
Die Ordensschwestern Waldemara (l.) und Nicerata sind schon erfahrene "Seeleute". Sie freuten sich riesig über den Segelausflug im Jahr 2009. © Elke Rüdiger (A)
Viele Bilder: Die schönsten Erinnerungen an die Ordensschwestern am Sixtus-Hospital
Abschied
Die letzten Ordensschwestern verlassen das Sixtus-Hospital. Viele Halterner erinnern sich an ihre schönsten Momente mit den Schwestern zurück. Und räumen mit Vorurteilen auf.
Nach 165 Jahren verlassen die letzten Franziskanerinnen-Ordensschwestern das Sixtus-Hospital in Haltern am See. Unter lieben Worten und auch Tränen wurden Schwester M. Nicerata, Schwester M. Ermenfried und Schwester M. Hildeborg am 13. Juni in einem feierlichen Gottesdienst verabschiedet.
Auch auf der Facebook-Seite der Halterner Zeitung haben viele Bürgerinnen und Bürger in der Kommentarspalte Abschied genommen. Sie haben ihre schönsten Erinnerungen aufgeschrieben.

Traditionell beginnt das Gilde-Schützenfest mit dem Besuch bei den Ordensschwestern und Patienten des Sixtus-Hospitals sowie bei den Bewohnern des Altenwohnhauses. Hier im Jahr 2013. © Elisabeth Schrief (A)
Darunter Thorsten Brüggemann. Er wünscht den Schwestern alles Gute für ihre Zukunft und schreibt: „Ich erinnere mich gerne an die Gottesdienste in der Kapelle und an den Satz von Schwester Nicerata: Herr Kaplan, anschließend Abendessen bei uns. Mit so einer liebevollen Deutlichkeit, dass nicht widersprochen werden konnte.“
Unter den Ordensschwestern in Haltern viel gelernt
Tanja Resch hat unter den Ordensschwestern in Haltern gelernt. „Es war eine super tolle Zeit“, erinnert sie sich. „Nicht nur Respekt und Ordnung, Ethik und Liebe, sogar Zeit wurden vermittelt, sondern auch Spaß.“
Dem stimmt Käthe Koch zu. „Ich habe auch noch meine Ausbildung unter Nonnen gemacht und es war eine tolle Zeit“, schreibt sie. „Vor allem das Menschliche stand im Vordergrund und wir hatten wirklich auch eine Menge Spaß. Das war am Anfang komisch, da ich wohl dachte, dass Nonnen nicht lachen dürfen.“

Beim traditionellen Besuch der Ordensschwestern dankte der ehemalige Bürgermeister Bodo Klimpel 2015 den Ordensfrauen für ihre segensreiche Arbeit im Sixtus-Hospital. © Holger Steffe (A)
Marko Weibels wird die Schwestern in Haltern sehr vermissen. Er erinnert sich an die guten Gespräche in der Sakristei zurück. Aber nicht nur das: „Das tröstende Wort, wenn es mal wieder in der Pfarrei ‚gekracht‘ hatte“, schreibt er in den Kommentaren. „Das Gebet, wessen wir uns sicher sein konnten und auch die Rügen, wenn es mal irgendwo hapert. Letztere jedoch immer liebevoll. Gottes Segen für die Drei Damen!“
Auch Martin Ahls wünscht den Schwestern alles Gute für die Zukunft. Er erinnert sich zurück: „Als ich 1998 nach Haltern kam, hatten wir noch fünf Mal in der Woche Messe um 6.10 Uhr. Das war hart, aber die Schwestern, damals 24, waren immer da. Und mancher Einkehrnachmittag ist mir bis heute in guter Erinnerung.“

Die beiden Ordensschwestern Franca Chiara (l.) und Medula hatten sichtlich Spaß am Segelausflug im Jahr 2009, auch wenn damals eine frische Brise wehte. © Elke Rüdiger (A)
Weitere Halternerinnen und Halterner schreiben, dass sie ohne die Schwestern nicht da wären, wo sie heute sind. „Sie haben meine Berufung wesentlich mit beeinflusst“, schreibt jemand. Es kommen Grußbotschaften aus Wien und viele Bilder von roten Rosen und Herzen.

Neujahrsempfang 2014 der Pfarrei St. Sixtus: Smalltalk mit den Ordensschwestern. © Elke Rüdiger (A)
Noch in diesem Monat geht es für Schwester M. Nicerata und in wenigen Wochen für die beiden anderen Schwestern in den Ruhestand zurück in das Mutterhaus nach Münster. Am Sonntag, 28. August, werden die Ordensschwestern noch einmal im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes der Pfarrei St. Sixtus verabschiedet.
Seit klein auf gerne geschrieben. Ob Tagebuch oder Postkarte. Deswegen war auch der Traumberuf in der Grundschule: Im Winter Bücher schreiben und im Sommer Eis im Eiswagen verkaufen.
