Blackout-Szenario Heeker Kreuzschule mit besonderer Bedeutung

Im Blackout-Fall kommt Kreuzschule besondere Bedeutung zu
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Die Versorgungssicherheit in Deutschland steht mehr denn je auf wackeligen Beinen. Knappe Gasversorgung und eingeschränkte Stromproduktion verunsichern derzeit große Teile der Bevölkerung. Für den Fall eines Blackouts bereiten sich der Kreis Borken und die Kommunen vor. Natürlich auch Heek.

In verschiedenen Katastrophenfällen kann es zu einem so genannten Blackout kommen. Darunter versteht man einen plötzlichen, ungeplanten und großflächigen Stromausfall. Durch diese auftretende Netzstörung im Stromnetz wird die Elektrizitätsversorgung aller Stromverbraucher unterbrochen.

Die Folge: Notrufe erreichen die Kreisleitstelle nicht mehr, es können keine Rettungsmittel mehr entsendet werden. Fast alles in der digitalisierten Welt basiert auf Strom. Auch in den eigenen vier Wänden geht praktisch nichts mehr. Darum ist Vorsorge für den Fall der Fälle wichtig.

Notfall-Infopunkte festgelegt

Genau deshalb haben der Kreis Borken und seine 17 Kommunen in einem gemeinsamen Projekt das Konzept für Notfall-Infopunkte (NIP) entwickelt.

Das sind Anlaufstellen, die im Katastrophen- und Großeinsatzfall bei gegebener Notwendigkeit kurzfristig aktiviert werden können. Von dort aus können Bürgerinnen und Bürger über das Personal vor Ort etwa einen Notruf an die Feuerwehr, den Rettungsdienst oder die Polizei absetzen.

Auch wird es an den NIP Informationen über die aktuelle Lage sowie ab 2023 auch die Möglichkeit geben, Wasser, Milch oder ähnliche Flüssigkeiten zu erwärmen sowie Akkugeräte wie zum Beispiel Smartphones aufzuladen.

Noch kein NIP in Nienborg

Wichtig: Je nach Größe gibt es in den Kommunen einen oder mehrere dieser Notfall-Infopunkte. In der Dinkelgemeinde ist der NIP in der Kreuzschule. Das hat die Gemeinde dem Kreis bereits Ende September mitgeteilt, wie eine Nachfrage bei Bürgermeister Franz-Josef Weilinghoff ergibt.

Für den Ortsteil Nienborg gibt es derzeit noch keinen NIP, aber die Prüfung für einen solchen läuft bereits. Laut Verwaltung sind in Nienborg die Voraussetzungen für einen solchen Punkt aber nicht ideal. Zudem ist es am Ende auch eine Frage der Kosten und des Personalaufwandes.

Denn, so erklärt es der Bürgermeister, die Gemeinde sei dafür verantwortlich, dass die Infopunkte rund um die Uhr „bespielt werden“. Natürlich ist auch die Heeker Feuerwehr mit an Bord und aktuell laufen weitere Gespräche mit dem DRK, aber die Gemeinde ist primär verantwortlich.

Und warum die Kreuzschule? Die Schule liegt zentral im Ortsteil Heek, ist nicht weit entfernt vom Rathaus, das zur kritischen Infrastruktur gehört, und hat verschiedene Energieversorgungsquellen. Aktuell noch die alte Ölheizung und perspektivisch zudem die geplante Pelletheizung.

Kreuzschulde idealer Standort

„Mit dem Gebäude der Kreuzschule kann man alles machen“, betont der Bürgermeister. Es bietet schlicht auch ausreichend Platz im Fall der Fälle. Die Dimensionen stimmen.

Immerhin muss in einem Blackoutszenario mit 72 Stunden davon ausgegangen werden, dass viele der rund 8600 Heeker den NIP irgendwann ansteuern werden. Und das sei auch gut so, wie Franz-Josef Weilinghoff betont.

Im Falle eines großflächigen Stromausfalls über mehrere Stunden und Tage gibt es in Heek die Anlaufstelle Kreuzschule. Jeder Bürger sollte aber auch selbst ein paar Vorkehrungen treffen, denn der Notfall-Infopunkt ist keine Betreuungsstelle.
Im Falle eines großflächigen Stromausfalls über mehrere Stunden und Tage gibt es in Heek die Anlaufstelle Kreuzschule. Jeder Bürger sollte aber auch selbst ein paar Vorkehrungen treffen, denn der Notfall-Infopunkt ist keine Betreuungsstelle. © Pixabay

„Es geht nicht darum, Panik zu verbreiten, aber es ist wichtig, die Menschen gewissenhaft auf mögliche Szenarien vorzubereiten.“ Dazu gehörten auch die NIPs. Es gehe darum, die Bürger regelmäßig darüber zu informieren.

Fertig ist die Gemeinde mit den NIP-Planungen aber auch für den Ortsteil Heek noch nicht. Ein Notstromaggregat in „entsprechender Größe“ ist aber bereits bestellt. Hinzu kommen die dafür notwendigen Dieselreserven.

Ausgeschilderte Infopunkte

In den kommenden Wochen werden die Notfall-Infopunkte im gesamten Kreis Borken auch noch ausgeschildert. Der Kreis hat dafür eine Sammelbestellung aufgegeben, wie Pressesprecher Karlheinz Gördes auf Anfrage der Redaktion sagt.

Am Donnerstag (27.10.) werden diese auf einem kreisweiten Treffen der Ordnungsamtsleiter an die jeweiligen Kommunen ausgehändigt, sodass dann wohl der Heeker Bauhof die Schilder in Heek aufstellen und anbringen wird.

Ganz wichtig: Die Notfall-Infopunkte stellen (künftig) ein Grundangebot für Information und Versorgung dar. Es handelt sich aber ausdrücklich nicht, das betont der Kreis, um Betreuungsstellen.

Eine Versorgung der Bevölkerung über das skizzierte Grundangebot hinaus ist – Stand jetzt – nicht vorgesehen.

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