„Vor allem nachts sehr fordernd“ - In Flaesheim wird wieder Holzkohle hergestellt

Holzkohlenmeiler

Am 1. Mai wird der Holzkohlenmeiler entzündet. Auf Hubertus Birkelbach warten daher wieder anstrengende Wochen, denn der Köhler darf den Meiler nicht aus dem Auge verlieren.

Flaesheim

, 27.04.2019, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Köhler Hubertus Birkelbach errichtet seit Freitag wieder einen Kohlenmeiler.

Köhler Hubertus Birkelbach errichtet seit Freitag wieder einen Kohlenmeiler. © Pascal Albert

Seit Freitag ist Hubertus Birkelbach wieder einmal mit dem Aufbau eines Kohlenmeilers beschäftigt. „Wir sind noch in der Anfangsphase“, sagt der Köhler. Noch lässt sich nur erahnen, dass dort bald mehrere Tonnen Holzkohle erzeugt werden.

Zuerst errichtet Hubertus Birkelbach mit weiteren Helfern den sogenannten Quandelschacht. Danach beginnen sie, Holz um den Schacht herum aufzuschichten. „In geordneter Symmetrie“, erklärt der Köhler. Nach und nach „entsteht aus diesem wirren Haufen eine Halbkugel“. Im nächsten Schritt wird der Meiler mit Laub oder Reisig bedeckt. Danach folgt eine Schicht Stübbe, der zuvor abgetragene Boden, auf dem der Meiler entsteht.

„Die Stübbe ist optimal geeignet“, sagt Hubertus Birkelbach. Sie enthält unter anderem noch kleine Kohlestückchen. Diese Schicht schützt das Holz vor zu viel Regen. „In der Anfangsphase kann ein Sturzregen zum Verhängnis werden.“ Durch einen solchen Schauer könne die Erdschicht nämlich wieder weggeschwemmt werden. Das würde zu einer starken Sauerstoffzufuhr führen, durch die dann ein richtiges Feuer entstehen könnte. Um solche Vorfälle zu verhindern, ist Hubertus Birkelbach durchgehend vor Ort.

„Der Meiler und das Wetter bestimmen die Zeit“

„In den drei Wochen darf der Köhler den Meiler nicht verlassen“, erklärt er. Er müsse „Tag und Nacht wachen“. Doch aus den drei Wochen könnten auch schnell vier werden - so wie im vergangenen Jahr. „Der Meiler und das Wetter bestimmen die Zeit.“ Das ideale Wetter für seine Arbeit, so sagt er, ist „ein Mittelmaß aus Sonne und Regen“. Denn ein bisschen Regen schade nicht, genauso wie es auch nicht zu trocken werden dürfe.

In den kommenden Wochen schläft Köhler Hubertus Birkelbach in einer kleinen Hütte neben dem Meiler.

In den kommenden Wochen schläft Köhler Hubertus Birkelbach in einer kleinen Hütte neben dem Meiler. © Pascal Albert

Bis zum 1. Mai (Mittwoch) will Hubertus Birkelbach mit dem Aufbau fertig sein. Denn dann soll der Meiler angezündet werden. Dabei werden alle paar Stunden neue glühende Kohle und Holz in den Schacht gefüllt. „Das ist vor allem nachts sehr fordernd“, sagt er. „Das ist die Zeit, in der der Köhler ziemlich viel zu tun hat.“

In den kommenden Wochen wird auch für Interessierte einiges rund um den Kohlenmeiler geboten. Am 3. und 10. Mai (Freitag) findet jeweils ab 15 Uhr eine Rangertour statt. Am 8. Mai (Mittwoch) finden die Waldjugendspiele statt. Am 11. Mai (Samstag) wird es ab 11 Uhr eine Pflanzaktion für einen Hochzeitswald geben, ehe dann am 18. Mai (Samstag) von 14 bis 18 Uhr die Holzkohle direkt am Meilerplatz, Zum Dachsberg, verkauft werden soll.