
© (A) von Wangenheim
Bürgerbus weiter ausgebremst – ohne fehlt älteren Menschen Mobilität
Bürgerbusverein Heek-Legden
Der fehlende Bürgerbus nimmt vielen älteren Menschen die Mobilität. Das stimmt den Vorsitzenden des Bürgerbusvereins Heek-Legden traurig. Er möchte so schnell wie möglich wieder auf die Straße.
Egon Kiehl, Vorsitzender des Bürgerbusvereins Heek-Legden, ist schon von vielen seiner Stamm-Mitfahrer angesprochen worden. „Wann fahrt ihr endlich wieder?“, fragen die Leute, die den Bürgerbus regelmäßig in Anspruch nehmen. Denn dieser fährt in den ländlichen Regionen, die sich für den normalen Bus-Verkehr wirtschaftlich nicht lohnen.
Seit Mitte Dezember steht der Bürgerbus wieder still. „Bis, ich sage mal“, denkt Egon Kiehl laut nach, „Fragezeichen.“ Denn der jetzige Corona-Lockdown geht offiziell noch bis zum 14. Februar. Ob dann alles läuft wie vor Corona-Zeiten, ist fraglich.
Fahrer des Bürgerbusses gehören häufig zur Corona-Risikogruppe
Anders als große Busse, die in der Stadt fahren, hat der Bürgerbus lediglich acht Plätze im Wagen. Um die Fahrer und Mitfahrer zu schützen, dürfen Bürgerbusse in ganz Nordrhein-Westfalen momentan nicht fahren. Im Sommer sah es noch anders aus: Zwischen Juni und Dezember hat der Bürgerbus wieder Fahrt aufgenommen. Mit Hygienekonzept.
Selbst wenn der Bürgerbus Mitte Februar wieder fahren dürfte, müsste Egon Kiehl zuerst mit seinen 41 Fahrern sprechen. „Die sind alle in einem Alter von 60 plus“, sagt der Vorsitzende. „Vorsichtig müssen wir auf jeden Fall sein.“ Denn ab 60 Jahren gehört man zur Corona-Risikogruppe.
Der Bürgerbusverein braucht alle seine Fahrer und Fahrerinnen, um einen geregelten Verkehr garantieren zu können. „Wenn drei oder vier Leute aus Angst nicht gewillt sind zu fahren“, so der Vorsitzende, „dann geht es nicht.“ Der Bürgerbus fährt von Montag bis Freitag fünf Einheiten pro Tag. Jeder Fahrer fährt zwei Stunden, dann wird gewechselt. „Deswegen brauche ich die entsprechenden Leute.“
Ohne Bürgerbus sind viele ältere Menschen nicht mobil
Seit 36 Jahren ist der Bürgerbusverein im Einsatz. Und in dieser Zeit habe es kaum Fahrtausfälle gegeben. „Eventuell mal durch Glatteis. Aber das ist sehr selten vorgekommen. Und jetzt betrifft uns das so dermaßen“, sagt Egon Kiehl und mit „das“ meint er die weltweite Corona-Pandemie.
Das stimmt den Vorsitzenden traurig. „Ich persönlich würde gerne sofort wieder fahren. Ich denke besonders an unsere älteren Herrschaften, die uns in Anspruch nehmen möchten“, sagt Egon Kiehl. Denn der Bürgerbus ist für viele Leute in den Randgebieten der Gemeinden die einzige Möglichkeit, für wenig Geld zum Arzt oder Einkaufen zu kommen.
Egon Kiehl sagt deutlich: „Ich bin traurig und möchte natürlich so schnell wie möglich unseren Bürgerbus freigeben, um wieder fahren zu können.“
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
