
© Till Goerke
Bundes-Millionen für Heek: Wer von dem Geldsegen profitiert
Bundestagswahl 2021
Die Bundestagswahl steht vor der Tür. Zur Wahl fragen wir: Wie viel Bund steckt in Heek? Wie viele Bundes-Millionen sind seit 2017 nach Heek geflossen? Und vor allem wofür überhaupt?
6429 wahlberechtigte Heeker können die Besetzung des Bundestags mitbestimmen. Und das wollen die Heeker offensichtlich auch. Schon eine Woche vor der Wahl haben über 40 Prozent ihre Stimme per Briefwahl abgegeben. Ein Rekordhoch. Nur: Wie ist der Einfluss des Bundes überhaupt in Heek zu spüren?
Wenn sich einer in Heek mit Zahlen auskennt, dann ist es Kämmerer Heinz-Gerd Lenfers. Ihn haben wir gefragt, wie viele Millionen vom Bund seit 2017 nach Heek geflossen sind. Und natürlich auch, wofür. Einige Antworten überraschen, andere nicht. Profiteure der Gelder sind am Ende alle Heeker. Auf unterschiedliche Weise.
Steuermittel bringen Millionen
Den größten Batzen machen die Steuermittel aus, die der Bund Jahr für Jahr nach Heek überweist, denn alle Kommunen werden prozentual am staatlichen Steueraufkommen beteiligt. Seit 2017 sind das 17,1 Millionen Euro Einkommenssteuer und 3,35 Millionen Euro Umsatzsteuer.
Grundsätzlich dienen alle Einnahmen, also auch die Bundesgelder, der kommunalen Wirtschafts- und Haushaltsführung. Es ist die Pflicht der Kommune, die dafür erforderlichen Mittel zu verwalten. Beschlossen wird der sogenannte Haushalt jedes Jahr vom Gemeinderat.
So weit, so gut. Nur wie profitieren jetzt die Heeker von den Bundesgeldern konkret und unmittelbar? Da gibt es viele Beispiele. Das Präsenteste ist da wohl die derzeitige Sanierung und Erweiterung der Kreuzschulen-Turnhalle zu einem Sport- und Kulturzentrum. 700.000 Euro Bundesmittel stecken in dem Projekt.
Profitieren werden somit von den Bundesgeldern am Ende alle Schüler, Lehrkräfte, Vereine und Zuschauer der verschiedenen (Sport-) Events, die in der Halle samt Erweiterung einmal stattfinden sollen.
Aufwertung des Ortsteils Nienborg
Auch in die Platzumgestaltung der Niestadt sind im ersten (57.000 Euro) und zweiten (74.000 Euro) Bauabschnitt Bundesmittel geflossen. Das Ergebnis kann sich nach Abschluss der Arbeiten sehen lassen. Der Ortsteil Nienborg wurde durch die Baumaßnahme nachhaltig aufgewertet.

Auch in die Platzgestaltung der Niestadt, wo es jetzt auch eine Boulebahn gibt, stecken Bundesgelder. © Till Goerke
Nicht vergessen an dieser Stelle seien das politisch beschlossene Klimaschutzkonzept und die Einstellung von Klimaschutzmanager Johannes Hericks. 215.000 Euro stellte der Bund dafür erst mal bis 2023 zur Verfügung.
Von der Arbeit des Klimaschutzmanagers profitieren alle Heeker. „Ich möchte die Menschen hier abholen und in meiner Heimat etwas bewegen“, erklärt Hericks bereits im Gespräch mit der Redaktion.

Auch für die geschaffene Stelle des Klimaschutzmanagers Johannes Hericks fließen Bundesgelder nach Heek. Ebenso für das Klimaschutzkonzept. © Till Goerke
Erste Infoveranstaltungen zum Thema „Modernisieren mit Blick in die Zukunft – Komfortabel wohnen in jeder Lebensphase“ und „Was kommt nach der Ölheizung?“ gab es bereits. Weitere sollen folgen.
Geld für Heeks Schulen
Auch aus dem Digitalpakt Schule fließen Bundesgelder in Heeks Schulen. 169.000 Euro bis 2022 werden es sein. Heeks Schulen sind zwar nicht erst seit der Corona-Pandemie technisch gut ausgestattet, aber besser geht ja bekanntlich auch immer. Darum soll das Geld nachhaltig investiert werden. Zum Nutzen aller Schüler und Lehrkräfte.

Aus dem Digitalpakt Schule fließen 69.000 Euro Bundesgelder in Heeks Schulen. © DPA
„Wir haben aber auch Bufdis in der Gemeinde, für die Bundesgelder fließen“, benennt der Kämmerer auch einen Aspekt, der vom Volumen zwar deutlich kleiner ausfällt (27.000 Euro) als andere, aber von dem ebenfalls viele Kinder und Jugendliche in Heek profitieren. So gibt es etwa eine Bufdi-Stelle im Jugendhaus Zak.
Fazit: Seit 2017 hat Heek 18.731.000 Euro Bundesmittel zugeteilt bekommen. Das entspricht einem Durchschnitt von grob 3.745.000 Euro pro Jahr. Einige Zuwendungen, etwa für den Klimaschutzmanager, laufen aber auch bis 2023.
Liebt als gebürtiger Münsterländer die Menschen und Geschichten vor Ort. Gerne auch mit einem Blick hinter die Kulissen. Arbeitsmotto: Für eine spannende Story ist kein Weg zu weit.
