Niedliche Parmakängurus mitten in Haltern Familie Keller war „sofort schockverliebt“

Niedliche Parmakängurus: Familie Keller hat ein besonderes Hobby
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Ben (7), Mareen (40) und Tobias (41) Keller leben auf einem Bauernhof in Bergbossendorf mit vielen Tieren zusammen. „Wir sind total tierverrückt“, sagt Tobias Keller. Papageien, Hasen, ein Hund, Ziegen und Hühner tummeln sich dort. Neuerdings leben auch drei kleine Kängurus bei den Kellers.

Jumper, Joey und Adelheit sind echte Parmawallabys. Diese Art gehört zu den kleinsten Vertretern der Kängurus. Gerade mal 60 Zentimeter groß sind sie - wenn sie sich auf ihre Hinterbeine stellen. Auf die Waage bringen sie zwischen drei und sechs Kilogramm.

„Eigentlich hatten wir zum 1. April, dem Geburtstag meiner Frau, nur zwei Kängurus gekauft“, erklärt der Familienvater. In einem Tierhandel stießen sie auf die Wallabys und waren „sofort schockverliebt“.

Als einen Monat später der kleine Joey aus Adelheits Beutel lugte, war die Überraschung groß. „Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet“, sagt Mareen Keller.

Egal - im 250 Quadratmeter großen Gehege, dass die drei „Australier“ sich mit drei Ziegen teilen und das zudem schon bald noch weiter ausgebaut wird, gibt es genug Platz, meinen die Halterner.

Durch einen alten Reifen hindurch sind zwei Wallabys zu sehen.
Parmawallabys sind sehr scheue Tiere. © Ingrid Wielens

Offiziell wurde das auch vom Kreisveterinäramt bestätigt. Mitarbeiter seien kürzlich vor Ort gewesen und hätten die Unterbringung der Tiere geprüft. „Es gab überhaupt keine Beanstandungen, die Fachleute bescheinigen uns eine artgerechte Tierhaltung“, betont der 42-Jährige. Sie seien sogar gefragt worden, ob sie im Fall von Beschlagnahmungen weitere Kängurus aufnehmen wollten. „Für ein paar Tiere reicht das Gelände noch“, scherzt Tobias Keller.

Zwei Meter hoher Zaun

Ein knapp zwei Meter hoher Zaun grenzt die Freifläche der Wallabys ab. Etwa 1,40 Meter hoch können die Kängurus springen. „Das habe ich aber bisher noch nicht gesehen“, sagt Tobias Keller. Labradoodle Kaya hält auf der anderen Zaunseite Wache. „Ins Gehege darf Kaya nicht, sie würde die Kängurus jagen“, sagt Mareen Keller.

Känguru "Jumper" sitzt im Stall und schaut in die Kamera.
Känguru "Jumper" ist zwei Jahre alt. Die Parmawallabys galten mehrere Jahrzehnte lang als ausgestorben, bevor sie in den 1960er-Jahren „wiederentdeckt“ wurden. © Ingrid Wielens

Das gesamte Gelände wird mit Videokameras überwacht. Denn nicht nur die Nachbarn kommen zu dem Keller-Grundstück in Bergbossendorf, um den seltenen Anblick zu genießen. Auch Radtouristen halten oft neugierig an und beobachten die Kängurus. Die Kellers sorgen sich, dass möglicherweise etwas ins Gehege geworfen wird.

Angst vor falscher Fütterung

„Und wir wollen vermeiden, dass Besucher die Tiere mit etwas füttern, dass sie nicht vertragen können“, erklärt Mareen Keller.

Deswegen steht nun ein Futterautomat direkt am Zaun. Für 20 Cent kann man dort eine Portion Müsli-Mischung für Kängurus und Ziegen gleichermaßen ziehen.

„Es gibt aber auch Skeptiker, die uns beim Veterinäramt melden“, berichtet Mutter Mareen. Ein Aushang an dem Gehege, der über die Prüfung und die artgerechte Haltung informiert, soll jetzt jegliche Skepsis ausräumen.

Ziegen und zwei Kängurus sind in einem Gehege zu sehen.
Drei Ziegen teilen sich das 250 Quadratmeter große Gehege mit den drei Kängurus. © Ingrid Wielens

Parmakängurus sind Pflanzenfresser, die sich von Gräsern, Möhren und Kräutern ernähren. Genau wie die Ziegen bevorzugen sie aber auch das Mischfutter.

Scheue Tiere

Wallabys sind auch sehr scheue Tiere. Nur Sohn Ben hat es bisher geschafft, Jumper mit Salat anzulocken und ihm die Nase zu streicheln. „An mich haben sie sich schon ein wenig gewöhnt“, erzählt der Siebenjährige stolz. Zum Knuddeln sind die vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiven Tiere, die in menschlicher Obhut bis zu 15 Jahre alt werden können, allerdings nicht geeignet.

„Für den Verzehr übrigens ebenso wenig“, macht Mareen Keller deutlich. Das Fleisch der Exoten sei ja durchaus beliebt. „Aber unsere Tiere leben hier aus reiner Tierliebe.“

Familie Keller und die Mini-Kängurus auf halternerzeitung.de

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