Das neue städtebauliche Verkehrskonzept für Haltern am See soll dem Fuß- und Radverkehr den Vorrang lassen. Das Hildener Planungsbüro „büro stadtVerkehr“. betrachtete dazu das Gebiet vom Bahnhof über das Schulzentrum an der Holtwicker Straße bis zur Innenstadt. Darüber hinaus untersuchten die Fachleute den Parkraum in der Innenstadt.
Fazit: die Stadt ist zu sehr auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet, über 140 Parkplätze sind demnach überflüssig. Der Verein „Haltern am See. Tut gut“ widerspricht.
„Das Verkehrskonzept hat für Unruhe gesorgt“, sagt Peter Heckmann vom Vorstand des Vereins, in dem neben Kaufleuten auch Vereine und private Bürgerinnen und Bürger Mitglieder sind.
Parkplätze werden gebraucht
Parkplätze in der Innenstadt einzuschränken, sei für Haltern am See nicht förderlich. „Wer Handel in der Innenstadt halten will, braucht auch Parkplätze.“ Niemand wolle sich Visionen in den Weg stellen, aber Planer und Politik könnten nicht mit brachialem Veränderungswillen alles auf den Kopf stellen.
Der Verein „Haltern am See. Tut gut“ wünscht sich eine Debatte, in dem Bürgerinnen und Bürger, Handeltreibende, Politik und Verwaltung gemeinsam eine nachhaltige Verkehrsstruktur entwickeln. Der Schutz der Umwelt erfordere selbstverständlich ein entsprechendes Handeln, aber die Ideen müssten zur Stadt passen, so Peter Heckmann. Da dürfe man eben nicht ausblenden, dass die meisten Kunden keine weiten Wege zu Fuß gehen möchten, um in einer Innenstadt einzukaufen.
Idee: Ökologisches Parkhaus
Ein Lösungsvorschlag: Denkbar wäre für den Verein ein ökologisches Parkhaus mit viel Grün und Holz in der Nähe zur Innenstadt. Dann wäre ein Wegfall von über 140 Parkplätzen an Seitenstreifen von Rochfordstraße, Schüttenwall oder auf dem Kärntner Platz zu verkraften.
Die Idee mit einem Parkhaus trugen Kaufleute in früheren Jahren schon vor, umgesetzt wurde sie nie. Peter Heckmann appelliert an alle, eine Balance zwischen den Interessen zu suchen: Perspektivisch den Schutz der Umwelt im Blick haben und gleichzeitig den Handel nicht vernachlässigen.
Energiekosten, Kaufzurückhaltung
Der Wegfall von Parkplätzen, so ist der Verein „Haltern am See. Tut gut“ sicher, hätte für die Innenstadt fatale Folgen. „Wir haben angesichts der aktuellen Krise alle schon mit Kaufzurückhaltung und hohen Energiekosten zu kämpfen“, sagt Peter Heckmann, Inhaber von Modegeschäften in Haltern und Coesfeld.
Man müsse vor diesem Hintergrund gemeinschaftlich betrachten, wie man den in der Region beliebten Einkaufsstandort Haltern am See mit den inhaber-geführten Geschäften stärken könne. „Nur, wenn wir als Gemeinschaft agieren, dann können wir etwas bewegen“, ist seine Philosophie.
Bürgermeister beschwichtigt
Der Verein wünscht sich in diesem Sinne bezüglich des städtebaulichen Verkehrskonzeptes einen kreativen Konsens - unabhängig von der politischen Coleur. Bürgermeister Andreas Stegemann hat auf der Jahreshauptversammlung von „Haltern am See. Tut gut“ die Aufregungen, die von vielen Seiten auf ihn und die Ratsparteien nach den Beratungen und Beschlüssen im Klimaausschuss einstürzten, beschwichtigt und ein Einlenken versprochen. Man wolle ein Konzept mit den Notwendigkeiten, die der Handel brauche, auf den Weg bringen.
Im Klimaausschuss hatte der Bürgermeister auch gesagt, die Stadt werde nicht alle Maßnahmen auf einmal umsetzen können. Alles müsse schließlich in einem zumutbaren Verhältnis bleiben.
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