Nachdem auch die Politik in Haltern der Fusion zwischen der Stadtsparkasse Haltern und dem Sparkassenverbund Westmünsterland zugestimmt hat, steht der Umsetzung der Zusammenlegung zum 31. August nichts mehr im Weg. Bürgermeister Andreas Stegemann zeigte sich im Haupt- und Finanzausschuss zuversichtlich, dass sich das Halterner Geldinstitut einen starken Partner an die Seite holt. Die bisherigen Gespräche seien sehr kooperativ und auf Augenhöhe, ja sogar freundschaftlich verlaufen.
Die über 160-jährige Geschichte der Sparkasse in Haltern wird ab September mit einem neuen Kapitel weitergeschrieben. Als sie Anfang 1857 ihren Betrieb in Haltern aufnahm, wurde diese Neuigkeit noch vom Pfarrer von der Kanzel mitgeteilt. Die Kirche war damals nicht nur Gotteshaus, sondern auch Nachrichtenbörse. Der ehemalige Leiter der Stadtbücherei Haltern, Bernd Köster, hat die bescheidenen Anfänge der Stadtsparkasse anlässlich des 150-jährigen Jubiläums 2006 aufgeschrieben.

Bis zu einem eigenen Gebäude sollte es noch dauern. Der erste Betriebsraum befand sich „im Hause Mitsdörffer am Markt“ und war ganze 16 qm groß. Bereits im ersten Geschäftsjahr wurden von 131 Einlergern insgesamt 18.845 Thaler eingezahlt. Vermutlich gehörten damals, wie aufgrund von überlieferten Dokumenten aus anderen Städten bekannt ist, vor allem Tagelöhner, Dienstboten, Handwerksgesellen und Meister zu den Kunden des Geldinstituts.
Gegründet wurden die lokal und regional angesiedelten Sparkassen in Deutschland nämlich, um ärmeren Bevölkerungsschichten durch kleine Kapitaleinlagen eine Absicherung für das Alter oder den Krankheitsfall zu ermöglichen.

Bis zum Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs wuchs die Zahl der Sparkassen-Einleger in Haltern auf über 500. Am 8. August 1928 wurde das erste Sparkassengebäude eingeweiht. Die Kosten waren auf 120.000 Reichsmark geschätzt worden und galoppierten während der Bauphase davon. Geschichte wiederholt sich auch auf Ortsebene. Die Hoffnung auf Aufbruch nach dem Ersten Weltkrieg, nach Hungerjahren und Inflation erfüllte sich nicht.

Autor Bernd Köster schreibt, dass mit dem Einzug der Halterner Sparkasse in ihr neues Haus die sogenannten „goldenen zwanziger Jahre“ auch in Haltern endeten. Es folgten die Weltwirtschaftskrise und der Zweite Weltkrieg. Auch viele Halterner gehörten zu den Opfern. Außerdem wurden noch gegen Ende des Krieges, am 9. März 1945, das Sparkassengebäude, die Rektoratsschule, das Museum und die Post zerstört. Nach der Währungsreform 1948 ging es mit der Sparkasse Haltern wieder aufwärts. 1957 wurde Richtfest für das neue Gebäude an der Koeppstraße gefeiert, das bald zur Halterner Dependance der Sparkasse Westmünsterland wird.
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