Das Heimatfest in Haltern ist zurück. Es riecht nach gebrannten Mandeln. Die Musik am Autoscooter dröhnt durch die Innenstadt. Besucherinnen und Besucher stöbern an den Marktständen.
Nach dem traditionellen Fassanstich am Eröffnungstag (1. September) wartet auf Einwohner und Gäste ein abwechslungsreiches Programm. Künstlerinnen und Künstler stehen auf den Bühnen und Händlerinnen und Händler verkaufen ihre Ware.
Ursula bietet etwas Besonderes an. In ihren Werken stecken etliche Stunden Arbeit. Die Rentnerin stellt gehäkelte Tiere, Puppen oder Fahrzeuge her. „Ich mache alles selbst“, erklärt sie. Sie sucht sich Inspiration im Internet. Doch jedem Werk verleiht sie einen persönlichen Touch.
24 Stunden Arbeit
Die Ware wird aus Acrylwolle hergestellt. Manchmal benutzt Ursula aber auch Wolle aus der Türkei. Ein Kunde interessiert sich für den gehäkelten Affen. „25 Euro“, ruft die Händlerin. „Plus die Banane. Er braucht Futter für unterwegs.“

25 Euro - das sei eigentlich zu günstig. Denn je nach Größe steckt die Rentnerin bis zu 24 Stunden Arbeit in ein Produkt. Darüber hinaus hat sie Kosten für die Wolle, die Füllung oder die Augen.
Ein Hobby
Doch für sie steht etwas anderes im Vordergrund: „Ich möchte anderen eine Freude machen, dann freue ich mich auch.“ Der Kunde entscheidet sich für ein Nilpferd plus Nachwuchs und Ursula verabschiedet sich von dem Tier.
Häkeln - das ist für sie ein Hobby. „In der Schule habe ich es gehasst“, sagt sie und lacht. In der Rente hat sie die Handarbeit jedoch für sich entdeckt. Familie und Freunde waren begeistert und jetzt steht sie zum zweiten Mal beim Heimatfest in Haltern am See.
Ein „alter“ Hase
Gerhard Schmidt ist schon etwas länger dabei. Seit 15 Jahren bietet der Händler seine Ware auf dem Heimatfest an: Alles rund ums Leder. Er kommt aus Marl, hat sich aber mit seinem Stand in der Seestadt etabliert.
„Ich habe viel Stammpublikum“, erklärt er. Geldbörsen oder Taschen - einige Preise musste der Händler anheben, Vieles sei aber auch wie vor der Corona-Pandemie.
An Haltern schätzt Gerhard Schmidt vor allem die „schicke Innenstadt“, sagt er. „Die Einkaufsstraße ist außerdem belebt.“ Das macht sich auch auf dem Heimatfest bemerkbar. Die Kunden schauen sich um, eine Dame wählt eine hellbraune Lederbörse.

Der Händler ist seit 35 Jahren im Geschäft, arbeitet das ganze Jahr auf Märkten. Teilweise gestaltet er seine Ware sogar selbst. Neu ist das Totenkopf-Design. Darüber hinaus bietet Gerhard Schmidt ein typisches Ruhrpott-Motiv an: den Förderturm.
Gibt es zukünftig auch ein Design für die Stadt Haltern am See? „Das ist zu speziell und würde sich leider nicht lohnen.“
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