Seit Anfang des Jahres gilt in der Gastronomie wieder der Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent. Viele Wirte haben in der Folge die Preise erhöht. Wir haben in Haltern nachgefragt, ob die Bürgerinnen und Bürger deshalb auf den Restaurantbesuch verzichten oder weniger oft auswärts essen gehen.
Theresia Verstege-Dransmann ist Rentnerin. In ihrem Geldbeutel macht es sich deutlich bemerkbar, dass es seit Anfang des Jahres zu Preiserhöhungen in der Gastronomie gekommen ist – nicht nur bei Speisen: „Ich finde, dass gerade die Getränke teurer geworden sind“, sagt sie. „Fünf Euro für einen halben Liter Bier ist eine Menge Geld.“
Auch Barbara Rupnow schaut deshalb genau auf die Preise in den Lokalen: „Wenn sie deutlich teurer ausfallen als vorher, würden wir unsere Restaurantbesuche zukünftig ein wenig herunterfahren“, sagt sie.
Angelika Herrmann aus Haltern hat das bereits getan: „Statt zweimal im Monat gehe ich nur noch einmal im Monat essen“, sagt sie. Abzüge beim Trinkgeld möchte sie aber nicht machen: „Da gebe ich genauso viel wie vorher auch.“
„Wir überlegen drei Mal“
Auch Angela Juraschek schränkt sich ein. Als Mutter von drei Kindern achtet sie genau darauf, ob der Restaurantbesuch finanziell möglich ist: „Wir überlegen drei Mal, ob wir die Pizza nicht lieber zu Hause selbst machen“, sagt sie.
Es gibt aber auch Bürger und Bürgerinnen, die sich den Restaurantbesuch nicht nehmen lassen wollen – teurere Preise hin oder her. Für Christiane Kortbuß gehört das zum Alltag dazu: „Essen gehen ist auch ein Lebensgefühl. Man hat während Corona so viel an Lebensqualität eingebüßt, da möchte man sich jetzt nicht wieder einschränken. Ich glaube, die Menschen, die sonst immer essen gegangen sind, werden es auch weiterhin tun.“
Auch denkt sie, dass viele Besucher die Restaurantbetreiber weiterhin unterstützen möchten: „Die Gastronomen haben selbst höhere Ausgaben, viele Gäste haben Verständnis für deren Lage“, sagt sie. Kortbuß weiß jedoch, dass das nur jene Menschen behaupten können, bei denen die finanzielle Situation das auch zulässt: „Wer es sich nicht leisten kann, der wird natürlich weniger auswärts essen“, sagt sie.

Keine große Veränderung
Max Reimann merkt zwar, dass das Leben generell teurer geworden ist, allerdings hat er die Karten in den Restaurants vor und nach der Mehrwertsteuererhöhung nicht auf Unterscheide inspiziert: „Wenn ich Lust habe, gehe ich weiterhin essen“, sagt er.
Ebenso sieht das Fabian Schwertner: „Bei mir hat sich nichts geändert. Ich achte nicht darauf, ob sich der erhöhte Mehrwertsteuersatz aus die Preise auswirkt.“
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