
© Till Goerke
Eindeutiges Votum: Franz-Josef Weilinghoff bleibt Bürgermeister von Heek
Kommunalwahl 2020
Jetzt ist amtlich: Franz-Josef Weilinghoff (parteilos/50) bleibt Bürgermeister von Heek. Mit 69,13 Prozent der Stimmen setzte er sich souverän gegen Herausforderer Markus Janning (CDU/32) durch.
Das war deutlich, sehr deutlich. Mit starken 69,13 Prozent der Stimmen wählten die Heeker Franz-Josef Weilinghoff (parteilos/50) erneut zum Bürgermeister ihrer Gemeinde. Ein Ergebnis, mit dem in dieser Deutlichkeit nicht mal der Sieger selbst gerechnet hatte.
„Damit kann man nicht rechnen und ich habe es so auch nicht erwartet“, sagte Weilinghoff direkt nach der Wiederwahl. „Es ist für mich aber eine tolle Bestätigung meiner geleisteten Arbeit und gibt mir jetzt die Chance, noch viele Ideen in Heek umsetzten zu können.“ Ganz getreu nach seinem Wahlmotto: Gut Ding will Weili haben.
Markus Janning gehört zu den ersten Gratulanten
Zu den ersten Gratulanten gehörte auch sein unterlegender Kontrahent, Markus Janning (CDU). Von Frust angesichts der deutlichen Niederlage sah man Janning nichts an. Er wirkte gefasst. „Natürlich hatte ich das so nicht erwartet. Aber so ist das nun mal. Es war ein fairer Wahlkampf und irgendwie bin auch froh, dass er nun vorbei ist.“
Insgesamt war dieser Wahltag eine Ohrfeige für die CDU. Dementsprechend schnell waren die Parteimitglieder nach den Ergebnissen auch wieder aus dem Wahlstudio im Rathaus verschwunden. Denn mit nur 40,7 Prozent der Stimmen ist die langjährige Mehrheit im Rat auch verloren gegangen.
Dinkelbündis holt ein starkes Ergebnis
Das liegt darin begründet, dass das Dinkelbündis ein famoses Ergebnis mit 37,68 Prozent erzielte. „Wir sind total überrascht. Es es ein toller Erfolg. Wir haben unsere Ziele mehr als erreicht. Wir sehen dieses Ergebnis mit Demut“, sagt der Vorsitzende Prof. Dr. Berthold Wigger. Die SPD kam auf 21,62 Prozent.
Für die Sitzverteilung im Rat bedeutet das folgendes: CDU 11 Plätze, Dinkelbündnis 11 Plätze und SPD 6 Plätze. Damit ist die Mehrheit der CDU im Rat Geschichte. „Das wollten wir erreichen und das haben wir geschafft“, sagte Berthold Wigger. Nicht aber ohne hinzuzufügen: „Jetzt müssen wir den Worten Taten folgen lassen.“
Bürgermeister ist erleichtert
Doch zurück zum neuen, alten Bürgermeister. Der musste noch im Wahlstudio etliche Glückwünsche entgegennehmen, ehe er es schaffte, das Rathaus zu verlassen. „Wir werden noch ein bisschen feiern. Ich denke, dass ist nach so einem Abend und Ergebnis erlaubt.“
Dabei merkte man Franz-Josef Weilinghoff praktisch mit jeder Silbe an, wie viel Anspannung von seinen Schultern gefallen sein muss. „Natürlich war das anstrengend. Wenn man dann auch noch so ein Ergebnis erzielen kann, dass ist das doch großartig.“
Markus Janning nimmt es gelassen
Sehr zum Leidwesen von Markus Janning, der allerdings, dass stellte er direkt klar, nicht den Kopf in den Sand stecken wird. „Ich habe einen guten Job im Rathaus. Es war eine tolle Erfahrung und vielleicht werde ich noch mal irgendwann kandidieren.“ Wann das sein könnte, wollte und konnte Janning noch nicht sagen.
Erst mal gilt es, die Enttäuschung zu verarbeiten, so sie denn noch kommt. „Im Moment geht es noch. Wenn ich zur Ruhe komme, wir das sicherlich soweit sein.“ Und mit diesen Worten verließt auch Janning das Rathaus.
Eines ist jedenfalls klar: Die neue Zusammensetzung des Rates verspricht Spannung. Es dürfte mehr und ausgiebiger diskutiert werden. Schließlich hat jetzt das Dinkelbündis bei der Gestaltung der Gemeinde ein größes Wörtchen mitzureden. Ob das ein Vor- oder Nachteil ist, wird sich erst noch zeigen müssen.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
