So soll der Wender aussehen. Die Radwege an der Recklinghäuser Straße werden dabei besonders geschützt.

© Stadt Haltern

Wender und Radweg an Recklinghäuser Straße: Stadt schürt neue Hoffnung

rnWettbewerbsteilnahme

Der von Stadt und Politik gewünschte Wender als Lösung der Verkehrsprobleme an der Kreuzung Recklinghäuser Straße/Glashütte wird eventuell finanziell gefördert. Die Stadt Haltern macht Hoffnung.

Haltern

, 14.06.2021, 17:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Seit Jahren schon wird die Debatte über eine verkehrstechnische Lösung im Gewerbegebiet Süd in Haltern geführt. Konkret geht es dabei um die Kreuzung an der Glashütte. Lange Staus auf der Recklinghäuser Straße und eine unübersichtliche und gefährliche Radwegesituation zeichnet diesen Verkehrsknotenpunkt aus. Politik und Verwaltung schließen sich seit Langem mit dem Landesbetrieb Straßen.NRW, dem Straßenbaulastträger, kurz, um die auch von Gutachtern favorisierte „Wender“-Lösung durchzusetzen. Baudezernent Siegfried Schweigmann schürte jetzt im Klima-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss Hoffnungen auf eine schnellere als bisher erwartete Lösung.

„Leuchttürme des Radverkehrs“

„Leuchttürme des Radverkehrs“ - unter diesem Motto hat das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) einen Förderwettbewerb ausgeschrieben. Die Stadt Haltern hat sich mit dem Wender-Projekt dort beworben. Auf Wunsch des BAG sollte die Planung der Weiterführung der Radwege ab Wender ausführlicher einbezogen werden.

Aus diesem Grunde habe die Stadt gemeinsam mit dem Ingenieurbüro nts die Ergebnisse einer weiteren verkehrstechnischen Untersuchung im „Maßnahmenplan Radverkehr Recklinghäuser Straße“ zusammengefasst, erklärte Schweigmann weiter. Sowohl dem Bundesamt für Güterverkehr wie auch Straßen.NRW habe man diesen Plan zukommen lassen.

„Es besteht eine ganz konkrete Zuversicht“

Zwar stehe die Stadt mit weiteren Kommunen im Wettbewerb. Dennoch gebe es „eine durchaus begründete und ganz konkrete Zuversicht“, dass die Stadt Haltern zeitnah von dem Förderwettbewerb profitieren könne. Noch in diesem Jahr rechnet Baudezernent Schweigmann mit einer endgültigen Antwort des BAG. „Bei einem positiven Bescheid würden wir keine anderen Fördertöpfe mehr benötigen.“

Würde der Umbau der Kreuzung es auf die Prioritätenliste von Straßen.NRW schaffen, ist nach Einschätzung der Stadt erst in zehn bis 15 Jahren mit einer Umsetzung der Maßnahme zu rechnen. Mit Hilfe des Bundesamts für Güterverkehr wäre nun eine „schnellere Umsetzung denkbar“, betonte Schweigmann. Einen konkreten Zeitrahmen nannte er allerdings nicht.

Schutzstreifen für Fahrradfahrer und Fußgänger

Olaf Timm vom Münsteraner Ingenieurbüro nts erläuterte die Radwegepläne. So sind an der Straße „Zum Ikenkamp“ auf beiden Seiten Schutzstreifen für Radler vorgesehen. An der Recklinghäuser Straße sollen diese Schutzstreifen aufgrund der breiteren Fahrbahn zusätzlich durch ein „störendes Element“ in Form eines erhöhten Grenzsteins abgesichert werden. Beim Überfahren mit einem Fahrzeug würde dieser als unangenehm ruckelnd empfunden und daher eher gemieden, so Timm.

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Vom Wender bis zum Bossendorfer Kreuz sind diese „Protected Bike Lanes“ auf beiden Fahrbahnseiten ebenfalls geplant, die Fortführung bis Ecksteins Hof sieht Fuß- und Radverkehrswege auf beiden Seiten vor. Südlich der Einmündung Ecksteins Hof soll schließlich ein Rad- und Fußgängerweg einseitig als Lückenschluss zum Radweg Haard angelegt werden. Gesonderte Ampelschaltungen an Wender und Bossendorfer Kreuz sind ebenfalls vorgesehen.

Inwieweit diese Radwegeplanung das Aus für die von Bürgern und Teilen der Politik geschätzte Stever-Lippe-Passage bedeuten würde, konnte im Ausschuss nicht geklärt werden. Olaf Timms Kommentar: „Denkbar wäre beides - eine Fahrradspur auf der Recklinghäuser Straße und zugleich eine entlang der Lippe.“ Beide Konzepte kämen schließlich dem Radverkehr zugute.