Zum vierten Mal öffnet die Volksbank Westmünsterland ihr Kompetenz-Centrum am Raiffeisenplatz für eine Kunstausstellung. Nach Eberhard Quinkenstein, Ulrich Schriewer und Eilike Schlenkhoff geben nun Jan Baumeister aus Haltern und Verena Joist aus Hamburg einen Einblick in ihr junges künstlerisches Schaffen.
Es ist Henning Henke, Vorstand der Volksbank, der eine Freude daran hat, Kunst und Kultur in seinem Hause zu fördern. „Unsere neue Ausstellung vereint unterschiedliche künstlerische Ansätze und Techniken, die zum Reflektieren anregen und neue Sichtweisen eröffnen“, lud er die Gäste der Vernissage zum Betrachten, Austausch und zu Interpretationen ein.
Verena Joist stammt gebürtig aus dem Emsland, wohnte dann in Haltern und lebt seit über vier Jahren in Hamburg. Sie, die hauptberuflich im Marketing tätig ist, hat ihr Atelier im Wohnzimmer eingerichtet. Sie lässt sich gern von der Natur des Nordens inspirieren. „Besonders fasziniert sie die Kombination aus Abstraktion und Minimalismus. So ergibt sich ein Spannungsfeld, das ihr unendliche gestalterische Möglichkeiten bietet“, stellte Henning Henke die Künstlerin vor.
Tatsächlich sei sie keine emotionale Künstlerin, sondern ein minimalistischer Typ – im Alltag, im Berufsleben und auch in der Kunst, sagte sie später im Interview mit Volksbank-Sprecher Philipp Nagel. Und: „Ich mache Kunst in erster Linie für mich, die Bilder gefallen mir, sonst könnte ich sie nicht präsentieren.“

Jan Baumeister, der nach einem Aufenthalt in Berlin wieder in seine Heimatstadt Haltern zurückgekehrt ist, hört nur auf seine Stimme, wenn er malt. „Ich bin ein sehr emotionaler Künstler“, sagte der Designmanager über sich, „in meinen Werken spiegelt sich mein inneres Ich.“ Seine Bilder erzählen von der Schönheit und Komplexität des menschlichen Erlebens, machte Henning Henke die Gäste mit der Kunst des 28-Jährigen bekannt. Seine Kunst sei geprägt von kräftigen Farben, dynamischen Formen und einer tiefen Auseinandersetzung mit menschlichen Emotionen.
Hamburg, Berlin, Düsseldorf
Während Verena Joist zuletzt in Hamburg ausstellte, zeigte Jan Baumeister seine Arbeiten in Berlin und Düsseldorf. Und nun präsentieren die Künstlerin und der Künstler auf Einladung der Volksbank unter dem Titel „perceptions“ ihre abstrakten und zeitgenössischen Werke in Haltern. Beide kannten sich zuvor nicht.

Verena Joist gibt generell über die sozialen Medien Einblicke in ihren kreativen Prozess und den Alltag als nebenberufliche Künstlerin. Die Resonanz ihrer Community sporne sie an, sich weiterzuentwickeln und neue Strukturen zu probieren, sagt sie. Kunst auf Knopfdruck zu liefern, das sei nicht ihr Ding. „Kunst soll Leidenschaft sein“, dazu gehört auch, sie zunächst wirken zu lassen.

Jan Baumeister will die Grenzen des Möglichen sprengen. Er habe immer die Ästhetik im Blick, entwickle sich mit jedem Bild weiter und finde durch das Experimentieren auch neue Formen seiner Kunst, sagte er im Gespräch mit Philipp Nagel über sich. Er vereine abstrakte Formen mit einer modernen Designästhetik, wodurch seine Kunst sowohl zeitlos als auch zeitgemäß wirke.
Das Publikum am Eröffnungsabend (21. Februar) jedenfalls war begeistert. Bis zum 6. April ist „perceptions“ zu den Öffnungszeiten der Bank zu sehen. „Erzählen Sie gerne davon“, forderte Henning Henke die Gäste auf.
Neues Atelier in der Stadt
Jan Baumeister verfolgt zeitgleich ein schönes Projekt für Haltern am See: Er eröffnet in wenigen Wochen an der Muttergottesstiege im ehemaligen Hotel Sondermann ein „Atelier am Wall“. Das soll mittwochs bis samstags geöffnet sein, hier möchte Jan Baumeister nicht nur seine Kunst vorstellen, sondern auch mit Workshops andere Kunstschaffende neu inspirieren.