
Dirk Düpmann von der Fleischerei Düpmann aus Dülmen ist sehr besorgt angesichts der steigenden Preise. © Hans Deckenhoff
Markthändler Dirk Düpmann über Preissteigerungen: „Das ist eine Katastrophe!“
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Die Preise steigen fast täglich, niemand weiß, wie es weitergeht. Die Folgen des Ukraine-Krieges sorgen auch in Haltern für Existenzängste, wie eine Umfrage auf dem Wochenmarkt ergab.
Drohende Engpässe in der Gasversorgung und weitere Folgen des Ukraine-Krieges belasten die Stimmung in den Familien. Wir haben uns auf dem Halterner Wochenmarkt umgehört. Händler wie Marktkunden fürchten sich vor den Kostensteigerungen.
Ein Koch aus Haltern berichtet: „Das wird alles immer schwieriger. Ich arbeite in Vollzeit als Koch. Wir werden sehen, was jetzt kommt. Die richtigen Rechnungen werden erst mal auf uns zukommen.“
Viele versuchen jetzt schon sich zurückzunehmen, wie eine Marktbesucherin erzählt: „Ich befürchte, dass es schlimm wird. Man wird doch auf einiges verzichten müssen und sich warm anziehen.“
Jeder muss mitmachen, damit es klappen kann
Die meisten sorgen sich vor allem vor den Ausgaben, die in diesem Jahr noch kommen werden. Genauso wie Anno Engelhard aus Sythen: „Ich bin Rentner und habe eine gute Rente. Wir lassen uns mal überraschen, was kommt.“ Bisher könne er sich die Preissteigerungen leisten.
Aber selbst wenn man es sich leisten kann, beim Gas zu sparen, muss für diese Marktbesucherin bei allen Pflicht sein: „Jeder muss sein Schäflein dazu tun. Erst mal geht es darum, sich dann auch abends im Winter einmal eine Wolldecke oder eine Jacke anzuziehen, um die Temperaturen runterzubekommen. Das ist erst mal die erste Maßnahme.“
Preise steigen so stark wie seit 20 Jahren nicht
Auch die Betreiber der Stände auf dem Wochenmarkt kommen die Kostensteigerungen zu spüren. Dirk Düpmann aus Dülmen hat einen Fleischereistand: „Das ist bei uns auch eine Katastrophe. Das hatten wir die letzten 20 Jahre nicht so stark wie jetzt, seit der Ukraine, seit dem Krieg.“
Der Krieg trifft die Betriebe in der Fleischbranche aber auch so hart, weil sie vorher von Corona getroffen wurden: „Viele Schlachtereien haben zugemacht durch die Coronakrise, auch weil kein Personal mehr da war, die hatten nichts zu schlachten, die Tiere fehlten.“
Hinzu kommen weniger präsente Gründe, wie der Ausbruch der Geflügelgrippe in Frankreich. Die Krise drängt ihn dazu, in seinem Betrieb einige Sachen umzustellen. Dirk Düpmann: „Wir haben eine Gasheizung und sind dabei, einen neuen CO₂-neutralen Betrieb mit Fotovoltaikanlagen und Erdwärme zu bauen.“
Die Zukunft ist ungewiss. Für die Besucherinnen und Besucher auf dem Markt in Haltern scheint aber festzustehen, dass 2022 ein teures und entbehrliches Jahr werden wird.