Burgschänke steht noch Spendenfrist endet und es fehlt noch viel Geld

Burgschänke steht noch: Spendenfrist endet und es fehlt noch viel Geld
Lesezeit

Immer noch steht sie da, bröckelnd und mit ihrem Schatz im Keller. Das Projekt Burgschänke bewegt sich wie ein Supertanker, langsam aber auch beharrlich. Das zeigt sich beim Ortstermin, zu dem gleich sechs daran Beteiligte zusammenkommen.

Hinter dem Projekt stehen viele, auch die 20 Vereine in Nienborg, die sich am Trägerverein beteiligen. Sie erhoffen sich mit dem Museum rund um die alten Mauern im Keller einen neuen Touristen-Magneten und in dem darüber geplanten Multifunktionsgebäude neue Versammlungsräume. Deshalb die Beharrlichkeit.

Markus Jasper und seine Vorstandskollegen freuen sich, dass die Nienborger für das Projekt spenden. Das Crowd-Funding für die Renaissance von Burgtor und Burgschänke hat inzwischen mehr als 35.000 Euro zusammen bekommen, auch weil beim Burgfest so viel gesammelt werden konnte. 40 Tage bleiben noch, um das Ziel von 50.000 Euro zu erreichen. Der Betrag wird dann nämlich von der NRW-Stiftung verdoppelt. Sie wird zudem noch 250.000 Euro ergänzen. Dieses Geld ist vor allem für Bau und Einrichtung des Museums gedacht.

Alte Mauern schützen

Ortstermin in der Burgschänke
Bauamtsmitarbeiterin Janina Thesing, Bauamtsleiter Herbert Gausling, Markus Jaspers, Vorsitzender des Trägervereins „Landesburg“, die Vorstandsmitglieder Bernhard Holtkamp und Hans Mayer sowie Geschäftsführer Jürgen Lammers trafen sich an der Burgschänke, um ein Update zu den Plänen zu geben. Die Mauern, die die Archäologen im Untergeschoss freigelegt haben, müssen für den Abriss gut eingepackt werden. © Andreas Bäumer

Wie geht es mit dem Bau weiter? Lammers sagt: „Wir schreiben den Abriss jetzt aus.“ Bauamtsleiter Gausling schätzt, dass alles zusammen, Abriss und Neubau, sich bis 2025 ziehen wird, mit geplanten Kosten von 2,65 Millionen Euro. Die Gesamtfinanzierung steht soweit, mit großen Anteilen des Landes NRW, der Gemeinde und des Alteigentümers.

Die Langsamkeit beruht auf dem Gewicht der Geschichte. Es gilt all das zu schützen, was die Archäologen ausgruben, vor allem die Stadtmauer und die Turmmauern, dazu das historische Burgtor. Lammers schildert, was getan werden muss, damit die Bagger dabei die uralten Mauern nicht beschädigen: „Die werden mit Plastikplane und Fließ abgedeckt, die Zwischenräume mit Sand verfüllt.“ Wo die Burgschänke sich an das Burgtor lehnt, sind Stahlträger vorgesehen und die Mauern im Keller müssen dort mit Beton hintergossen werden.

Um all das mit den Beteiligten Ämter abzusprechen und darauf beruhend vielleicht neue Pläne zu entwickeln, musste Lammers ganz schön jonglieren. Der Architekt hat nach manchem archäologischen Fund neue Pläne machen müssen, gut sieben an der Zahl. Der Keller der Burgschänke ist also voller Ausgrabungsstellen, doch an manchen Stellen waren die Archäologen noch nicht, auch der Schädel des gefunden Skeletts ist noch nicht aufgetaucht. Deshalb könnten wieder Pausen entstehen, wie Lammers sagt: „Es könnte sein, dass beim Abriss noch etwas gefunden wird.“

Burgschänke Nienborg
Noch steht die Burgschänke mit den alten Gemäuern im Keller. © Andreas Bäumer

825 Jahre Nienborg : Burgfest-Überschüsse für innovatives Projekt im Ort verplant

Mit Video: Warum die Pläne für die Burgschänke ganz neu gedacht werden

Gruseliger Fund an der Nienborger Burg: Todesfall vor 700 Jahren auf der Spur