
© Silvia Wiethoff (Archiv)
Wasser in den Halterner Schwimmbädern wird ab jetzt kälter
Schwimmbäder
Energie wird teurer, Brennstoffe knapper. Das hat auch Auswirkungen auf die Schwimmbäder. In den Halterner Bädern werden sich Badegäste in Zukunft etwas mehr bewegen müssen.
Die Energiekosten befinden sich schon seit Längerem im Steigflug. Der Krieg in der Ukraine sorgt noch einmal für eine weitere Verteuerung. Schwimmbadbesucher müssen sich bundesweit womöglich auf kälteres Wasser einstellen. Was planen die Halterner Badbetreiber?
„Wir haben die Wasser-Temperatur um 1 Grad gesenkt, jedoch zunächst nur im Schwimmer- und Springerbecken im Hallenbad“, teilt Thomas Liedtke der Sprecher der Stadtwerke Haltern mit, die das Freizeitbad Aquarell betreiben. „Übrigens haben wir auch in unserem Verwaltungsgebäude die Vorlauftemperatur der Heizung abgesenkt, um den Erdgasverbrauch zu senken.“ Bisher betrug die Wassertemperatur im Schwimmerbecken 30 Grad Celsius, im Springerbecken 27 Grad. Im Freibad wird die Temperatur abhängig von den Außentemperaturen und Sonnenscheindauer zwischen 22 und 26 Grad betragen.
Blockheizkraftwerk erzeugt die Energie fürs Aquarell
Die Stadtwerke haben ein wärmegeführtes Blockheizkraftwerk, das mit Biomethan betrieben wird. Damit werden jährlich rund 2,4 Millionen kWh Strom und 2,6 Millionen kWh Wärme produziert. Der Strom wird ins Stadtwerke-Netz eingespeist. Die Wärme wird im Aquarell und in der Seestadthalle genutzt. Welche Kostenersparnis durch die Temperaturabsenkung erzielt werden kann, dazu können die Stadtwerke noch keine Aussage machen.

Im Aquarell-Hallenbad senken die Stadtwerke die Temperatur um 1 Grad ab. © Benjamin Glöckner (Archiv)
Im Freibad Sythen wird das Wasser in diesem Jahr ebenfalls kühler sein als im Vorjahr. „Das hat aber damit zu tun, dass wir 2021 die Temperatur etwas hochgefahren haben“, sagt Timo Deitmer, der Geschäftsführer des Freibadvereins.
Zu Beginn der Saison hatte der Verein eine neue Heizungsanlage in Betrieb genommen, da die alte nicht mehr betriebsfähig war. 100.000 Euro an Spenden hatte der Verein seinerzeit gesammelt und damit die Anschaffungskosten abdecken können.
„Als Dank an die zahlreichen Spender haben wir 2021 die Wassertemperatur hochgefahren“, sagt Timo Deitmer. 2021 war deshalb das Wasser im Nichtschwimmerbecken 28 Grad und im Schwimmerbecken 25 Grad warm.
„Das war aber nicht unser Normalwert“, so Timo Deitmer. „Die Normaltemperatur des Wassers betrug in den Vorjahren 25 Grad im Nichtschwimmerbecken und 24 Grad im Schwimmerbereich.“
Was wird aus der Sauna im Aquarell?
Auf diesem Level werde sich die Temperatur auch 2022 bewegen, so Timo Deitmer. Mit weiteren Temperaturabsenkungen hat sich der Freibadverein noch nicht beschäftigt. „Da wir noch keine Vergleichswerte für den Gasverbrauch bei der neuen Heizung haben, können wir auch nicht beziffern, was so eine Absenkung an Einsparungen bringen könnte“, so der Geschäftsführer.
Die Saunaanlage im Aquarell ist seit Beginn der Pandemie geschlossen. Vielen Saunen in der Umgebung sind inzwischen wieder geöffnet - in Haltern aber nicht. „Aufgrund der sehr kleinen und verwinkelten Räumlichkeiten haben wir uns zum Schutz unserer Gäste und Mitarbeitenden bisher gegen eine Wiedereröffnung entschieden“, schreibt dazu Thomas Liedtke. „Aktuell prüfen wir, wie die Fläche möglichst attraktiv genutzt werden kann. Dafür gibt es eine Reihe von Optionen, auch ein Weiterbetrieb als Sauna ist nicht ausgeschlossen. Bis die Ergebnisse vorliegen, bleibt die Sauna geschlossen.“
Studium der Germanistik, Publizistik und Philosophie an der Ruhr Universität Bochum. Freie Autorentätigkeit für Buchverlage. Freier Journalist im nördlichen Ruhrgebiet für mehrere Zeitungshäuser. „Menschen und ihre Geschichten faszinieren mich nach wie vor. Sie aufzuschreiben und öffentlich zugänglich zu machen, ist und bleibt meine Leidenschaft.“
