
Ingo Urban und Silke Sandkötter vom Segelclub Haltern haben schon viele Segelsaisons mit niedrigem Wasserstand mitgemacht. © Anne Schiebener
Wasserpegel im Stausee sinkt weiter - Problem für Segler und die neue Möwe?
Halterner Stausee
Das Wasser im Halterner Stausee wird kontinuierlich weniger, denn es ist zu heiß und regnet nicht genug. Das beeinträchtigt die Segler in Haltern. Kann die Möwe bei diesem Wasserstand fahren?
Die Temperaturen sind heiß, geregnet hat es in den vergangenen Wochen kaum. Das führt dazu, dass der Wasserpegel im Halterner Stausee weiter sinkt. Der aktuelle Wasserstand im Nordbecken liegt bei 78 Prozent (Stand: 8. August).
„Wenn es zwei bis drei Tage regnet, dann füllt es sich auch schnell wieder“, sagt André Ziegert, Pressesprecher von Gelsenwasser. „Das hat es aber seit dem Frühjahr nicht. Deswegen wird der Wasserstand kontinuierlich weniger.“

Der Wasserpegel im Halterner Stausee sinkt. © Anne Schiebener
Dabei hat Gelsenwasser schon nachgeholfen und Wasser aus dem Dortmund-Ems-Kanal entnommen, um die Talsperren in Haltern aufzufüllen. „Durch die Kanalwasserentnahme haben wir einen doppelten Boden“, sagt André Ziegert. „Falls es zu krass werden sollte, dann können wir noch mehr Wasser aus dem Kanal entnehmen. Da ist nämlich unbegrenzt Wasser vorhanden.“
Segelclubs bekommen Boote nicht mehr aus dem See
Auch in den vergangenen Jahren ist es durch die heißen Sommer immer zu einem sinkenden Wasserpegel im Halterner Stausee gekommen. Das birgt Probleme für die vielen Segelclubs in der Seestadt. Mit einer sogenannten Kranbox werden die Segelboote aus dem Wasser gehoben. Doch die ist zurzeit trocken gefahren.

An den Verfärbungen an der Wand der Kranbox lässt sich erkennen, wie hoch das Wasser hier normalerweise steht. © Anne Schiebener
„Die langen Kielboote können nicht mehr rein- und rausgekrant werden“, sagt Hafenwart Thilo Schemmann vom Segelclub Haltern. „Das ist in den vergangenen Jahren immer wieder gewesen. Wahrscheinlich müssen wir zum Ende der Saison wieder auf den Autokran von Gelsenwasser zurückgreifen.“
Bis zum Saisonende am 1. November müssen die Boote aus dem Wasser geholt werden. Ist der Pegel dann weiterhin so niedrig wie jetzt, kann die eigene Kranbox weiter nicht genutzt werden. Für das Segeln auf dem See selbst stellt der Wasserpegel allerdings noch keine Probleme dar.

Für das Segeln selbst stellt das niedrige Wasser für die Segler (v.l.) Silke Sandkötter, Quentin Rohls, Ingo Urband, Leif Urban und Greta Rohlfs aber noch keine Probleme dar. © Anne Schiebener
Neue Möwe soll auch bei niedrigem Wasserstand fahren können
Bald soll die neue Möwe am Ufer des Halterner Stausees anlegen. Doch auch die Stelle des neuen Stegs hat im Moment erschreckend wenig Wasser. Wird das zum Problem? „Wir haben uns vor dem Bau der Möwe bewusst für einen Buglander entschieden“, sagt Stadtwerke-Sprecher Thomas Liedtke.

Die neue Möwe hat einen sogenannten Buglander. Damit kann das Schiff auch unabhängig vom Wasserstand Fahrgäste rein- und rauslassen. © Stadtwerke Haltern
Die neue Möwe fährt vorwärts an das Ufer heran und die Gäste können über eine Rampe das Schiff verlassen. Der Vorteil: „Das funktioniert unabhängig vom Wasserstand“, sagt Thomas Liedtke. „Beim Neubau der Anlegestellen achten wir darauf, dass der Fahrgastbetrieb auch bei extrem niedrigem Wasser möglich ist.“
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
