Umsatzeinbußen für Markthändler Weniger Laufkundschaft auf Kärntner Platz

Umsatzeinbußen auf Markt: Weniger Laufkundschaft auf Kärntner Platz
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Seit über 30 Jahren steht Händler Jörg Hohmann mit seinem Obst- und Gemüsestand auf dem Haltener Wochenmarkt am Alten Rathaus. Aktuell muss er wegen des Nikolausmarktes auf den Kärntner Platz ausweichen. Das bedeutet für Hohmann nicht nur eine räumliche Umstellung, sondern auch eine finanzielle.

Rund ein Drittel weniger Einnahmen hat er, wenn er nicht am gewohnten Platz vor dem Café Extrablatt steht. „Uns Händlern fehlt hier einfach die Laufkundschaft“, sagt er. „Die Menschen kaufen beispielsweise bei Kortenkamp ein Buch und sehen dann meine schönen Clementinen. Geschäfte und Markthändler profitieren voneinander.“ Am Kärntner Platz fehle diese Symbiose.

Langjährige Marktstelle

Auch Kartoffelhändler Gerd Sonder merkt die ausbleibende Laufkundschaft und vermisst das Flair der Innenstadt: „Am Kärntner Platz hat man den Krach und den Gestank von der Straße – das ist nicht das Gelbe vom Ei.“ Sonder erinnert sich aber auch an eine Zeit, in der das normal war: „Bis 1984 war die offizielle Marktstelle hier. Dann wurde die Innenstadt saniert und wir sollten auf den Marktplatz umziehen. Keiner wollte das. Aber jetzt will keiner mehr von da weg.“

Gerd Sonder verkauft Kartoffeln auf dem Wochenmarkt in Haltern.
Gerd Sonder verkauft seit vielen Jahren Kartoffeln und Eier auf dem Halterner Wochenmarkt. Er erinnert sich noch an Zeiten, in denen der Markt immer auf dem Kärntner Platz stattgefunden hat. © Vivien Nogaj

Die wenigen Tage im Jahr, an denen der Wochenmarkt auf den Kärntner Platz verlegt wird, werden seitens der Stadt immer offiziell angekündigt. Dennoch müssen sich einige Bürger und Bürgerinnen jedes Mals aufs Neue daran gewöhnen. So auch Katrin Leuschner: „Mir passiert es am ersten Tag immer, dass ich in die Innenstadt laufe, bis mir einfällt, dass der Markt verlegt worden ist.“

Ein großes Problem ist das für sie aber nicht: „Es sind ja nur ein paar Meter bis zum Kärntner Platz.“ Auch Lucja Schyma ist der Meinung, dass die Umstellung zumutbar ist: „Wer sucht, der findet – so profitieren jetzt eben die Händler auf dem Nikolausmarkt.“

Parkplätze fallen weg

Besucherin Petra Storck aus Seppenrade ist allerdings weniger begeistert vom Ausweichstandort: „Es fallen etliche Parkplätze weg. Wir müssen die ganzen Einkäufe jetzt bis zur Polizeiwache schleppen.“ Ihr Ehemann ist der Meinung, man solle lieber an der Eisfläche in der Innenstadt sparen.

Angesichts solcher Überlegungen bleibt der städtische Marktmeister Andreas Geldmann gelassen. Den Kunden und Kundinnen sei es eben wichtig, ihren Stammhändler immer am selben Standort vorzufinden: „Allein, wenn der Verkäufer nur zehn Meter weiter steht, finden einige Bürger und Bürgerinnen ihn nicht.“

Generell seien die Halterner aber sehr zufrieden mit dem Angebot auf dem Marktplatz; sowohl mit dem Nikolausmarkt als auch mit dem Wochenmarkt und seiner überregionalen Strahlkraft – selbst, wenn dieser ab und an umziehen muss.

Gemüse liegt in Kisten an einem Marktstand in Haltern auf einem Parkplatz.
Wenn der Wochenmarkt auf den Kärntner Platz ausweichen muss, fallen Parkplätze weg. © Vivien Nogaj

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