Straßennamen folgen oft bestimmten Mustern. Ganze Viertel sind nach Künstlern, Dichtern oder Schauspielern benannt. Andere Straßen hören auf die Namen „Rose“, „Dahlie“ oder „Tulpe“. Einer der häufigsten Straßennamen in Deutschland ist zum Beispiel die Hauptstraße. Die gibt es auch in Haltern, im Ortsteil Hullern.
Hinter Straßennamen verbirgt sich aber auch oft eine Geschichte. So stand die Stadt Haltern bei der Verteilung unter dem Einfluss des alten Roms. Sechs Straßennamen sind von der Zeit inspiriert, wie die Arminiusstraße oder die Thusneldastraße.
Von den über 500 Straßen sind knapp 70 nach Personen, lediglich neun nach Frauen benannt. Die meisten anderen tragen eine geschlechterneutrale Bezeichnung. Darüber hinaus sind Tiere, wie der Fuchs, Hirsch, Iltis oder Igel gerne gesehen.
Entscheidung des Rates
„Üblicherweise läuft es so ab, dass die Verwaltung einen oder mehrere Namensvorschläge macht, über die der Schul-, Sport- und Kulturausschuss berät und eine Empfehlung für den Rat abgibt“, sagt Stadtsprecherin Sophie Hoffmeier.
Das höchste politische Gremium der Stadt trifft dann die endgültige Entscheidung. „Grundsätzlich können Gruppierungen wie zum Beispiel der Heimatverein, Kirchengemeinden usw. eigene Vorschläge einreichen.“
Im Kreis Recklinghausen gibt es wahrlich kuriose Straßennamen. So hört eine Straße in Datteln auf den Namen „Türkenort“. In Dorsten heißt eine Straße „Verlorener Sohn“. Die Seestadt kann ebenfalls mit besonderen Straßennamen glänzen. Wir stellen eine Auswahl vor und erklären die Geschichte dahinter.
Warum heißt es Blaufärberweg?
Blaue Farbe zeichnet den Blaufärberweg in Haltern am See nicht aus. Der Name hat seinen Ursprung in der vor Ort stattfindenden Textilverarbeitung. Dort stand eine Fabrik.
Spukt es auf dem Düsternweg?
Die Stadt Haltern kann zu diesem Straßennamen lediglich eine Einschätzung abgeben. Vermutlich waren die Bäume am Wegesrand für den Namen verantwortlich. Sie lassen den Weg düster erscheinen.
Was hat es mit dem Gantepoth auf sich?
Die Halterner Zeitung hat ihren Sitz auf dem Gantepoth. Doch woher stammt der Name eigentlich? Gantepoth bedeutet Gänseteich oder Gänsetümpel. Hier standen bis 1843 die sogenannten Armenhäuser. Später ist hier ein neues Gebäude für die „höhere Stadtschule“ errichtet worden.
Wo liegt das Krumme Meer?
Das Krumme Meer liegt in Haltern-Mitte. Es ist abzuleiten aus dem mittelhochdeutschen „mer“. Das bedeutet übersetzt Sumpf(gelände). Das Wort ‚krumm‘ im Namen bezieht sich auf die unförmige, unebene Form der Straße.
Ist die Kurze Straße auch die kürzeste?
Nein. „Vermutlich ist die Kurze Straße eine Abkürzung für einen längeren Weg“, sagt Sophie Hoffmeier.
Was war der Richthof?
Haltern unterstand 1571 dem „Gogericht an der Greinen Kuhle“ in Dülmen. Auf dem Richthof wohnte der Hofmeister, auch Schulte oder Amtmann genannt. Er richtete über die Hörigen. So wurden die mittelalterliche Bauern auf Herrenhöfen genannt. Daher entstand der Straßenname.
Auf dem Sporkel - was steckt dahinter?
In der früher steinigen, unfruchtbaren Ackerfläche hat sich vermutlich eine Richt- oder Opferstätte befunden. Bis 1945 konnten die Halterner dort ein Duzend riesige Findlinge (Steine) begutachten.
Was ist ein Kreienbrand?
Die Straße mit dem Namen Kreienbrand liegt in Hamm-Bossendorf. Es gibt zwei Theorien: In der Vergangenheit war es ein Waldstück, in dem sich viele Krähen befanden haben, oder eine Ackerfläche, die durch Brandrodung entstanden ist.

Fuselpättken: Wurde hier schlechter Schnaps getrunken?
Eine Reise in die Vergangenheit bietet das Fuselpättken: Früher mussten die Einwohner nicht weit gehen, um die nächste Kneipe in Haltern-Sythen zu finden. Die „Alte Post“ lag am Fuselpättken, auf das noch heute ein Schild an der Dorfstraße hinweist.
Er soll nach dem Bau der Kirche 1910 entstanden sein. Die Leute haben nach dem Gottesdienst Halt gemacht, um so schnell wie möglich, mit dem Frühshoppen zu beginnen.
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