In den vergangenen Monaten ist es zwei Mal passiert. Durch Fahrgäste mit Inkontinenz werden sporadisch Sitze des Bürgerbusses mit Urin durchnässt, so dass sie nicht mehr nutzbar sind und bis zur nächsten Reinigung gesperrt werden müssen.
„Einmal passierte es auf der letzten Tour am Mittwoch, danach wird der Bus sowieso gereinigt“, sagt Hans Kirschbaum, der Sprecher des Halterner Bürgerbusvereins. „Da wir zurzeit so viele Fahrgäste haben wie noch nie, können an manchen Haltestellen nicht immer alle mitfahren. Wenn dann ein Sitz nicht zur Verfügung steht, ist das doppelt bedauerlich.“ Der Bürgerbus hat insgesamt acht Plätze.
Der entsprechende Sitz wird dann besonders intensiv gereinigt. „An dem Tag, an dem es passiert ist, kann er natürlich nicht mehr benutzt werden“, sagt Hans Kirschbaum. „Außerdem muss er erst trocknen.“
Vorsorge treffen
Dem Bürgerbusverein geht es darum, für das Thema zu sensibilisieren und die Fahrgäste zu bitten vorzusorgen, wenn das Problem bekannt ist. “Wir wollen nicht mit dem Finger auf Betroffene zeigen“, sagt Hans Kirschbaum . „Wir bitten nur unsere Fahrgäste, Vorsorge zu treffen. Dazu gibt es ja Möglichkeiten, wie Windeln für Erwachsene, und Schutzmaßnahmen kann man auch mit seinem Arzt besprechen.“
Zu den Verunreinigungen im Bürgerbus zählten auch Verschmutzungen durch Wunden oder offene Beine. „Auch Hundehaare können ein Problem sein, Grundsätzlich dürfen Hunde aber im Bürgerbus mitfahren“, sagt Hans Kirschbaum

Auch der Verstische Straßenbahnen GmbH ist das Problem bekannt. „Es tritt aber nur marginal auf“, sagt Jan Große-Geldermann, Sprecher des Unternehmens. „Wenn, dann sind eher Betrunkene die Verursacher, weniger ältere Menschen mit Inkontinenz.“
Wenn es sich um größere Verunreinigungen handelt, tauscht die Vestische gegebenenfalls den Bus aus. „Unsere Busse werden sowieso alle täglich gereinigt“, sagt Jan Große-Geldermann. Bei Verschmutzungen, die irreparable Schäden hinterlassen haben, wird, wenn nötig, auch der Sitz ausgetauscht.

Das geschieht aber häufiger auf Grund von Zerstörungen, die die Vestische auch zur Anzeige bringt, wenn der Verursacher bekannt ist. „Verunreinigungen durch Körperflüssigkeiten treten dagegen sehr selten auf“, sagt Jan Große-Geldermann.
Vorbeugung nicht möglich
Sowohl der Sprecher der Vestischen als auch Hans Kirschbaum vom Bürgerbusverein sehen keine Möglichkeit, durch Schutzmaßnahmen in den Bussen, etwa Plastiküberzüge, vorzubeugen. „Wer möchte schon bei warmen Temperaturen auf einem Plastiksitz sitzen?“, fragt Hans Kirschbaum.
Laut Bürgerbus-Handbuch der Vestischen kann der Bürgerbusverein entstehende Reinigungskosten mit 20 Euro dem Verursacher in Rechnung stellen. „Bisher haben wir aber immer ein Auge zugedrückt“, sagt Hans Kirschbaum. „Deshalb bitten wir die Menschen, selbst die nötige Vorsorge zu treffen.“
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