Drei niederländische Kooikerhondje sind angeleint und warten auf dem Boden. Im Hintergrund sind die Beine des Besitzers zu sehen.

Je mehr Hunde in einem Haushalt, desto höher die Steuer: Die Stadt profitiert von dem Hundeboom, wenn alle registriert sind. © picture alliance/dpa

Weniger Hunde als im letzten Jahr: Braucht Haltern verschärfte Kontrollen?

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Der Hundetrend setzt sich vielerorts weiter durch. Deshalb beschließen einige Kommunen aufgrund der befürchteten Dunkelziffer verschärfte Maßnahmen. In Haltern sind es jedoch weniger Hunde geworden.

Haltern

, 17.10.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Ausbruch der Corona-Pandemie sorgte in vielen Kommunen für einen Anstieg an registrierten Hunden. Der Trend hält sich weiter, jedoch nicht in Haltern. Während im letzten Jahr insgesamt 3900 Hunde bei der Stadt angemeldet waren, werden aktuell 3800 Vierbeiner gezählt. Darunter sind laut Stadt 43 Listen- und gefährliche Hunde.

Bis zu 5000 Euro Strafe

Wer sich einen Hund anschafft, muss diesen binnen zwei Wochen bei der Stadt registrieren und Steuern zahlen. Damit die Dunkelziffer an möglichen Hunde-Steuersünder möglichst gering gehalten wird, führt die Stadt alle zehn Jahre Hundezählungen durch. Damit sollen Tiere ausfindig gemacht werden, die nicht offiziell angemeldet sind. Bei Ordnungswidrigkeit können bis zu 5000 Euro Bußgeld gefordert werden.

Eine beauftragte Firma der Stadt geht bei diesen Hundezählungen durch Haltern am See und gleicht die Realsituation mit den Meldedaten ab. Die letzte Hundezählung hat im Jahr 2017, noch vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, stattgefunden. Dabei „wurden an die 60 Abweichungen von den Meldedaten festgestellt“, betont die Pressesprecherin. Sporadisch bekäme die Stadt anonyme Hinweise auf nicht angemeldete Tiere, jedoch seien es weniger als fünf Fälle im Jahr.

Obwohl bei der Stadt aktuell weniger Hunde angemeldet sind als im vorherigen Jahr, „sind keine verschärften Maßnahmen geplant“, sagt Sophie Hoffmeier, Pressesprecherin der Stadt Haltern.

Über 300 Hunde wurden in kurzer Zeit angemeldet

Anders sieht es in Essen aus. Die Stadt kündigte unlängst verschärfte Kontrollen an - mit Folgen. „Mehr als 300 Halter, darunter vermutlich viele säumige Zahler, sind allein in den ersten beiden Tagen nach Bekanntwerden der härteren Gangart von Ordnungs- und Steueramt bei der Kommune vorstellig geworden, um ihre Vierbeiner freiwillig anzumelden“, schreibt die WAZ.

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Aktuell zahlen die Halterner Hundebesitzer für einen Hund 96 Euro, für zwei Hunde jeweils 108, bei drei Hunden je 120 Euro im Jahr. Rückblickend bleiben die Einnahmen durch die Hundesteuer in Haltern auf ähnlichem Niveau. Während die Höhe der Steuer in vielen Kommunen regelmäßig gesteigert wird, bleibt die jährliche Beitragshöhe in Haltern relativ konstant. Über eine Anhebung der Steuern denke die Stadt nicht nach, bestätigt Hoffmeier.

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Wie hoch die jährliche Zahlung ist, hängt von der Einwohnerzahl und der jeweiligen Größe der Stadt ab und wird mittels der Hundesteuersatzung festgelegt. Deshalb fällt die finanzielle Belastung unterschiedlich aus: So verzichtet zum Beispiel die Stadt Ahlen bei nur einem Hund ganz auf die Hundesteuer – in Solingen werden nach der aktuellen Hundesteuersatzung circa 150 Euro für einen Hund fällig.

Von dem anhaltenden Hundezuwachs profitieren in NRW die Stadt Köln (+298.000 Euro), Meerbusch (+262.500 Euro) und Dortmund (+182.500 Euro) am meisten. Von Rückgängen sind die Städte Ahlen (−132.400 Euro), Steinfurt (−84.900 Euro) und Gummersbach (−40.000 Euro) betroffen. So hieß von IT.NRW.

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