
Als vor etwas mehr als zehn Jahren die „Neue Mitte Sythen“ verwirklicht wurde, sollte das für alle eine Win-win-Situation sein. Nun stellt sich heraus, dass ausgerechnet die schwächsten Beteiligten in dieser Rechnung zu den Verlierern gehören. Wenn bauliche Mängel seit zehn Monaten den Alltag in der Kita St. Joseph belasten, dann ist das mehr als eine bedauerliche Nachricht.
Um den neuen Edeka-Markt in Sythen verwirklichen zu können, mussten der alte Kindergarten und das Jugendheim weichen. Investor Stroetmann hat dafür die neue Kita neben der Kirche gebaut, die er bis heute vermietet. Damit ist eine besondere Verantwortung verbunden, der sich das Unternehmen, das sich besser mit Saaten und Lebensmitteln und dem Bau von Supermärkten auskennt, auf Dauer stellen muss.
Ein Wasserschaden in einer Kita ist nicht mit dem in einem Lebensmittelmarkt zu vergleichen. Hier geht es nicht darum, dass Abläufe in der Getränkeabteilung gestört sind, sondern die Arbeit des ohnehin vor viele Herausforderungen gestellten Erzieherinnenteams wird zusätzlich belastet. Zehn Monate haben die Eltern, die bis zu 700 Euro pro Monat für die Betreuung zahlen müssen, Geduld geübt. Zu Recht ist ihnen jetzt der Kragen geplatzt.
Man fühlt sich an das alte Sprichwort „Schuster, bleib‘ bei deinen Leisten“ erinnert. Es dauert aber noch etwa zehn Jahre, bis das Kita-Gebäude über das Modell Mietkauf in den Besitz der Kirchengemeinde übergeht und diese wieder Herr der Lage wird. Man kann nur hoffen, dass den angekündigten Worten aus dem Hause Stroetmann zur Problemlösung nun endlich Taten folgen.
Wasserschaden in Sythener Kita nervt seit Monaten: Eltern werfen Vermieter Untätigkeit vor