Ein Rundgang über das Heimatfest in Haltern mit zufällig gewählten Gesprächspartnern ist immer eine Momentaufnahme. Am späten Sonntagvormittag spiegelt sich in den Kommentaren zu dem Mega-Event ein positives Bild.
Das Angebot kommt bei den Besuchern gut an. Ein Barometer für das Interesse sind sicher auch die vielen parkenden Autos mit Kennzeichen aus der ganzen Region in der Stadt.
Dorothea und Andreas Oldenkotte sind schon am Samstagabend auf dem Markt gewesen und haben dort getanzt. Den Sonntag genießen sie entspannt und lauschen dem Halterner Sound Orchestra, das moderne Popsongs auf der Bühne in der Innenstadt interpretiert. „Die Musikauswahl passt“, sagt Dorothea Oldenkotte.
Susanne und Uwe Prenger gönnen sich im Galen-Park einen Imbiss. Sie sind vor einem Jahr nach Haltern gezogen und erleben das Heimatfest zum ersten Mal. „Es ist richtig schön“, urteilt Uwe Prenger. Durch die traditionellen Fahrgeschäfte wie die Schießbude werden bei dem Ehepaar viele Erinnerungen wach. Ganz in der Nähe ordnet Meryem Öztürk an ihrem Süßigkeitenstand mit den großen Lebkuchenherzen samt buntem Aufdruck ihre Ware.
„Familiäre Atmosphäre“
Sie ist seit 25 Jahren auf dem Heimatfest in Haltern dabei und hat auch schon schlechte Zeiten erlebt. Mal hat das Wetter den Verkauf verhagelt, oder wie zuletzt das Coronavirus einen kompletten Strich durch die Rechnung gemacht. Am Sonntag aber ist sie zuversichtlich und schwärmt von der „familiären Atmosphäre“ auf dem Halterner Fest. „Alle arbeiten miteinander, nicht gegeneinander“, sagt sie und lobt die Stadt Haltern für die gute Organisation.
Auf der Künstlermeile bietet Dorothea Schäfers selbst gestaltete Grußkarten an. Die Halternerin hat immer schon gemalt, aber das Hobby erst mit dem Eintritt in den Ruhestand und nach dem Tod ihres Ehemannes intensiviert. Heute arbeitet sie nach der Methode Encaustic. Es ist eine der ältesten Maltechniken der Welt, bei der Wachs verarbeitet wird. Dorothea Schäfers erschafft damit kleine Bilder, die ganze Welten beziehungsweise Stimmungen widerspiegeln. Das Heimatfest ist für sie eine Bühne, ihre Arbeiten vorzustellen.

Goldschmiedin Andrea Pöppelbaum aus Marl freut sich, dass die Besucher ihr Kunsthandwerk zu schätzen wissen. Sie fertigt Unikate, überwiegend aus Silber und Edelsteinen. Am Sonntag ist der Betrieb auf der Künstlermeile zunächst noch verhalten. Aber am Samstag sei es auch hier sehr voll gewesen, so Andrea Pöppelbaum.

Auf dem Kinderflohmarkt verabschieden sich Laura und Emma von ihren Begleitern in der Kindheit. Dazu gehört zum Beispiel eine Sammlung von Schleich-Pferden. Laura findet jetzt echte Pferde viel interessanter. Ein paar Stände weiter begleitet Jörg Leistner seine beiden Teenager-Töchter beim Verkauf von Spielsachen. „Das WLAN hat jetzt mehr Bedeutung“, schmunzelt er. Durch den Verkauf für ein geringes Entgelt hätten Spielzeug und auch Kleidung wenigstens auch künftig noch einen Nutzen.
„Miteinander in Haltern“
Am Brunnen auf dem Markt kämpft Oliver Vogel am Stand des HSC Haltern-Sythen mit technischen Problemen. Der Backofen für die Brezel, die für eine neue Fahrt zum Partille-Cup in Göteborg verkauft werden, ist defekt. Aber hier kommt wieder das Miteinander in Haltern zum Tragen. Brezel werden jetzt bei Andreas Kleimann und Christian Zehren im Rossini sowie von Eric Wilde in der Agentur Gute Botschafter aufgebacken.
Gegen Mittag wird es in den Straßen der Innenstadt merklich voller. Die Geschäfte öffnen für den verkaufsoffenen Sonntag. Nicht nur die Türen der Inhaber-geführten Ladenlokale werden geöffnet. Auch viele Filialisten, darunter Engbers, Dieler, Ernsting´s Family oder Rossmann ziehen mit. So wird das Heimatfest Haltern zum rundum gelungenen Event.
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