Die Anklage hatte es in sich: Die Staatsanwaltschaft hatte keinen Zweifel, dass es in Haltern vor rund neun Monaten zu einem nächtlichen Vergewaltigungsdrama gekommen ist. Beschuldigt wurde ein Mann aus Datteln. Doch dann kam alles ganz anders. Das Essener Landgericht hat den 26-Jährigen am Donnerstag freigesprochen.
Der Angeklagte nahm das Urteil mit großer Erleichterung auf. Seine Freunde, die mit zum Prozess gekommen waren, nahmen ihn auf dem Gerichtsflur freudig in den Arm. Dabei hatte die Staatsanwaltschaft bis zuletzt eine Verurteilung gefordert und zwei Jahre Haft auf Bewährung beantragt. Doch die Richter hatten zu große Zweifel.
Gemeinsam im Bett
Es war die Nacht auf den 3. April 2022, als der Angeklagte mit Freunden in der Diskothek „Stadtmühle“ war. Anschließend wurde in Haltern übernachtet. Mit dabei war auch seine 26-jährige Instagram-Bekannte, die ihn später angezeigt hatte. Ihr Vorwurf: Während man gemeinsam im Bett gelegen habe, soll der Angeklagte sie vergewaltigt haben. Sie selbst sei völlig erstarrt gewesen.
Laut Urteil war es allerdings schon vorher zu Annäherungen gekommen. Man könne nicht feststellen, dass der Angeklagte gemerkt hat, dass die Frau einen entgegenstehenden Willen hatte, so die Essener Richter. Der 26-Jährige selbst hatte im Prozess immer seine Unschuld beteuert.
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