Feuerwehrmann auf Weltrekordjagd Geburtstagsmarsch für schwerkranke Kinder

Feuerwehrmann auf Weltrekordjagd: Spendenlauf für schwerkranke Kinder
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Er quält sich schon seit vielen Wochen fit, kommt aktuell täglich auf weit über zehn Kilometer Laufstrecke und ist fest entschlossen, an seinem 57. Geburtstag im zweiten Anlauf den Weltrekord für einen guten Zweck aufzustellen. Der Heeker Feuerwehrmann Stephan Lendring geht aufs Ganze.

Viele würden an ihrem Ehrentag wohl die Füße hochlegen oder aber sich kräftig feiern lassen. Alles nichts für Stephan Lendring. Der Feuerwehrmann vom Löschzug Nienborg verfolgt ein anderes Ziel. Er will es im zweiten Anlauf packen mit dem Weltrekord. Das Scheitern im ersten Anlauf ist dabei die Portion Extra-Motivation, die den Zwei-Meter-Hünen antreibt.

Extreme-Challenge

Die Challenge: Ein 84-Kilometer-Marsch am 21. April binnen zwölf Stunden in voller Feuerwehrmontur inklusive Sauerstoffflasche auf dem Rücken von Nienborg nach Münster für das und zum ambulanten Kinder- und Jugendhospiz (Königskinder).

Wobei dieses Mal die Spenden zwischen den „Königskindern“ und dem „Bunten Kreis Münsterland“ – der unter anderem Hilfe für Familien mit chronisch und schwer kranken Kindern bietet – fair aufgeteilt werden.

Hartes Training

Seit Wochen trainiert der Feuerwehrmann für die Extremherausforderung. Schon in seinem Berufsalltag läuft er sich gut sieben Kilometer täglich zusammen. Dann folgt das Lauftraining mit weiteren bis zu zehn Kilometern.

Dass der Feuerwehrmann im positiven Sinne als „bekloppt“ gilt, weiß dieser selbst, wie er lachend zugibt. Viele Laufevents für den guten Zweck hat er bereits erfolgreich gemeistert. Doch warum ausgerechnet an seinem Geburtstag?

Stephan Lendring sitzt auf Autoladefläche
Beim Weltrekordversuch 2023 bremsten Stephan Lendring Blutblasen schmerzhaft aus. Für den zweiten Anlauf hat er das Socken-Equipment überarbeitet. © Privat

Zum einen braucht es eine neue Herausforderung und zum anderen: „Es ist doch ein schönes Geschenk für Menschen, denen es so viel schlechter geht als mir. Ich habe doch alles, was ich brauche. Dann kann ich doch etwas Gutes tun.“

Worte, die einmal mehr belegen, wie es um die soziale Einstellung des Feuerwehrmannes steht. Dass er dabei selbst im Interesse der Öffentlichkeit steht, weiß der 56-Jährige, es ist aber nicht das, worauf es ihm ankommt. Das eine hänge eben mit dem anderen zusammen.

Hohes Lauftempo

Um die Herausforderung mal etwas zu verdeutlichen: Um die 84 Kilometer mit den vielen Extra-Kilos durch die Feuerwehrausrüstung überhaupt schaffen zu können, muss Stephan Lendring Minimum 7 km/h im Durchschnitt laufen. Zum Vergleich: Bei einem gemütlichen Spaziergang sind es 3 km/h.

Wenn eine Toiletten-Pause drin sein soll, muss Zeit gutgemacht werden. Aber wie? „Durch Joggen“, entgegnet der Feuerwehrmann, der den gesamten Lauf samt aller Daten digital per GPS-Uhr überwachen wird.

Feuerwehr supportet

Mit dabei sein werden auf der Route durch den Kreis Borken und Coesfeld bis nach Münster auch wieder zwei Begleitfahrzeuge. Die Feuerwehren Heek, Ahaus, Gescher und Coesfeld werden dabei auch supporten.

Spenden können entweder im Vorfeld an das Kinderhospiz (Betreff: Weltrekord) überwiesen werden oder während des Laufes in die Spardose geworfen werden. Dafür einfach an die Männer der Begleitfahrzeuge wenden. Die Bankverbindung des Kinderhospizes ist im Internet abrufbar (https://kinderhospiz-koenigskinder.de/spenden/).

Damit dieses Mal alles klappt und nicht wieder eine starke Blasenbildung Stephan Lendring schmerzhaft ausbremst, hat dieser die Ausrüstung überarbeitet. Spezialsocken ohne Naht und mit zwei Schichten aus Italien sollen es richten. Die Tests bisher seien vielversprechend gewesen.

Und natürlich wächst jetzt mit jedem Tag die Anspannung. „Natürlich ist da Nervosität und Anspannung. Aber wenn ich einmal laufe, bin ich im Tunnel“, so der Feuerwehrmann, der auf einen unvergesslichen Geburtstag hofft. Nicht für sich, sondern für jene, denen er mit seinem Lauf helfen möchte.