
Komplexe Verfahren
Genehmigungsverfahren seien sehr komplex geworden, betont der Bürgermeister. Das koste Zeit. Und man habe in der Verwaltung „definitiv keine chaotischen Zustände“. Auch nicht im Bauamt. Aber: Verstärkung könne eben auch nicht schaden. Darum die Ausschreibung.
Aus heiterem Himmel komme diese auch nicht. Eine unlängst von der Verwaltung in Auftrag gegebene „Organisationsuntersuchung“ des Bauamtes sei in einem Vorabergebnis zu dem Entschluss gekommen, dass man sich personell besser aufstellen müsse. Ob es hilft, wird sich zeigen müssen.
Dass die Politik diese Dringlichkeit aber sieht, wird daran deutlich, dass es für die jetzt ausgeschriebene Stelle bereits grünes Licht gab, obwohl der Stellenplan an sich im Zuge der Haushaltsplanung noch vom Rat abgesegnet werden muss.
Wichtig: Es wird ein(e) Sachbearbeiter/in und keine neue Leitung gesucht, wie der Bürgermeister klarstellt. Einer „Entmachtung“ des aktuellen Bauamtsleiter wird mit dieser Aussage ein Riegel vorgeschoben.
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