
Von der zweiten Wohngeld-Plus-Reform werden im nächsten Jahr auch Rentner und Studierende profitieren. Bei der ersten Auszahlung wurden diese Personengruppen nicht berücksichtigt. © picture alliance/dpa
Wohngeld-Plus: Stadt Haltern wappnet sich für die Antrags-Flut
Finanzen
Die Zahl der Menschen, die Anspruch auf Wohngeld haben, steigt. Mit der neuen Wohlgeld-Reform sollen mehr Bedürftige von dem Zuschuss profitieren. So bereitet sich die Stadt auf eine mögliche Antrags-Flut vor.
Die explodierenden Energiepreise treffen viele Haushalte in Haltern. Viele Bürgerinnen und Bürger können die derzeitige Lage kaum finanziell stemmen und sind auf staatliche Unterstützung angewiesen. Mit der neuen Wohngeldreform sollen mehr Bedürftige Anspruch auf den Zuschuss bekommen. Insgesamt können dreimal so viele Halterner das Wohngeld beantragen. Studierende und Bewohner von Pflegeheimen werden diesmal auch von der Auszahlung profitieren.
„Die Antragszahlen im Jahr 2020 sind gegenüber dem Vorjahr um 39 Prozent gestiegen“, sagt Sophie Hoffmeier, Pressesprecherin der Stadt Haltern. Bis Mitte Mai sei mit einer weiteren Steigung um 20 Prozent zu rechnen. Immer mehr besorgte Bürgerinnen und Bürger nehmen das Beratungsangebot der Stadt wahr. Somit werde auch der Beratungsaufwand weiter ansteigen. Es gehe nicht nur um offene Fragen zu dem Antrag, sondern es können auch Proberechnungen durchgeführt werden, die den Auszahlungsbetrag ungefähr voraussagen.
Herausforderung für die Stadt
„Die Umsetzung der Wohlgeldreform wird für die Verwaltung sicherlich personell und organisatorisch anspruchsvoll werden“, so die Pressesprecherin. Denn während viele Verwaltungen bereits zur Bewältigung einer möglichen Antrags-Flut weitere Stellen einrichten, sei das für die Stadt Haltern noch nicht notwendig.
Der hohe Bearbeitungsaufwand wird dafür sorgen, dass es zu verlängerten Wartezeiten kommt. „Bei vollständig vorliegenden Unterlagen dauert die Bearbeitung aktuell zirka vier bis sechs Wochen. Genau wie vor der Pandemie“, schreibt die Stadt auf Anfrage der Halterner Zeitung. Das Wohngeld-Plus-Gesetz tritt zum 1. Januar 2023 in Kraft und „die Auszahlung ist für Anfang des nächsten Jahres geplant“, bestätigt die Pressesprecherin der Stadt.
Extra-Zuschuss für Heizkosten
Das Thema „Heizen“ spielt bei der Wohngeld-Förderung keine Rolle, denn das wird bei dieser Zahlung nicht berücksichtigt. „In Haltern am See wurde der Heizkostenzuschuss am 15. August 2022 an 320 berechtigte Haushalte gezahlt (Gesamtvolumen 117.000 Euro)“, betont Hoffmeier. Aufgrund der anhaltenden Preissteigerung wird ein zweiter Heizkostenzuschuss ausgezahlt. Davon profitieren Personen, „die mindestens in einem der Monate September 2022 bis Dezember 2022 Wohngeld beziehen werden bzw. bezogen haben“, so die Pressesprecherin der Stadt.
Für die zweite Heizkosten-Auszahlung gibt es noch kein fixiertes Datum. Es wird zu einer Staffelung kommen. Die Höhe des zweiten Heizkostenzuschusses wird durch die Anzahl der im Haushalt lebenden Menschen, bestimmt: Ein Ein-Personen-Haushalt bekommt 415 Euro, zwei Haushaltsmitglieder 540 Euro und für jedes weitere Mitglied werden 100 Euro ausgezahlt.
Ab welchem Einkommen gibt es das Wohngeld-Plus:
„Wohngeld berechtigt sind Mieter oder Untermieter von Wohnraum, Bewohner von Heimen im Sinne des Heimgesetzes sowie Eigentümer für ihren selbstgenutzten Wohnraum“, so Hoffmeier. Gleichzeitig ist der Auszahlungsbetrag an die Wohnungsgröße und an das monatliche Gesamteinkommen aller Haushaltsmitglieder gebunden. Deshalb fällt die Höhe der Zahlung unterschiedlich aus.
Der Wohngeldantrag kann online und per Post eingereicht werden. Zuständig für die Antragsannahme und Bearbeitung von Wohngeldanträgen ist der Fachbereich Ordnung und Soziales. Zu den regulären Öffnungszeiten kann telefonisch oder nach vorheriger Terminvereinbarung auch eine persönliche Beratung in Anspruch genommen werden.